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Wackerbarth 49 Wackerdarth
der in den Quellen genannten von
Ahlwarth verfaßten Biographie des
Grafen gelangen.
Ahlwarth (Ernst Friedrich). Lebensbeschrei-
bung des Grafen von Wackerbarth (Ham»
bürg 4820. 8°.). — Graf fer (Franz). Histo-
rische Unterhaltungen. Kleine Denkwürdig«
keiten, Aufschlüsse, Persönlichkeiten, Anekdoten,
Notizen u. s. w. aus der älteren und neueren
Zeit und Literargeschichte (Wien 1823, Tendier.
8".) S. 178: „Graf von Wackerbarth; merk«
würdige Personage". — Morgenblat t
(Stuttgart. Cotta. 4".) !819. Nr. 254,
S. 4016: „Korrespondenz aus Hamburg.
September". — Oesterreichische Natio-
nal 'Encyk lopädie von Gräffer und
Czikann (Wien 1835 u. f.. 8°.) Bd. VI,
S. 647. — S o n n t a g s b l ä t t e r . Her«
ausgegeben von L. Ä. F r a n k l (Wien,
Lex.-8".) I I . Jahrg.. 1843. S. 8l).
Porträt. Dasselbe befindet sich zuerst vor
seinem Werke: „Die Geschichte der großen
Teutonen" (1821) als Titelbild, und als
solches gleichfalls uor dem ersten und ein<
zigen Hefte seiner „Walhalla" (1829).
Alnmenlesc aus des Grafen, Wackcrbart!) im
Druck erschienenen höchst kostspieligen^ später
freilich sehr im Preise herabgesetzten histori-
scheu Schriften. Die Grde steht nach ihm
473.000 Jahre. — Zwanzigiausend Jahre vor
Christi Geburt seien die Teutschen 12 bis
15 Fuß hoch gewesen. — Diese Riesen konnten
„Felsen bewegen, Berge versetzen, Gewitter
erzeugen, große Schlossen herabwerfen, Blitze
und verwüstende Feuersteine auf idre Feinde
werfen". — Hämische Ausländer behaupten,
meine großen Vorfahren, die riesrnmäßigcn
Teutonen, seien nackend herumgelaufen, haben
nackend gejagt und nackend in Schlachten
gekämpft. Dies find elende Verleumdungen
und die allerinfamsten Lügen einiger er»
grimmten römischen Feinde. Die großen Teu<
t^nen trugeil ganz eng anschließende Ge<
wander, die von den unwissenden Nömern
für die nackte Haut gehalten wurden. — Der
teutonische Held Teut hat 36.525 Bücher ge«
schrieben, von denen sich in Hindostan und
Orford noch Ueberbleibsel vorfinden. Die
„Teutgesagten" oder Teutschen waren die
Lehrmeister der berühmten Egyptier. Der
Assyrische König Ninus war auch ein
Teutscher. Sein Name kommt her von Nie!
nie!, indem seine Mutter eine schwere Ge<
u. Wurzbach, biogr. Lerikon. I^II. sGedr. 25. ourt gehabt und dabei ausrief: Nie! nie!
will ich mehr ein Kind gebaren! worauf der
Vater das Kindlein „Nini" benannte. Das
Wort „Bachus" ist „Bauch"; „Orfeus" ist
„Urteut"; „Prometheus" ist „frommer Teut";
China oder Schina kommt her von schön,
denn noch jetzt sagt man in Hamburg: „Dat
is een schöne Deeren". Und nun genug der
Proben. Es ist Methode in diesem Blödsinn,
der nur in Johann Kollar's: „8t21-o.It2.li2.
LiHv^ulzkä" drei Jahrzehnte später ein wür«
digrs und nicht minder komisches Leitenstüct
fand.
Znr Genealogie der Grasen von Wackerbarth.
Die Grafen Nackerbarth sind ein alteS
aus Mecklenburg stammendes Geschlecht, das
schon im dreizehnten Jahrhundert i>n Lauen«
burgischen begütert war. Für uns hat es nur
insoweit Interesse, als einzelne seiner Sprossen
unter den Fahnen Oesterreichs oder sonst
zu demselben in näheren Beziehungen standen.
So dienten in der ersten Hälfte des sieb»
zehnten Jahrhunderts ein Detlev von
Wackerbarth und sein Bruder Georg als
Rittmeister im kaiserlichen Heere. — August
Christoph (geb. 1679. uest. 14. August
1734). von Kaiser Joseph I. am 2N. August
1705 in den Grafenstand erhoben, ging
1707 in der Eigenschaft eines polnischen
Generallieutenants als außerordentlicher Ge»
sandter an den kaiserl:chen Hof in Wien, wo
er im Namen seines Königs am 9. August
desselben Jahres die lursächsischen Reichs»
und am 14. August die königlich böhmischen
Lehen vor dem kaiserlichen Throne empfing.
Anfang 1710 wieder als Gesandter seineS
Souveräns nach Wien entsendet, blieb er
daselbst bis zu Kaiser Josephs I. am
17. April 17ii erfolgtrm Tode. Juni 1717
kam er zum dritten Male als Gesandter
nach Wien, um die Heiratsverhandlungen
zwischen dem sachsischen Kurprinzen Fried»
rich August und der Erzherzogin Mar ia
JosepHa zu führen, und er brachte diese
Angelegenheit auch zu glücklichem Abschlüsse.
Der Graf erfreute sich der besonderen Gunst
der drei Kaiser Kar l VI.. Joseph I. und
Leopold 5., an deren Hofe er als Ge»
sandter fungirte. Kaiser Joseph ließ ihm
als ein Zeichen ganz besonderer Huld 1723
sein Porträt, reich mit Diamanten eingefaßt,
überreichen. Interessant ist die Heirats«
geschichte seiner Gattin. Diese, eine sardi»
nische Dame, Katharina, Balb ian i , die in
Mai 1883,1 4
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vrčevic-Wallner, Volume 52
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Vrčevic-Wallner
- Volume
- 52
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1885
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 342
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon