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Votrubek, Joseph 306 ) Joseph Slavin
Lobkowitz und ein „h. IahllnneZ", über-
lebensgroß, nach einem Modell von
Wenzel Levy, für einen Altar in der
Kircke der barmherzigen Schwestern zu
Petrina bei Prag, eine „h. Maria" in
Lebensgröße für die Dominicaner in
Leitmeritz, die Statuen des „h. Norbert"
und des „h. Johannes", beide in Lebens»
große, für das Kloster Tepel, die Statue
des „li. Wenzel", ein gothischer Altar
für die Gruft Dotzauer's in Wolschan,
zahlreiche Modelle für die Hüttenwerke
des Grafen Wald stein in Stahlov und
für die Benko'sche Fabrik in Smichov,
die Statuen des „HiZkll", „M5", „i5ome-
ums", „Prokllp". „Hiignrr"^ „Uciber" und
andere, dann ein Prachtalbum aus Holz
für Pala ck)- zu dessen 70. Geburtstage,
ein solches fürZogelmann in Constanz
und mehrere andere Arbeiten für ver-
schiedene Prager Galanteriehandluugen.
Votrubek, Joseph (öechischer Schrift-
steller, geb. zu Dobra bei Dobruska
am 10. Mai 1842, gest. zu Prag im
April 1872). Nachdem er die Elementar-
schulen beendet hatte, bezog er das
Piaristencollegium in Reichenau, und
1838—1862 besuchte er das Gymnasium
zu Königgrätz. Schon auf der Schule
zeigte er einen aufgeweckten Geist, dessen
Wißbegierde sich vor Allem der Geschichte
und Culturgeschichte zuwandte. Als er
das Obergymnasium in Prag mit dem
Zeugniß der Reife verließ, entschied er
sich für die juridische Laufbahn, und nach
Abschluß der rechtswissenschaftlichen Stu-
dien an der Hochschule daselbst trat er
als Concipient in eine Advocaturkanzlei.
Indessen erlangte er 1871 die juridische
Doctorwürde. Doch schon im Vorjahre
kränkelte er, und von seinem allmalig
sich verschlimmernden Leiden wurdo er
i<n blühenden Manmsalter von erst 30 Jahren durch den Tod erlöst. Votrü-
bet besaß eine nicht gewöhnliche wissen-
schaftliche Bildung und reiches Wissen,
besonders in Literatur- und Kultur-
geschichte und in der Nationalökonomie.
Sein frühzeitiger Tod gestattete ihm
nicht, in größeren Werken Proben seines
Talentes zu geben; aber kleinere litera-
rische Arbeiten erschienen in verschiedenen
Blättern seines Vaterlandes; so brachten
die „AlHtä I>i-g.li2.") d. i. Das goldene
Prag, 1863, Fragmente seiner Ueber»
setzung des Werkes „Nio prigioni"
von Silvio Pellico; die von Sabina
redigirte „koäiilnä. kronikg.", d. i.
Volkschronik, Beurtheilungen und Bruch-
stücke aus Michelet's „Bibel der
Menschheit" und der „äveto^oi-" Stu-
dien aus dem Gebiete der National-
Encyklopädie. Mehreres befand sich un>
gedruckt in seinem Nachlasse.
Votypkll, Joseph Slavin (öechischer
Schriftsteller, geb. zu Vaclav ice
nächst Beneschau am 10. October 1802,
gest. zu Przivram ain 14. September
1870). Von seinem Vater, welcher Lehrer
zu Vaclavice war, erhielt er den ersten
Unterricht, dann kam er, um Gesang und
Musik zu erlernen, nach Beneschau, wo
er das Piaristengymnafium besuchte, und
zuletzt nach Prag, wo er von 1820 und
1821 Philosophie, von 1822—1825
Theologie studirte. Während seiner Uni-
versitatsjahre lernte er alle später in der
öechischen Literatur vielgenannten Män»
ner, wie öernj-, Üelakowskv, Chme-
lenskj-, Hanka, Iirsik, Jung'
mann, Kamaryt, 3pinka, Vina-
rickF, Pesina, Slama und Andere
kennen und wurde durch ihr Beispiel an«
geeifert, mit besonderer Hingabe öechische
Sprache und Literatur zu betreiben. Vor-
nehmlich war es Jung mann, der in
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Villata-Vrbna, Volume 51
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Villata-Vrbna
- Volume
- 51
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1885
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 350
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon