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rathes und der Landesvertheidigungss-Ober«
behörde. Die Verdienste dieses im Lande all-
gemein beliebten Staatsbeamten wurden von
Seiner Majestät wiederholt gewürdigt. 1861
durch Verleihung des Franz Joseph-Ordens,
1866 des Ordens der eisernen Krone dritter
Classe und 1878 des Ritterkreuzes des Leo'
poldordens. ^W iener WeltansstellungS«
Zei tunq. I I . Jahrgang 2!). Mai 1872,
Nr. 43: „Johann Vorhauser". — Porträt.
(a lm), Angerer
so.Zeichnung
von
sm genanntem Blatt). — 2, Johann Ne-
pomuk Vorhauser (geb. zu Briren am
15. Auaust 1762, Todesjahr unbekannt).
Nachdem er in Innsbruck, wo er die philo«
sophischen Studien beendete, aus denselben
1780 auch die Doktorwürde erlangt hatte,
hörte er zu Briren Theologie. Am 12. Mai
1782 zum Priester geweiht, widmete er sich
dem Lehramte am 3yceum lehtgedachter
Siadt. Sieben Jahre trug er an demselben
Zthetorik vor, dann zum Professor der Philo»
sopie ernannt, noch 17 Jahr».' — bis zur Auf«
Hebung dieses Institutes. — seine Fachwissen»
schafi. 1790 erhielt er das troglianische Bene«
ficiat im Dom zu Brixen. wurde 1812
fürstbischöflicher Caplan, 1815 Consistorial«
secretär. Während seines Lehramtes gab er
heraus: „'pi'inia, l^rtiä nistrill^s llloiusuta
HU8, <iuidu8 ca.rinina, olLFiaca, tum, Ln,ara,
Mm Vrola.ua aoescluut" (Vrixinan 1793).
Z^W aitzeneager (Franz Joseph). Gelehrten»
und Schriftsteller-Lerikon der deutschen tatho«
lischen Geistlichkeit (Landshut 1820. Ios.
Thomann. gr. 8".) Bd. I I , S. 468.^
Boriöek, sprich Worzischek, Roman
Wenzel (öechischer Schriftsteller, geb.
zu Horazdovic im Piseker Kreise Böh-
mens am 9. August 1821). Sein Name
gelangte in der sechischen Literatur da«
durch einigermaßen zur Bedeutung, daß
sich an denselben der „unumstößliche" Be-
weis von der Echtheit der sogenannten
Grüneberger Handschrift (AeisnoliorZk^
ru^apis), eines Seitenstückes zu der von
Hanka fabricirten Koniginhofer, knüpft.
Voi-i8ek besuchte das Gymnasium in
Budweis, wo er auch nach Abschluß der philosophischen Jahrgänge 484t Theo>
logie studirte. Am 22. Juli 1845 zum
Priester geweiht, kam er als Caplan auf
die Pfarre Primov bei Budweis, auf
welcher Johann Marchal amtirte, der
durch Uebersetzung einiger Andachts-
bücher ins Üechische nicht ganz unbekannt
in der böhmisch-theologischen Literatur ist.
1846 wurde er als Schloßcaplan nach Än.
kov im Pilsener Kreise berufen und verblieb
daselbst bis zum Jahre 1830, in welchem
er einen Erzieherposten in Wien über-
nahm, den er jedoch theils kränklichkeits-
halber, theils weil ihm derselbe nicht
recht paßte, nach Jahresfrist wieder ver-
ließ. Er kehrte auf seine Stelle in Zin-
kov zurück, wo er bis zum Jahre 1867
wirkte, in welchem er die kleine Pfarre
zu Vaclavice und Beneschau im Taborer
Kreise erhielt. Mit dem Grüneberger
Funde, der in Handschrift das altöechische
Gedicht „Libuffa's Gericht" enthält, hat
es folgende Bewandtniß. In den Kellern
des Schlosses zu Grüneberg fand 1817
der Rentbeamte Joseph Kovar ein
Pergamentmanuscript, bestehend aus vier
Blättern. Nm sich den Inhalt desselben
erklären zu lassen, trug er es zum dor-
tigen Dekan von St. Nepomuk Franz
Boubel. Auf der Dechantei ward es
den alten Pfarrern und den Caplänen,
welche daselbst öfter zusammenkamen,
vorgelegt, aber keiner von Allen verstand
es zu lesen und zu erklären. Auch Joseph
Zeman, Localist auf dem benachbarten
Pradlo, der sich öfter bei dem ihm be-
freundeten Dechanten einfand, sah dort
mehrmals das Pergamentmanuscript, be-
trachtete es auch sorgfältig, ohne jedoch es
zu enträthseln. Am 13. April 1818 erließ
der oberste Burggraf Franz Anton Graf
Kolourat-Liebsteinsk^ die Kund-
machung, zu Folge deren das böhmische
Museum ins Leben trat, und der ob«
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Villata-Vrbna, Volume 51
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Villata-Vrbna
- Volume
- 51
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1885
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 350
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon