Page - 119 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Vrčevic-Wallner, Volume 52
Image of the Page - 119 -
Text of the Page - 119 -
Wagner^ Ladislaus 32 Wagner, Leopold 53
gen, Sllniie mit NcnütWg drr nenrZten deutschen,
trli^sllZibcheii und englischen Meratur". M i t
einem Atlas von 11 slith.) Tafeln (in
Qu.-Fol.) enthaltend 128 Abbildungen
(Weimar 4876, Voigt, 8".); — „Me
unü Gllhrnng nach drill heutigen Ftllndunnkt ticr
Vi5?rn2chaft" (Weimar l877). Auch
bearbeitete Wagner für Otto Birn-
baum's „Lehrbuch der rationellen Praxis
der landwirtschaftlichen Gewerbe",
welches in Braunschweig bei Vieweg
und Sohn erscheint, den 3. Theil, der
die „Stärkefabr ikat ion in Verbin»
düng mit der Dextrin? und Trauben»
zuckerfabrikation" enthält und ein von
dem vorgenannten im „Neuen Schau-
platz der Künste und Gewerbe" aufge-
nommenen Werke gleichen Titels und
desselben Verfassers ganz verschiedenes
Werk ist. War Ladislaus Wagner
bisher in Fachkreisen gekannt und ge-
schätzt, so wurde er mit einem Male viel
und allgemein genannt nach dem Duell,
welches er in den letzten Tagen des Mo-
nats September 1877 im Räkos.Palo-
taer Walde mit Aurel Pe rczel, einem
Sohne des ungarischen Iustizministers
Väla Perczel, hatte, den er gleich mit
dem ersten Schlisse — die Kugel drang
mitten durch den Hals — todtere. Das
Gerücht bezeichnete Wagner's Gattin,
eine Tochter Stu l le r's, Secretärs der
ersten ungarischen Asiecuranzgesellschaft,
als Ursache des Duells; in der gericht»
lichen Herhandlung jedoch, welche in
dieser Angelegenheit im December 1877
stattfand, erklärte er: „seine Gattin sei
an dem Duell vollkommen schuldlos,
doch sei er von Aurel Perczel in seiner
häuslichen Ehre in irreparabler Weise
verletzt". Professor W a g n e r wurde
wegen Verbrechens des Duells zu einem
Jahre, die Secundanten zu je drei Mo»
naten Kerkers verurtheilt. I n seinem ^ Vaterlande gilt unser Gelehrter für eine
wissenschaftliche Capacitat, und sein Ruf
im landwirtschaftlichen Fache reicht über
die Grenzen der Monarchie hinaus. Durch
seine in deutscher Sprache verfaßten
Werke hat er sich einen Namen in
Deutschland geschaffen. Auf den drei
Weltausstellungen in London, Paris und
Wien war er theils officieller Bericht«
erstatter, theils Juror, und anläßlich der
Wiener Weltausstellung im Jahre 1873
wurde er mit dem Ritterkreuze des
Franz Ioseph-Ordens ausgezeichnet. Frü-
her schon hatte er von Frankreich den
Orden der Ehrenlegion und auch von
mehreren andecen Staaten Decorationm
erhalten.
Presse (Wiener polir. Blatt) t8?7, 27. Sev
! tember, Nr. 266, in der „Kleinen Chronik":
„Neber das Duell Pcrczel-Wagner in
Pestb"; im „Localanzei.qer" Nr. 2N6: „Aurel
Perczel"; 28. Teptember. Nr. 267 „Local«
aü,;eiger".- „Das Dmll PercZel'Wagner";
29. September. Nr. 205: „Das Duell P. W.";
<. October, Nr. 27l).- „ In der Ducllaffaire
des Dr. Ladislaus Wagner". — All^e»
meine Zeitung (Augsburg. Coita, 4<>.)
l877, Nr. ^57, S. ö^8!i: „Urtheil iln Duell«
Proceß Per^el»Wagner".
:n. Wagner, Leopold sk. k. Haupt-
mann, Ort und Jahr seiner Geburt un>
'bekannt, er dürfte wohl um 1830 ge-
boren sein). Im italienischen Feldzuge
^ 1849 diente er im k. k. 3. Feldjäger-
^ Bataillon und erwarb sich als Unter»
! jäger in der Schlacht bei Novara durch
seine umsichtige Bravour die silberne
! Tapferkeitsmedaille erster Classe. Noch
^ mehr zeichnete er sich im italienischen
! Kriege 1839, am 20. Mai im Treffen
bei Montebello aus, wo er sich durch
ruhigen Muth und seltene Geistesgegen-
! wart ein bleibendes Andenken in der
^ Geschichte seines Bataillons gesichert hat.
Stets in der Plänklerlinie, feuerte er
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vrčevic-Wallner, Volume 52
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Vrčevic-Wallner
- Volume
- 52
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1885
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 342
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon