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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Villata-Vrbna, Volume 51
Page - 214 -
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Page - 214 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Villata-Vrbna, Volume 51

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Vogler, Georg Joseph 214 Vogler, Georg Joseph gegen von den gewöhnlichen Musikern von Fach, den abgesagten Feinden alleS Neueren, planmäßig angefeindet. Im Jahre 1786 folgte er einem ehrenvollen Rufe des Königs Gustav I I I . von Schweden, um in Stockholm als O äs lg. NU8iHue äu rol die musikalische Oberleitung am Hofe zu übernehmen. Dreizehn Jahre, freilich in der Zwischen zeit immer längere oder kürzere Reisen ausführend, wirkte er in dieser Stelle segensreich für die Musikwissenschaft, für die Verbreitung gediegenen Orgelspiels, sowie für die Vereinfachung des Orgel baues nach seiner sogenannten Simpl i f icationstheorie, mit welcher er eine natürlichere Pfeifenstellung, weniger ge- theilten Wind und einen bequemeren An< schlag für den Spielenden bezweckte. Nach seiner Behauptung sollten kleinere und einfachere Orgeln nach diesem System die Starke gewöhnlicher großer erhalten. Auch besuchte er wahrend dieser Zeit, 1790, London mit seinem Orcheftrion, einer Art Orgel, welches aus vier Cla« vieren bestand, jedes von 63 Tasten, an Stärke einer 16fugigen Orgel gleich. Die besondere Construction dieses Inftru« ments, welchem er den Namen Orche- stnon gab, weil es durch Nachahmung der Instrumente sich einem vollständigen Orchester näherte, beruhte im Wesent« lichen darin, daß durch Vermehrung oder Verminderung der 3uft jeder Ton in eigenthümlicher Weise bestimmt wurde und der Schall sich durch eine Oeffnung an der Mauer gegen eine an seidenen Schnüren hangende kupferne Wanne in Form einer halben Pauke warf. Außer London besuchte er in dieser Zwischenzeit 1791 den Rhein und Schwaben, in Mannheim brachte er in diesem Jahre seine Oper „Kastor und Pollur" mit bei» fälligem Erfolge zur Aufführung; dann reiste er über Hamburg nach Stockholm zurück, wo er wenige Tage vor der Er. mordung Gustavs I I I . seine Oper , Gustav Adolf" in Scene setzte. Die nächsten zwei Jahre 1793 und 1796 hielt er musicalische Vorlesungen und blieb noch bis 1799 in der nordischen Hauptstadt, aus welcher er dann mit einer Pension von 300 schwedischen Thalern schied. Noch besuchte er Dänemark und schrieb in Kopenhagen die Musik zum Drama „Hermann von Unna", darauf ging er über Altona nach Berlin, wo er sein Choralsystem herausgab und überhaupt eine ganz bevorzugte Aufnahme fand und von dem Könige den Auftrag erhielt, nach seinem Simplisicationssyftem in Neu.Ruppin eine Orgel zu bauen. Auch veranstaltete er in allen größeren Städten, die er auf seiner Reise be» rührte, Concerte, welche stark besucht wurden und seinen Anhang vermehrten. Im Mai 1801 begab.er sich nach Prag, wo er eine Aufnahme fand, wie sie hier wenige Künstler erlebt haben. Er wurde in den meisten Privathäusern und in den adeligen Familien zu Gast geladen und machte sich vornehmlich durch Improvi« siren auf dem Piano bekannt. Im her« zoglich kurländischen Palais gab ihm die erlauchte Besitzerin desselben freies Quartier und räumte ihm sogar den Saal für eine öffentliche Akademie ein, zu welcher die Billets nur durch Sub» scription vertheilt wurden. Bei der Landesftelle suchte er um die Erlaubniß an, öffentliche Vorlesungen über die Musik auf der Universität unentgeltlich halten zu dürfen, und erbat sich zur Auf» stellung seines Orchestrions, welches er aus Schweden kommen ließ, einen Saal m ehemaligen Altstadter Iesuitencolle« gium. Beides wurde ihm bewilligt und hm der Saal auf zehn Jahre überlassen.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Villata-Vrbna, Volume 51
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Villata-Vrbna
Volume
51
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1885
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
350
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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