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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Villata-Vrbna, Volume 51
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Page - 244 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Villata-Vrbna, Volume 51

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) Ignaz 244 ^ Iguaz widmend; da er aber nur slavische Weisen vortrug, womit er begreiflicher Weise die Deutschen nichts weniger denn befrie- digte, sondern vielmehr gegen sich ein- nahm, gab er die Stelle eines Dirigenten des Brünner Männergesangvereines auf und beschloß, nach Rußland zu ziehen. Vorerst aber suchte er Wien wieder heim, um den Rath seines früheren Gönners und Freundes P. Bi lka einzuholen. Als dann im Jahre 1833 der Director der kaiserlich russischen Sangercapelle Lvov in St. Petersburg einen Musik- lehrer suchte, bewarb sich Vojaöek um diesen Posten und trug den Sieg über viele Bewerber davon. Nun trat er die Reise an und erreichte nach längerem Aufenthalte in Warschau seinen Bestim- mungsort Brzesc litewski am Bug. Da ihm aber die Verhältnisse daselbst auf die Dauer nicht zusagten, begab er sich nach Petersburg und übemahm die Stelle des Capellmeisters bei dem ersten Garde« Regimente. Die großartigen Verhältnisse in der Residenz wirkten machtig auf Vojaöek, der sich nun auch im rechten Fahrwasser befand, denn 1837 wurde er Mitglied der Capelle des kaiserlichen Theaters, 1862 zweiter Cavellmeister der kaiserlichen italienischen Oper und zuletzt Professor der Instrumentation am kaiser- lichen Conservatorium, in welcher Stel- lung er wohl noch zur Stunde thätig sein mag. Was nun seine Compositionen betrifft, so sind dieselben — ungeachtet nur ein sehr geringer Theil derselben im Druck erschienen ist — ziemlich zahlreich. Es finden sich darunter Lieder, Chöre, Quartette, komische Terzette, Ouvertüren und an 40 Clavierstücke. Wir lassen unten eine Uebersicht derselben folgen, jene, von denen uns bekannt, daß sie im Druck erschienen sind, mit einem Stern« chen (*) bezeichnend. Während seines ersten Aufenthaltes in Brunn beschäf- tigte er sich, durch seine Verhältnisse dazu genöthigt, viel mit Kirchencompo« sitionen. I n Wien, wo die. slavischen. Besedas Gelegenheit boten zur Auffüh- rung von Chören, pflegte er mit beson« derer Sorgfalt und nicht ohne Glück diese Gattung. Daneben aber componirte er auch Lieder, unter denen die schon erwähnten Hosteiner Lieder im Jahre- 1847 in Wien, dann aber auf der groß- artigen Beseda zu Kremsier, welche Franz. Friedrich sevöik M . XXXIV. S. 163) in Scene setzte, und bei welcher der seinerzeit in slavischen Kreisen viel- gefeierte Bariton Förchtgott Tova« öovsk)- mitwirkte, großen Beifall fanden. I n Rußland endlich war er es, welcher in St. Petersburg der Erste Concerte mit durchaus slavischen Musik- stücken einführte. Bei der vorherr» schend nationalen Richtung in seinen Compositionen ist natürlich auch sein Talent ein ganz einseitiges, was eben bei einer Kunst, wie die Musik, die in ihren Tönen einen durchwegs kosmopoli» tischen Charakter besitzt, um so mehr zu bedauern, da dergleichen nicht aus dem wahren Wesen der Kunst, die jedem Gottbegnadeten, welcher Nation er auch angehöre, ihren Weihekuß gibt, sondern aus politischen Marotten entspringt, welche alles echte Kunstgefühl ersticken. Die Nationalhymnen der Römer und Griechen, wer kennt sie noch? Die Kirchenlieder der ältesten Zeiten sind ein Gemeingut aller Völker geworden und klingen noch in unseren heutigen Kirchen» liedern wieder. Hlcbersicht der Campositionen des Igna>Vojaiek. ^. Kirchencompofitiouen. Fünf Messen mit. Instrumentalbegleitung, eine Messe für Männer» chöre, componirt in Brünn. Sechs Chöre für die Kirche Maria Schnee, neun Offerlorien ein Requiem für Männerstimmen, ein Respon-
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Villata-Vrbna, Volume 51
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Villata-Vrbna
Volume
51
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1885
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
350
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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