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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Villata-Vrbna, Volume 51
Page - 193 -
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Page - 193 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Villata-Vrbna, Volume 51

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Vogl, Johann Nepomuk 29 19Z Vogel, Johann Nicolaus 30 folle. Ich sei aber gern bereit, seinem Wunsche zu willfahren, wrnn er mich Nachmittag in meiner Wohnung besuchen wolle. Vogl er« schien auch Nachmittag zur festgesetzten Stunde, und ich erzählte ihm die Sage oder vielmehr die Sagen über Twardowski , wie ich sie wußte. Er hörte mir mit gespanntem In« teresse zu. Da ich im Stillen dem Glauben mich hingab, er werde aus einem oder dem anderen mitgetheilten Momente ein Gedicht für seinen „Volkskalender" bearbeiten, so kann man fich vorstellen, wie groß mein Erstaunen war, als ich im nächsten im Herbste bereits ausgegebenen „Volkskalender" die Twar» dowski-Sage ganz ausführlich auf über siebzig Seiten, mit Holzschnitten illustrirt, von Vogl erzählt, veröffentlicht fand. Ich war verblüfft! Im folgenden Iahie erschien die Geschichte auch noch separat in Buchform gedruckt. Später wurde sie von Mosenthal und Hans Mar zu einem Volksstück mit Gesang verballhornt. Als dann gar am 23. März 1833 die Verkündi- gung der päpstlichen Bulle vom Dogma der unbefleckten Empfängniß Mariä erfolgte — die Mutter Gottes bildet ein großes und hochpoetisches, offenbar von den Jesuiten hineingebrachtes Moment in der Twardowski« Sage — da war mir die ganze obgleich schon bis nahe ihrem Ende vorgeschrittene Arbeit verleidet, und ich nahm sie nicht wieder vor. Nur einzelne Fragmente veröffentlichte ich. wenn ich zu Beiträgen für ein Album oder ein poetisches Sammelwerk aufgefordert wurde, Ich sah indem Vorgehen Vogl's eine wenig löbliche Verwerthung schriftstellerischen Ver« trauens. — Schwamm darüber. — Sil« houette Vogl's von Cajetan Cerri und Uffo Horn. Dieselbe zeichnete Cerri in Worten in der damals von ihm redigirten „Iris", und sie erschien im Jänner 1831 fol« gendermaßen lautend: „Erinnert an den Sohn der Wildniß in seinen ungenirten, manchmal derben Manieren; übrigens ein großer, schöner Mann mit feurigen Augen, dröhnender Baßstimme, schwarzen mit grauen stark vermischten Haaren, Schnurr» und Knebelbart, eiserner (Konstitution und einem echt poetischen Aussehen; macht stets Sieben« meilenschritie, trägt gewöhnlich einen Mantel, wie die Räuber in den Abruzzen; spricht nicht, sondern schreit immer laut, rasch und tongewaliig; liebt die Kneipen und die freie wilde Naiur; als Schriftsteller ein unbestreit« bares lyrisch-episches Talent, das aber an seiner Vielschreiberei zu Grunde ciehen muß; im Ganzen ein offener, burschikoser und ruhm< süchtiger Charakter. — Minder freundlich als üerri's Skizze lautet die. welche der„Oester< reichische Parnaß, bestiegen von einem heruntergekommenen Antiquar" (Frey—sing bei Athanasius und (5omp., 8".) S. 42 ent« hält. Diese, welche Uffo Horn — er gilt als Autor dieses Pamphlets — von Vogl entwirft, den er unrichtig Vogel schreibt und ebenso unrichtig 1804 geboren sein läßt, lautet: „Grobes, gemeines Äeußere. schmutziger ver» nachlässigter Anzug, gemeine Schlächter« Manieren, hat einen großen Schnurrbart, treibt sich in Kneipen rerum, ist wenig geachtet, und nirgends in guter Gesellschaft zu finden. Ziemliches episch-lyrisches Talent, sehr fruchtbar. Balladenfabrikant sn ^r-os; ziemlich gekannt und gelesen vom österreichi« schen Publicum, läßt sich alle Jahre litho» graphiren". 30. Vogel, Johann Nicolaus von (geb. zu Codurg 16W. gest. in Wien i??«'», bekleidete in Wien die Stelle eines bei der böhmischen und österreichischen Hofkanzlei in« stallirten Hofagenten. In gelehrten Kreisen lebt sein Andenken fort durch ein noch immer brauchbares bibliographisches Werk. Dasselbe wurde erst nach Vogel's Tode von Joseph Wendt von Wendtenthal, Official der kaiserlichen Hofkanzlei, herausgegeben, unt^r dem Titel: „s^sciniLu, Kibliotiiocatz (5ei-> niknias .4.U5triÄ.cHS, Livs Xoritia äerivrorum rsruni ^.UätriHokruin huotyuot, auetori in- natuernni. O^u« postkuimiui. ?2i-5 I F«o- Uz inclieibii8^U6 neoeLl>a>rii8 auxit I^ eo- ^oicius (3rud6i' Oisriouä rc^uIariL 2 süliolis Ms. (lurants <sol5?xka 'VVenät Ü6 .^V 6, n clrs ntda 1..." (Viennae l779) ; I>2i-8 I I biätai-ick (ib. 1783); i>ai-s III kiätorira (ib. 1783, 8". ina^.). M. Friedrich von Maas bürg in seiner „Geschichte der Obersten Iustizstelle in Wien" (1879) schreibt ihnI 0 h. Niklas V 0 gl ; Meusel in seinem „Lerikon der vom Jahre 17^0 bis 1800 oer» storbenen teutschen Schriftsteller". Bd. XIV, S. 268, Ioh. Nic. Vogel, welch letztere Schreibung die richtige ist. Porträt. Medaillonbild. Unterschrift: ^oan. Xieol. 1)6 Voxyl j ab a,Foucl. oauäig aä äuxr. eouL. j iinp. aul. ila,t. Oodur^i VIII oal.^ an.! an. cilOII^I.XXXVI. obiit Vieu nas XI I cal. >7an. OIIIlDOOI.X. at't. I.XXIII. ! )l. v. O. k.« (8°.). v. Wurzbach, diogr. Zerikon. edr, 10.Jänner
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Villata-Vrbna, Volume 51
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Villata-Vrbna
Volume
51
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1885
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
350
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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