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Vocet Po ritka
von Posp ls i l in Prag und Königgrätz
4834—1848 verlegten Unterhaltungs-
blattes ,,«>6t7«, d. i. Blüten, hat er
Einiges drucken laffen. Bekannter ist er
als Compositeur; außer etlichen Tänzen,
darunter mehrere Polka, schrieb er auch
Kirchenstücke, so Gradualen und Offer-
torien. Seine letzte Compofition führt
den ominösen Titel: „Ci5- nnt> Ewns-
Plllka". — Auch ein Eduard Vocelka,
vielleicht Bruder oder doch Verwandter
des Vorigen, tritt als Liedercomponist
auf, und sind von ihm bei Glöggl in
Wien 1860: „MW ans der UnN" von
X. Riedl, für eine Singstimme mit Be»
gleitung des Pianoforte componirt, er»
schienen. Das Heft enthalt drei Lieder-
compositionen.
Vocet, Joseph (Schriftsteller,
geb. zu Strakonih am 47. Jänner
4823). Nachdem er das Gymnasium
zu Pisek beendet hatte, trat er bei der
Artillerie in die k. k. Armee. Daselbst
besuchte er die Regimentsschule, aus
welcher er 1843 zu dem damals bestehen-
den Bombardiercorps in Wien kam.
I n dieser Truppe zum Lieutenant be»
fördert, machte er als solcher den Krieg
in Ungarn 1848/49 mit. 1833 erhielt
er seine Bestimmung als Lehrer in der
Artillerieschule zu Verona, in welcher er
durch sechs Jahre' die öechische Sprache
vortrug. 1834 avanckrte er zum Ober-
lieutenant, 1839 zum Hauptmanne im
Raketencorps. Im italienischen Feldzuge
1839 diente er als Commandant einer
Raketenbatterie und wurde noch im näm«
lichen Jahre zum Profeffor der höheren
Geschützlehre im Untererziehungshause
zu Weißkirchen im Banat ernannt. 1861
kam er als Batteriecommandant zur
Armee im Vmetiamschen, 1863 nach
Wien und 1866 nach Königgrätz. Aus letzterer Stadt 1867 nach Komorn über'
setzt, trat er 1868 in den Ruhestand
über und ging zunächst nach Prag, wo
er zwei Jahre verweilte, bis er 1870,
wieder als Lehrer der Mathematik, an
die Brünner Cadetenschule berufen wurde,
wo er längere Zeit wirkte. Schon von
1848 ab war Vocet auf schöngeistigem
Gebiete, und zwar in deutscher Sprache,
schriftstellerisch thätig, und die damaligen
beliebtesten Unterhaltungsblätter Oester»
reichs: die Bäuerle'sche „Theater-
Zeitung", der Seyfried'sche „Wan»
derer", der Saphir'fche „Humorist",
brachten zahlreiche, doch anonyme Bei»
träge seiner Feder. Später wurde er sich
seiner nationalen Sendung bewußt und
lieferte Beitrage zur öechischen Termino-
logie in der Kriegswiffenschaft. I n Hand-
schrift bewahrte er eine Nebersetzung des
„Unterrichtes in der heutigen Geschütz'
künde", dessen Herausgabe, wie der
„äiovin'K" berichtet, das Ministerium
Potocki nicht gestattete.
^.iä. I l i e^ei- ». s^. kl u, I v , d. i. Con«
uerjations'Lerikon. Nrdigltt oon l)r. Franz
Lad. Nieger und I . Mal)- (Prag 1872.
I . L. Kober. Lex.^°) Bd. IX, T. 1203.
Ein Ignaz Vocet, Zeltgenoß, ist zweiter
Vocalist an der St. Iacobskirche m Prag
und hat sich wiederholt als Compositeur ver»
suchi. Von ihm sind erschienen: die Compo»
Won zu Iar. Picek's Gedicht: ««^tka
-rlHLtenkarn", im IV. Jahrg. (1828) des
„Venec:", d. i. Der Kranz, zu desselben
„Uaäc.dN vonkovLks") ebenda, beide Lieder
componirt für Bariton, und zu desselben
^O^ykilvilni", gleichfalls im ,,V«noc",V.Iahr«
gang (1839). für eine Sopranstimme.
Noöitklt, Franz Xau. (Violonccll-
virtuos uud Componist, geb. in
Wien um das Jahr 4730, gest. zu
München 1797). Von böhmischen
Eltern, welche zur Zeit seiner Geburt in
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Villata-Vrbna, Volume 51
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Villata-Vrbna
- Volume
- 51
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1885
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 350
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon