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^ Johann Ritter von 20 99 Wagner, Johann Ritter uon 20
Szluiner Grenz-Regimentsbezirke am
49. April 1813, nach dem genealogischen
Almanach 1846). Er trat am 12. Oc-
tober. 1826 zur militärischen Ausbildung
in die Wiener-Neustädter Akademie, aus
welcher er am 47. October 4834 als
Fähnrich zu Erzherzog Karl Ferdinand-
Infanterie Nr. 3l kam. I m Regimente
rückte er im November 1838 zum Lieute«
nant vor. 4840 dem Generalquartier»
meisterstabe zugetheilt, wurde er am
12. Juni 1846 Oberlieutenant, am
3. Juni 1848 Capitänlieutenant bei
Gyulai-Infanterie Nr. 33. I n letzterer
Eigenschaft und zugleich als General-
stabsofficier der Brigade Clam erwarb
er sich im Feldzuge 1848 in Italien
durch sein Verhalten vor dem Feinde das
Ritterkreuz des Leopoldordens. Im ita»
lienischen Feldzuge des folgenden Jahres
als Generalstabsofsicier der Division
Wohlgemuth zugewiesen, erkämpfte
er sich daselbst das Militär-Verdienst,
kreuz und wurde im Juli 1849 zum
H.-mptmann im Generalstabe befördert.
Den Sommerfeldzug des letzteren Jahres
machte er als Generalstabschef des unter
Commando des Feldmarschall.. Iieute-
nants Grafen Clam stehenden sieben»
bürgischen Armeecorps mit und rückte
am 30. August desselben Jahres zum
Major vor. 1833 wurde er Oberstlieute»
nant, 1837 Oberst im Corps, diente
dann im italienischen Feldzuge 1839 an>
sanglich als Souschef des Generalstabes
der ersten Armee, später als General-
stabschef des eilften Armeecorps, in
welcher Eigenschaft er für seine hervor-
ragenden Leistungen in der Schlacht von
Solferino und in den letzten der»
selben vorangegangenen Gefechten am
43. August 4839 den Orden der eisernen
Krone dritter Classe erhielt. 4860 ward
er Chef des kriegsgeschichtlichen Bureaus in Wien, 4862 Brigadier in Karlstadt
und am. 29. October 4863 Generalmajor
und Cordonscommandant daselbst. Als
dann 1866 im Süden und Norden der
Monarchie der unglückselige Krieg aus-
brach, begab er sich zum dritten Male
auf den italienischen Kriegsschauplatz, wo
er in der Division Wetzlar die aus
Militärgrenz »Regimentern zusammenge-
setzte Brigade commandirte. Nach dem
Friedensschlüsse diente er als Brigadier
in Semlin, bis er im August 1868 zum
Statthalter und Militärcom Mandanten
in Dalmatien ernannt wurde. Während
er diese Stelle bekleidete, brack der Auf-
stand in dem Lande aus. Er bekämpfte
denselben in der Zuppa, welche er in drei
Tagen — vom 3. bis 6. November 1869
— factisch unterwarf, so daß er die späte
ren durch Grafen A uersverg und dann
durch Baron Nodich eingeleiteten mehr
diplomatischen als militärischen Maß
regeln wesentlich erleichterte, wenn nicht
ganz ermöglichte. Da plötzlich am 7. No>
vember 4869 übergab Feldmarschall>
Lieutenant Wagner in Budua unter
freiem Himmel das Commando der
Operationstruppen dem neu ernannten
Commandanten Generalmajor Grafen
Auersperg und kehrte nach kurzem
Aufenthalt in Cattaro, begleitet von den
Ofsicieren seines Stabes, nach der Haupt-
stadt Zara zurück. Im Monat December
desselben Jahres wurde er vom Statt-
halterposten enthoben. Diese plötzlichen
Veränderungen erregten nicht geringes,
bei Vielen peinliches Aufsehen, da man
darin eine Zurücksetzung des verdienst-
vollen Generals, der unter den mißlichsten
Verhältnissen das Beste geleistet hatte,
sehen wollte. Die Sache bekam noch
einen entschiedeneren Ausdruck, als dem
scheidenden General und Statthalter im
Lande von allen Seiten Beweise sowohl
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vrčevic-Wallner, Volume 52
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Vrčevic-Wallner
- Volume
- 52
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1885
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 342
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon