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dete, wieder auf, um seinem Dränge
nach wissenschaftlicher Ausbildung zu ge»
ni'igen. Zu diesem Behufe lag er zunächst
am evangelischen Lyceum zu Oedenburg
den philosophischen, dann an der Wiener
Universität den rechtswissenschaftlichen
Studien ob. I n dieser Zeit fand er in
dem Karlovicer Erzbischof und Metro-
politen Vincenz Ioannovic Vidak einen
freundlichen Gönner. Nach vollendeten
Studien unternahm er eine Reise nach
Deutschland, dann nack Polen und Ruß-
land. Nach seiner Rückkehr wurde er
177? höheren Ortes zum königlichen
Director dcr griechisch - orientalischen
Normalschulen im Agramer District er«
nannt und in Würdigung seiner verdienst-
lichen Thätigkeit in diesem Amte 4792
in den ungarischen Adelstand erhoben.
Auch fungirte er nach und nach als
Gerichtstafelbeisitzer mehrerer Gespan»
schaften. Zu Neusatz, wo er im Ruhe-
stande mit Pension verlebte, starb er in
ziemlich vorgerückten Jahren. (5r schrieb
eine Anleitung zur deutschen Sprache
für seine Landsleute: „Xi^^calv.-^^
Fi-iimniÄtie3."; verfaßte eine Grammatik
der altslavischen Kirchensprache, doch ge-
langte das Manuscript dieser Arbeit,
welches in den Besitz des Bischofs
L. Musicki ^Bd. XIX, S. 473^ kam,
nicht zum Druck; übersetzte aus dem
Russischen eine kurze Kirchengeschichte:
«XriUk^'a cei'Icon'nl^Ä, iston'^", welche
1794 erschien und gab — schon 1777 —
in slavoserbischer und deutscher Sprache
ein Handbuch der Arithmetik heraus, das
öfter aufgelegt wurde. 8afar ik in der
unten benannten Quelle bezeichnet ihn
als einen kenntnißreichen, offenen, für
Bildung und Gemeinwohl seiner Stamm-
genossen bis an sein Ende enthusiastisch
eingenommenen Mann.
8afa5ik (Paul Joseph), Geschichte der süd-
18 Vuk
slavischen Literatur. Aus dessen Handschrift»
lichem Nachlasse herausgegeben von Joseph
I i r e ä e k (Prag 1865. Tempskv, 8".).
I I I . Das serbische Schrifctchum. 2. Abchec»
lunss. S. 319, Nr. 94; S. 367, N. 3t6;
S. 368. Nr. 323; S. 37t, Nr. 340; S. 42K.
Nr. 692 und S. 443, Nr. 808.
Vujiö, Wladimir, iS chulmann und
Fachschriftsteller, geb. zu I r i g in
Syrmien 1818). Die Gymnasialclafsen
und theologischen Studien beendete er
zu Karlovic in der serbischen Militär-
grenze, Philosophie hörte er zu Fünf-
kirchen, die Rechte in Pesth. Für das
Lehrfach sich entscheidend, nahm er 1844
eine Gymnafialprofeffur in Dalmatien
an. Anfang September 4846 folgte er
einem Rufe der serbischen Regierung als
Professor am Nntergymnasium zu Scha-
bacz, wo er dann 1848 bis 1833 den
Posten eines Secretärs am Consistorium
versah. 1864 wurde er Professor am
Gymnasium zu Belgrad, und gegen-
wärtig trägt er am theologischen Seminar
daselbst Logik und Redekunst in serbischer
Sprache vor. Als in dieser Stadt eine
höhere Mädchenschule eröffnet wurde,
hielt er auch an derselben Vortrage in
serbischer Sprache. Ueberdies stand er
eine Zeit lang als Censor in Verweil»
düng. Seine schriftstellerische Thätigkeit
umfaßt folgende Werke: „H>F»scka ^cr-
mak'/cn", d. i. Serbische Grammatik
(1836, 4. Aufl. 187j); — „0 )^ä^
ZovHst'OpoiH^ d. i. Die Belagerung
Sebastopols (1837), eine Uebersetzung
aus dem Deutschen; — „2^?-//« ^626",
d. i. Die Theorie der Prosa (1864).
1838 gab er auch in Gemeinschaft mit
Professor Miletic- die belehrende und
unterhaltende Zeitschrift „Hoäo^nl)g.o"
heraus, welche aber schon nach einem
halben Jahre einging.
Vnk Stephanowitsch Karadschitsch,
siehe Karadschitsch I M . X, S. 464^.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vrčevic-Wallner, Volume 52
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Vrčevic-Wallner
- Volume
- 52
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1885
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 342
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon