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Mllldauf von MaldensteiN) Florian 1ß3 Maldauf don Maldenstein^ Florian
Waldauf von Waldenstein sein, der
im Jahre 1786 die Bestätigung des
Reichsadelstandes erhielt. Ueber Joseph
Waldauf's Bildungs» und Lebensgang
sind wir näher nicht unterrichtet, nur
wiffen wir aus der unten angeführten
Quelle, daß er zuletzt die Stelle eines
k. k. Hofkainmersecretärs in Wien beklei-
dete. Außerdem beschäftigte er sich mit
Geologie in praktischer Anwendung und
besonders in Bezug auf Bohrversuche.
Im Druck sind von ihm erschienen: „Nie
bcSLntieren VagirZtätten tler nutzbaren Mineralien.
Ein Versuch als Grundlage der Nergbllnkunät".
Mit4KK. (Wien 1824,, Beck,gr. 80.); und
„Nie neuestenNellbllchtcingen undGrtllhrnngen Ulln
Garnier. Nericurt de Churq. Vüi l let ,
Omlll iu5, tl 'Hll l l l l l f und Anderen über die
der urtesi^chen Brunnen. ZUs Nnhang und
mr UebrrZrtjnng der (!Z a rni er'öchcn
VreiZlhrift: über Zlnmendnng de3 VergbahrerZ.
Mit 4 lith. Tafeln (Wien 183 l, Beck,
3er. 8^.), denn Wald auf hatte schon
früher F. Garnier's 1819 in Paris
erschienenes Werk: „Os 1'art äa tonwi-
ui6r-L0nä.6ur et 6.02 pnitZ ll.rtö8i6li3 eo.
unter dem Titel : „Neber die Hnmendung des
Nergbllhrrrs pr Zutzuchung nun Nrnnnqnellen und
über die Art der Anlage der Nrunnen in der
GralzchllktÄrtaiZ. Eine gekraute Prei55chrikt. Iu2
ilem Frllnsö8i2lhen mit Zusätzen über die Mhr-
versuche ank O.nellen in deu Gegenden uun I^llN-
don und Men" (Wien 1824, Beck, mit
20 Steintafeln, gr. 8".) ins Deutsche
übersetzt. Wann Waldauf von Wal-
denstein gestorben, ist uns nicht be>
kannt, 1831, damals 32 Jahre alt,
befand er
sich
noch am Leben.
Keferstein (Chr.). Deutschland geognostisch»
geologisch dargestellt (Weimar i823 u. f.
Industr. Comptoir, gr. 8".) Heft 7.
Besonders denkwürdig ist der Tiroler Flor ian
Wald auf Ritter von Walden stein (geb.
zu Asch im tirolischen Pusterthale 1440, gest. zu RettenberZ im Nnterinnthale l. Jänner
4340). Derselbe war der Sohn der Bauers»
leute Georg Waldauf und Nothburga
geborenen Wiese r. Ein zwölfjähriger Knabe
sah er sich durch kecke Streiche gezwungen,
aus der Heimat zu fliehen. Hungernd und
weinend ward er in Sterzing von einem
Fremden angetroffen, welcher sich des Knaben
erbarmte und ihn mit nach Wien nahm. Dort
erwarb sich Flor ian bald die Gunst eines
reichen Mannes, und von diesem an Kindes»
statt angenammen, widmete er sich den Stu-
dien, wurde Soldat und sammelte sich große
Verdienste im Kriege und im Frieden. Nach»
dem er alle militärischen Grade bis zum
General erstiegen hatte, verlieh ibm Kaiser
Mar I. die geheime Rathswürde und den
Ritteradel mit dem Prädicate von Walden«
stein. Letzterer würd.' auch auf den Vater
und alle Nachkommen Flor ian Waldauf 'ä
ausgedehnt, welcher vom Kaiser auch die
Herrschaft Rettenberg in der Eigenschaft
eines Pfandes erhielt. Auf ihr beschloß des
Kaisers Günstling, reich an Ehren und Wür>
den. im Alier von ?9 Jahren sein Leben. An
der Kirchdofmauer der Filiale von Asch sieht
man noch einen großen Marmorstein mit
dem Waldauf'schm Wappen und mit der
altgotdischen Inschrift: „-^"nü äomini 1491
den Sonntag uack 2l . Elementstag, als den
24. November ist gestorben Georg Wald»
auf von Wal den stein". Diese Erinnerung
gilt wahrscheinlich dem Vater des Ritters
F lor ian. „Nußer diesem hat übrigens kein
Sprosse des Geschlechtes Wald auf unge-
achtet der Adelung dem Bauernstande entsagt",
so schreibt Staff ler, was doch nicht ganz
richtig ist. da obgeoachter Salzabgeber
Franz Waldaufvon Waldenstei n ohne
Zweifel diesem Geschlechte angehört. I.i der
Pfarrkirche der Salinenstadt Hall in Tirol
befindet sich die reickbegabte Capelle des
Ritters F lor ian von Waldauf. welcher
dieselbe, in Folge ,eineS Gelübdes für seine
Rettung aus Sturmgefcchr in offener See.
erbaute und auch mit Stiftungen und zwei
üavlanstellen dotirte. Die Einweihung der
üavelle fand am 19. Mär; 1200 statt, und
das Capital der Stiftung erhob sich durch
Ersparnisse und neue Stiftungen zur ansehn-
lichen Summe von 80 000 fi. Kaiser Mari«
milian I., welcher die Capelle besuchte, stellte
sie unter den besonderen Schutz von zwölf
auserlesenen Bischöfen. Aebten und andern
Landständen und erwarb ihr bei den Päpsten
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vrčevic-Wallner, Volume 52
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Vrčevic-Wallner
- Volume
- 52
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1885
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 342
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon