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Karl 37 Vogel, Peter 40
Creatur, suchte jede Gelegenheit, seinen Groll,
an dem Wirthe „zum großen Zeisig" aus»
zulassen. Da kam das Jahr 1809 mit seiner
Franzosennoth, und das Gasthaus „zum großen
Zeisig" litt beträchtlichen Schaden, namentlich
durch die Kanonenkugeln von der Burgbastei.
Als dann die Uebergabe der Stadt erfolgte,
hatte der Jammer wohl ein Ende, aber der
Schaden, den genanntes Gasthaus erlitten,
war darum nicht minder groß. Vogel wurde
in der Folge plötzlich krank, und die Gäste,
welche um die Rivalität deä „Zeisig" und
des „Stieglitz" wußten, übernahmen es, den
Nebenbuhler zu ärgern, und bedienten sich
dazu eines vierstrophigen Liedes, welches ein
junger Musensohn, ein täglicher Besucher des
Gasthauses „zum großen Zeisig" gedichtet hatte.
Dieses Gedicht, dessen Schluß lautet: „Stieglitz,
Stieglitz! Zeisig ist krank, > Hol' mir den
Bader, j Laßt ihm zur Ader.! Stieglitz, Stieg-
litz! Zeisig ist krank", trug dann Ferdinand
Raimund in Karl Meis l's Posse: „Der
lustige Fritz" in der Wahnsinnsscene mit seiner
bekannten Meisterschaft vor. So wurde es
im großen Publicum bekannt, und die letzten
Zeilen gingen in den Volksmuno über und
werden nocl» heute, in Niederösterreich und
auch anderwärts gegen Liebende oder sonst
im Freundesscherze angewendet Ausführ-
licher berichtet darüber die unten angegebene
Quclle.
W i e n e r C o u r i e r . I I I . Jahrg., 1837,
Nr. 3U4: „Wiener Volksftguren", Nr. 16:
„Der Zeisig und der Stieglitz" ^oft wird
statt Zeisig das Diminutiv „Zeiserl" ge-
braucht; übrigens fehlt diese gar nicht unhäu«
fige Redensart in W ander's „Sprichwörter»
Lexikon"^
37. Vogel , Karl. Zeitgenoß, trat in die
k. t. Armee und diente 1843 bereits als
ältester Hauptmann im 5. Iägerbataillon.
1847 wurde er Major und Commandant des-
selben, aber noch im nämlichen Jahre in
gleicher Eigenschaft zum 7. ,Iägerbataillon
übersetzt, stand er mit diesem 1348 bei der
Armee in Italien, wo er sich im Feldzuge
letzteren Jahres am 6. August bei Ionato
durch umsichtige und tapfere Führung seines
Bataillons so hervorthat, daß ihn der Feld<
marschall Graf Radetzk)- im Armeebefehl
belobte; auch wurde er dann für sein rühm»
volles Verhalten in den Feldzügen 1848 und
1849 zum Oberstlieutenant befördert und noch
überdies durch das Militärverdienstkreuz aus» gezeichnet. Im Jahre 1849 rückte er zum
Obersten uor.
Thürheim (Andreas Graf). Gedenkblätter
aus der Kriegsgeschichte der k. k. österreichi»
schen Armee (Wien und Teschen 1880, Pro<
chaska, gr. 8".) Bd. I, S. 512, Iahrg^ 1848.
38. Vog l , Marr. Desselben gedenkt Ioh.
Eo. Schlager in den untengenannten „Ma-
terialicn" als eines Wappen« und Model»
schneiders in Zinn, der in der zweiten Hälfte
des sechzehnten Jahrhunderts lebte und 1575
wegen Armut und Krankheit von Seite
des kaiserlichen Hofes eine kleine Geldunter-
stützung erhielt.
Archiv für Kunde österreichischer Geschichts'
quellen. Herausgegeben von der zur Pflege
vaterländischer Geschichte aufgestellten Com-
mission der kaiserlichen Akademie der Wissen»
schaften (Wien 1830, Staatsdruckerei, gr. 8°.)
Bo. V, S. 763, im Aufsatze: „Materialien
zur österreichischen Kunstgeschichte u. s. w.".
Pon Ioh. Ei). Schlager.
39. Vogel, Mar Joseph (Balneolog),
lebte in der ersten Hälfte des laufenden Jahr»
Hunderts als praktischer Arzt in Wien. Ins»
besondere dem Lmdium der Balneologie sich
widmend, machte er sich durch mehrere bal»
neologische Schriften bekannt. Die Titel der^
selben sind: „Das Sophienbad des Franz
Morawetz in Wien. Eine Anleitung zum
Gebrauche der Dampf- und Douche-Bäder
für Gesunde und Kranke" (Wien 1843. Rohr>
mann. 13".); — „Die trockenen und kohlen'
sauren Gasbäder zu Kaiser < Franzensbad.
Geschichtlich, geognostisch und medicinisch
dargestellt" (Wien 1847 ^Gerold), gr. 8".);
— „Die Quelle von Vöslau. Eine Anleitung
für Badegäste" (Wien 1831. Gerold. gr. 8°.).
Auch hat er seinen Gegenstand in einer
längeren Abhandlung erörtert, welche in
Dr. Adolph Schmidl's „Oesterreichischen
Blättern für Literatur und Kunst", I I . Jahrg.
(1845). Nr. 63 und 66 unter dem Titel:
„Rückblick auf die Geschichte der Väder zur
vergleichenden Beurtheilung der in Wien
bestehenden Anstalten" abgedruckt ist.
40. Vogel, Peter (k. k. Off icier, geb.
zu Olmütz 17. October 1760. Todesjahr
unbekannt). Am 29. Juni 1769 trat er in
die Niener-Neustädter Militärakademie, aus
welcher er am 2. December 1782 als Fahnen«
cadet zu Caprara-Infanterie Nr. 48 aus
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Villata-Vrbna, Volume 51
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Villata-Vrbna
- Volume
- 51
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1885
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 350
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon