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Vr».na, Simon Bernhard 311 Vrima. Simon Bernhard
der Aufsah vun ihm enthalten: „tüoitivaaiono
äslls viti nsi tsi-litoi-io äetto äeUs Voootis
cli (üattaro«.
Vragnizzan, s. Vranycz2.nl), S. 312.
a, Simon Bernhard (öechischec
Schriftsteller, geb. zu Hracho-
wist im Budweiser Kreise Böhmens
am 27. October 1785, gest. am 6.. nach
Anderen 10. October 1856). Er besuchte
das Gymnasium in Budweis, legte die
philosophischen Jahrgänge in Prag zu-
rück und trat dann, dem priesterlichen
Berufe sich widmend, in das Budweiser
bischöfliche Seminar, in welchem er das
Studium der Theologie beendete und am
9. August 1810 die Priesterweihe er-
langte. Nachdem er längere Zeit an ver>
schiedenen Pfarren Caplansdienste ver«
richtet hatte, kam er als Schloßcaplan
auf die Fürft Schwarzenberg'sche
Herrschaft Worlice. Nach mehrjähriger
Thätigkeit daselbst erhielt er die Pfarre
zu Mierwitz, wurde bischöflicher Notar
und schließlich Dechant, als welcher er, in
der letzten Zeit seines Lebens von Blind-
heit heimgesucht, im Alter von 71 Jahren
starb. Vräna war auch schriftstellerisch
thätig und gab im Druck heraus: _^KV-
Oü I. i I I . , d. i. Biblische
Geschichte für die reifere Jugend und
für Erwachsene, zwei Bände (Budweis
1821); zweite umgearbeitete und ver>
mehrte Auflage, zwei Bände (Prag 1832,
80.); von I . Rupert Tr inks, Priester
aus dem Collegium der frommen Schulen
zu Budweis, erschien 1836 eine deutsche
Uebersetzung dieses Werkes; — „/3s<5
Heia?-<3s«ö6?-Hn", d. i. Grabrede auf
Seine Durchlaucht den Fürsten Karl
Schwarzenberg (Prag 1821), auf
dem Titel erscheint Vrana irrig mit dem Taufnamen Kar l ; —
) d. i.
Katechismus in Gesprächen u. s. w. Nach
dem Französischen, zwei Theile (Prag
1830, im Verlag der St. Johannes-
Bruderschaft); „i//?-F6/i2
) d. t. beiden
und Tod einiger heiligen Märtyrer aus
den ersten Jahrhunderten der christlichen
Zeit (Prag 1840, Verlag der St. Io-
Hannes-Bruderschaft, 8".). Mehreres An-
dere schrieb er in Kirchenzeitschriften, wie:
) d. i. Der Verkündiger,
8tvo") d. i. Zeitschrift für die katholische
Geistlichkeit. Vräna war nicht nur ein
würdevoller Priester, sondern auch ein
Mann von umfassendem Wissen und
guter Bildung. Ein Gönner und För«
derer seiner Muttersplacke, bemühte er
sich ernstlich für deren Entwickelung und
Verbreitung, kaufte Bücher und Zeii>
schriften und vertheilte sie in seiner Um»
gebung, unterstützte auch aus eigenen
Mitteln ärmere öechische Schriftsteller,
regte die Gründung von Land- und
Dorfbibliothekcn an und eiferte auf das
entschiedenste gegen die Entnationali»
sirung seines Volkes, namentlich in den
Schulen, wie solche in übelverstandenem
Uebereifer vor 1848 wohl vorgekommen
sein mag. Wie echt menschlich er seine
priesterliche Stellung erfaßte, davon er«
zählt man sich Folgendes: Ein öechischer
Schriftsteller griff ihn in einem beißenden
Epigramm auf das empfindlichste an.
Da wurde dieser nämliche Schriftsteller
durch eine Wendung des Schicksals nebst
seiner Familie in völlige Dürftigkeit ver-
setzt. Nun fanden sich wohl theilneh-
mende Menschen, die dem sonst verdienst-
lichen Manne Hilfe darboten. Aber einer
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Villata-Vrbna, Volume 51
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Villata-Vrbna
- Volume
- 51
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1885
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 350
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon