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Voith, Johann 239 Voith, Johann
S 274: „Oberst Voich und Gefangennahme > seinem Bataillon noch dahin beordert.
Am 10. August 1788 entsendeten die
Türken dreißig Tschaiken und sechs Pa>
Hut am 23. Juni 1760/
Voith von Sterbez, Johann Freiherr
(k. k. Major und Ri t ter des Maria
Theresien-Ordens, geb. zu Ausche in
Böhmen 1746, gest. zu Wien am
22. März 1831). Zwölf Jahre alt, trat
er 1738 als Gemeiner in die k. k. Artil-
lerie,. in welcher er die Feldzüge des
siebenjährigen Krieges und den bayeri-
schen Erbfolgekrieg als Unteroffizier mit°
machte. Nach Organisirung der,Artillerie
kam er 1772 in das 2. Regiment, wurde
im November 4784 zum Unterlieutenant
befördert und zog 1788 in den Türken»
krieg. I n diesem zeichnete er sich bei der trouillefchiffe donauaufwärts zum Angriffe
der Verschanzungen, mußten aber mit
einem Verluste von vier Schiffen ab-
ziehen. Gleichzeitig waren über Tuppanek
700l) Türken herangeeilt, um den Punkt
zu cerniren, was nach dem Rückzüge der
k. k. Armee keine Schwierigkeiten bot;
sie trieben alle auswärtigen Vorposten
zurück, die sich nun mit der Besatzung in
einer tambourirten Redoute vereinigten,
welche außerhalb des Berges angelegt
war. Dieselbe ward von 3000 Spahis
wiederholt angegriffen, aber jedes Mal
mit unerschütterlichem Muthe von den
heldenmüthigen Vertheidigung der vetera-^ Kaiserlichen vertheidigt. Major Stein,
nischen Höhle ganz besonders aus. Letztere! von der höchsten Höhe Zeuge dieses
spielt in der österreichischen Kriegs»
geschichte eine große Rolle. Sie liegt
am linken Donauufer, etwa fünfeinhalb
Stunden aufwärts der Festung Neu»
Orsowa, zwischen den Dörfern Dubowa Ereignisses, zog den Rest der Mannschaft
seines Bataillons zusammen, um die
Redoute zu entsetzen. Allein die Türken
hatten mittlerweile dieselbe so umzingelt,
daß ihm nichts übrig blieb, als
und Plovischewitza. Die Donau wird l^er! tapfere« Truppe, vier Ofsiciere
in ihrem Laufe so beengt, daß sich von
der Höhle und deren Verschanzungen
aus die Fahrt derart sperren läßt, daß
kein Schiffes wagen darf, die Durchfahrt
zu versuchen, ohne Gefahr zu laufen, in
Grund geschossen zu werden. Auch im
Türkenkriege war es die Aufgabe der jene
und
41,2 Mann, ihrem Heldenmuthe zu über-
lassen und sich selbst mit dem Reste seines
Bataillons in die Höhle zu werfen, deren
Erhaltung und Vertheidigung ihm anver-
traut war. Der Rückzug gelang, aber die
Helden der Redoute waren das Opfer.
Aus einer Schilderung österreichischer
Besatzung jenes Punktes, die feindliche > Kriegsscenen erfahren wir das Nähere.
Verbindung auf dem Strome zu hemmen,
was, so lange dieHöhle in unseren
Händen bl ieb, vollkommen erreicht
wurde. Ursprünglich bestand die Be-
satzung aus zwei Compagnien des wala-
chisch-illyrischen Grenz-Regiments unter Neunzehn Stürme hatten diese'Helden
abgeschlagen, gegen zwanzig türkische
Tschaiken in den Grund geschossen, fünf
Aufforderungen des Großveziers, sich zu
ergeben, zurückgewiesen und sich einund«
zwanzig Tage — bis zum 30. August —
Hauptmann Mahowacz mit eilfKano^ auf ihrem Posten gehalten, ungeachtet
nen. Nach dem Vorrücken der Türken
über Auppanek wurde Major Baron
Stein Md. XXXVIII, S. 43, Nr. die Mannschaft den bedeutendsten Mangel
an Iebensmitteln litt und jeder Einzelne
die letzten eilf Tage „täglich auf ein Pfund
von Brechainville-Infanterie Nr. 23 mit > Mehl, aus,dem man sich in der heißen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Villata-Vrbna, Volume 51
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Villata-Vrbna
- Volume
- 51
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1885
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 350
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon