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M'tk, Iglw; 242
glaubliches, und sein ebenso kühnes als
umsichtiges und von glücklichem Aus-
gange begleitetes Verhalten fand durch
Verleihung des Maria Theresien-Ordens,
welche mit allerh. Handftbreiben vom
2^. August d. I . erfolgte, die vollste
Würdigung. Aber wegen zerrütteter Ge-
sundheit mußte er nacb Abscbluß des
Friedens um Versetzung in den Ruhe-
stand ansuchen, und es wurde ihm dieselbe
auck gewährt. Jin Februar 1813 trat er
wieder in die Reihen der activen Armee,
und zwar bei Deutschmeister-Infanterie
Nr. 4 ein und rückte dann in diesem
Regimenie zum Obersten und Comman-
danten vor. I n dieser Stellung ward er
1827 auf dem Rückmärsche seines Regi-
ments von der Occupation Neapels,
wohin es 182! gezogen war, zu Casal-
maggiore vom Tode ereilt. Vater uno
Sohn hatten gleichzeitig das höchste mili-
tärische Ehrenzeichen, das einem Krieger
Oesterreichs zutheil werden kann, ge-
tragen, aber derVater erfuhr denSchmerz,
seinen Sohn um mehrere Jahre über-
leben zu müssen.
(Hormanr'5) Archiv für Gch'l^chtt.'. Sta-
tistik, ^ttrlaiur und Jurist (Wien, 4".) t8l l ,
S. <^><;. — TavN'lbe. 181'^, ^tr. i^l und
l32. — Taschenbuch für de oai^ rlan0,,>ch^
Geschichte (^>ien, Anton Toll. 1 "^,) lil.Iahr.!.
(181^), 2. 2 l^>—-^ 70. in Nldler'ö: „^eitt'r-
l.oich^sän> Kr'ie^üs^nrn. Drr ^iück^u^ dcü Gme
ralü M>.'öt'o nach di,'r Schlacht bei Naal)". —
Hirtenfelo <I). Tcr ^iil'lär-M^ria Th^N'>
sien-^rdon und ftine Äiitgl.rd».'r ('^icn lk^?,
Staatbdruckorri, tl. 4".) ^o. I I , 3>. loi?
uno ^7;?.
Vojaöck, Ignaz ^Tonsetzer, geb.
in dem mährischen Städtcken Z l in an
der Dl-eonica am 4. December 1823).
I g n a z e n s Vater Caspar ssiehe
die Quelle S. 243 j^ versah viele Jahre
hindurch das Amt des Stadtlehrers und
Capellmeisters in Zlin. 1830 übersiedelte derselbe nach V.^etin an der Veöva, und
dort war es, wo ein alter Generalbaß.
spieler )l'amens Danök)- in dem talent-
begabten Knaben die Liebe zur Musik
weckte und ihm auch den Ersten Unterricht
in dieser Kunst ertheilte. Vom siebenten
Zohre an fand Ignaz Verwendung
als Discantist, später spielte er die Flöte,
auch begann er schon um diese Z^it vor-
nehmlich volksthümliche Weisen zu coin-
pomren, an denen besonders seine Mutter
große Freude hatte. Dem Vunstbe seines
Vaters entsprechend, sollte er das Gym--
nasium besuchen und kam daher im Älter
von dreizehn Jahren nach Brunn, wo er
anfänglicl'! bei einem Freunde seiner
Eltern Nnteikunft fand; als aber dieser
in der Folge verunglückte, sah sich der
Jüngling plötzlicb der drückendsten N'-?th
preisgegeben, aus welcher er durch Ver^
wendung eines Unbekannten gerissen
wurde, der ihn in dem Brünner Königin-
kloster unterbrachte. In demselben lebte
Ignaz von <8,'-i8 bis lK4;> größtenteils
ge.neinschaftlich nut Älois Hnll lcka
M . IX, S. l i !^ , ^ouis ^ur 'e^
^ d . XXI, S. l<>? in den Quellens und
anderen .^unststrebenden. I n diese Zeit
fällt unseres ^unstjüngers wesentlich
musicalische Ausbildung, bei welcher es
freilicd, was die ^ebensumstände betrifft,
nicht immer ganz glatt ablief. Da der
musicalische Unterricht im Kloster nur
spärlich bemessen war, lieh der Vermögens-
lose Vater Geld aus, um des Sohnes
Musiktalent mit entsprechenden Mitteln
zu fördern. I n den letzten zwei Jahren
seines Aufenthaltes im Kloster wirkte
Ignaz nicht blos als weiter der Musik»
proben, sondern auch als Organist bei
den barmherzigen Brüdern. Im Uebrigen
waren die Verhältnisse bei den Geist«
lichen auch sonst nicht die erquicklichsten,
die Kost war dürftig, die Aufsicht hart
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Villata-Vrbna, Volume 51
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Villata-Vrbna
- Volume
- 51
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1885
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 350
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon