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Wagner, Valentin 4l 126 Wagner^ Valentin 41
cember lstti) iln Vorsaale der neuen
RudolplMrche ;u Annee hielt, und in
welcher er das Treiben und die Zwecke
der Jesuiten in grellsten Farben beleuch-
tete. Der Aufseer Caplan Johann Wöhr
fühlte siä> berufen, als Anwalt des Or-
dens aufzutreten, und gab die Flug-
schrift', „Die Jesuiten in Aussee. Ein
Denkzettel an Herrn Rudolph Val-
deck von Johann Wöhr" (Gratz 1870,
im Selbstverlag des Verfassers, 8".,
16 S.) heraus. Dock hatte es dabei
nicht sein Bewenden, durch Schrift und
Gegenschrift wurde die Angelegenheit
immer schlimmer, und endlich nahm man
Schutz des Gesetzes in Anspruch. Die
Sache kam zuletzt vor das k. k. Kreis-
gericht in Wels, und nach der Schwur»
gericbtsverhandlung am 6. Mai 1870
fällte der Gerichtshof das Urtheil,
welchem zufolge die drei Beklagten, näm-
lich der Auffeer Dechant Simon Ham-
mer und seine zwei Caplane Johann
Wöhr und Johann Stoger, wegen
Iledertretung der Ehrenbeleidigung durch
öffentliche Beschimpfung des Rudolph
Wagner-Valdeck, Ersterer ^i einer
Geld-, Letztere jeder zu einer Arrestrafe
verurtheilt wurden. Zur Zeit lebt
Wagner - Valdeck als Journalist in
Wien.
Magazin für d:e Literatur des Auslandes.
Herausgegeben von I, Lehmann «.Leipzig
1863. 4".) 3. 133.
Wagner, Theodor, s. Wagner, Minna
^S. <2j, Nr. 36 im Textes.
4l. Wagner, Valentin (S t a dtPfarrer
zu Kronstadt, geb. daselbst, Geburtsjahr
unbekannt, gest. ebenoa 2. September 1337).
Ein Sohn bürgerlicher in Kronstadt ansässiger
Eltern, besuchte er die Schule bei den Domi»
nicanern im Kloster zum h. Petrus, begab
sich dann an die Universität in Krakau, wo
er sich der Gunst deö Königs S ig ismund
crfreute. Nach seiner Rückkunft in die Vater» stadt bezog er auf den Rath des Reformators
Honterus bald nach Anfang des Jahres
1542 die Universität Wittenderg, auf welcher
er unter 3-uther's und Melanckthon's
unmittelbarer Leitung sich in theologischen
und philosophischen Disciplinen und in Spra-
chen, vornehmlich in der griechischen, aus-
bildete. Hierauf kchrte er in die Heimat zurück,
wurde Rector der höheren Schule in Krön»
stadt und richtete 1544 dieselbe nach den im
vorausgegangenen Jahre von Honterus
entworfenen und vom Magistrate gutgeheißenen
neuen Gesetzen ein und wirkte, nach H o n«
teruö' Tode von seinen Mitbürgern am
^9. Jänner 134!) zum Stadtpfarrer gewählt,
schon seinem Berufe entsprechend als eines
der thätigsten Werkzeuge der Reformation.
Da in den unten bezeichneten Duellen ganz
ausführliche und bibliographisch genaue Ueber-
sichten der von V a l e n t i n W agner
verfaßten und von ihm herausgegebenen
Schriften Anderer mitgetheilt werden, fassen
wir uns hier nur ganz kurz. Die Titel feiner
Schriften sind: „(>)nii>eQÜiuin (3i'animQric55
xi-aecas" (OoroiikL 1333, 12"., neue Auflage
1339 und 1362); — „.^innon inceätnaLNL,
'I'raFokäia'- (id. 1349) ; — «K^^ /^^ ;
1330); — I>i'Q6csi»tk vitaü Okristiaiil^ (id.
1334, 8"., Ncue Ausq. ebd. 1384): — «In-
CHüttiliä^NL 6^ 'U5ci6N1 anwliä ÜCliiNiä äolel.--
ia<i..." lio. 1333, 12".); — „3ünrLnriao in-
i5i^uior62 ex I>. ^.nuaei 8Luscaü lidriü cle
Ir.'l." (id., 8. a.); — „NISFlnuicrLö Leuten-
tilie ex 1^. ^unasi ^envcao Ubriü äs beneti-
ciiä..." (id. 1333, 12".); — ,.Xovuin tesul-
meutuin sl'^soe et latiue, ^uxta, xoätromuiu
I). TlQäini Rot. ^la,uälÄtio!i<3M.. .^ (id 1337,
4".); — ^.IiNHFinLL moi'tis «eiectiores (,'UIQ
66ca5tioUiä Vul . ^Va^nsri^ (id. 1337,
t>-') ; — ,.^Io6icilil!, aniniak bt inortiä iiuo.gc>"
liuFna ^i-ac-ca" (1304, 8".); —- „Oäwni O^I-
viuiauoi-ula-' (o. O. u. I.). Herausgegeben
hat Wagner mehrere Schriften uon M e-
lanchtbott. des Pdilo Iudaeus „Lids!-
Ins ,^6 merceäo msi^etriciü uou acci^iOiiä!».
in 8a.Li'a,rium", des Faust Andrel in i , , ^ ^ i -
Ltoia.6 i)rov6i-dialo2", einige Schriften des
Cicero, Aristoteles, die Katechetik des
Brent ius, Geistliche Lieder und Psalmen
und die Tafel deö Cebes. Trausch schreibt
über Va lent in Wagner: „Einer der
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vrčevic-Wallner, Volume 52
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Vrčevic-Wallner
- Volume
- 52
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1885
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 342
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon