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Magner. Anton 6 89 Wagner. Auto;! 6
Jahrhunderts) Ueber diesen Künstler sind die
Nachrichten sebr dürftig. Bald nachdem cr
sich bemerkbar gemacht hatte, war er auch
Wieder verschollen, und ist über seine Arbeiten
und seinen Lebenslang weiter nichts bekannt
geworden. Im Katalog der Kunstausstellung
der- königlichen Akademie l>er bildenden Künste
in München vom l2. October l826 erscheint
er mit einem (Zarton, der eine „h. Familie"
darstellte. Er machte zu jener Zeit seine
Studien unter Langer. Im Jahre-l828 be>
warb er sich um ein tirolisch.landschaftliches
Stipendium zu einer Reise nach Nom und
legte zur Unterstützung seiner Bewerbung ein
Gemälde nach eigener Erfindung, einen
..Ganymed". vor, worin er seinen Beruf zur
Malerei bekundete. Von da ab fehlen alle
Nachrichten über ikn und seine Arbeiten,
ilagler (O. K. Dr.). Neues allgemeines
Künstler«Lerikon (München 1839. E. A.
Fleischmann. 8".) Bd. XXI , S. öl.
ö Wagner, Äntonie, ist die Freundin des
Dichters Ferdinand Raimund sBd. XXlV,
S. 234^. Wie bekannt, war derselbe mit einer
Tochter des Possendichters Alois Gleich
sVd. V, S 214). Luise, einer dos Dichters
in jeder Beziehung unwürdigen Person, sehr
unglücklich verheiratet. Nackdem er, sich von
idr hatte scheiden lassen, knüpfte er mit An«
tonie Wagner ein zärtliches Verhältniß
an. welches erst der Tod des unglücklichen
Poeten löste. Wie er den Moment zum
Selbstmord benutzte, als Antunie. um für
den in dcr Furcht uor der Wassersckm auf
das qualvollste Beunruhigten ein Olas Wasser
zu schöpfen, ist in Naimund's oberwähnü'r
Biographie T>. 268 u f. genau erzählt. An«
tonie wurde auch die Erbin seines Vermö-
gens mid sorgie in pietätvoller Erinnerung
an den Verblichenen für Errichtung des
Denkmals, das sich auf des Dichters Grabe
in Gutenstein erb>bt.
<;. Wagner, Anton Paul (Bi ld
Hauer, geb. zu Königi n h of in Böh-
men 1834). Von 1838 bis 1864 arbeitete
er an der k. k. Akademie der bildenden
Künste in Wien, an welcher er erst den
Heuling'schen, dann den Freiherr von
Gundel'schen Preis erhielt, wodurch es
ihm nicht nur ermöglicht wurde, die
Stätten deutscher Kunst zu besuchen, son- dern auch 1868 eine Kunstreise nach
Italien zu unternehmen, welche er bis
Sicilien und Dalmati.'n ausdehnte. Nach
seiner Rückkehr schaffte er sich Verdienst
bei verschiedene:: Meistern in Prag und
Wien, bis er. endlich so gestellt war, daß
er ein eigenes Atelier eröffnen konnte.
Von seinen Arbeiten sind im Laufe der
Jahre nachstehende bekannt geworden:
„Nie PurtMiiZle dez GutZbrZitzerZ Klein"
aus carrarischem Marmor, November
1860 im österreichischen Kunstverein aus'
gestellt, später in Bronze in Colossal-
große gegossen; — „Ner Leichnam Mrizti",
für die neue Kirche in Altlerchenfeld,
eine Arbeit, welche ihm auf Veranlassung
der Professoren der k. k. Akademie zutheil
wurde; — „Nü5 iOänseNädchen"; für den
Brunnen auf der (ehemaligen, nun ver>
bauten) Brandstatt in Wien war ein
Concurs ausgeschrieben worden, unter
18 eingesandten Modellen siel die Wahl
aufWa gne r's „Gansemädchen", welches
man in der That in Auffassung und
Ausführung allgemein rühmte, eine Zeit
lang sogar für ein Werk Fernkorn's
hielt, ein Irrthum, wohl zunächst da»
durch veranlaßt, daß es unter Leitung
dieses Meisters gegossen wurde. Das
Werk ist öfter im Holzschnitt dargestellt
worden; weitaus das gelungenste Bild
enthalten Abel Luksi^'s „Slavische
Blätter" (1863, S. 646). Durch dieses
Werk, welches nach der Verbau ung der
Brandstatt auf den Platz vor der Maria-
hilfeckirche kam, wurde auch der Name
dos bis dahin völlig unbekannten Künst»
lers in weiteren Kreisen bekannt. Andere
Arbeiten desselben smd: „Nudolpl !
der Stilter" und „Franj Joseph", zwei
Statuen für das akademische Gymnasium
in Wien; — „Helkrrt VI I I . Freiherr von
Anrrgprrß" für d'.e Feldherrenhalle des
Arsenals in Wien; — „Michel Angela".
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vrčevic-Wallner, Volume 52
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Vrčevic-Wallner
- Volume
- 52
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1885
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 342
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon