Page - 168 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Vrčevic-Wallner, Volume 52
Image of the Page - 168 -
Text of the Page - 168 -
168 Marburg (Genealogie)
sofort auf, ruderten mit aller Anstren-
gung auf die Officiere zu und entrissen
dieselben noch zur rechten Zeit glücklich
der mit jedem Augenblick lebensgefähr-
licher werdenden Lage. So war das
WagNtß also doch geglückt: die Vev
bindung zwischen Landtruppen
und Flotte hergestellt. Man hatte
es dem Muthe der Tapferen zu danken,
daß die Inseln genommen werden könn
ten, daß der schlaue und energische, sein
Terrain mit allen Vortheilen schon seit
Jahrzehnten genau kennende Gegner in
kurzer Zeit vollkommen besiegt und ge>
zwungen wurde, sein Kriegsmaterial zu
zerstören, sich und seine Mannschaft ge»
fangen zu geben und alle stine Fahrzeuge
auszuliefern. Es war dies die letzte glän-
zende Waffenthat in diesem Kriege, und
das Verdienst der drei Officiere ward
von Seiner Majestät ehrenvoll gewür«
digt. Dem Grafen Wald bürg wurde
die belobende Anerkennung ausgespro-
chen; später erhielt er das Militär-
Verdienstkreuz mit der Kriegsdecoration.
Graf Ludwig ist (seit 3. Juni 1860)
mit A n n a geborenen Freiin 3 o ö»
Alm er (geb. 2t. November 1840)
vermalt, und
stammen
aus dieser Ehe die
Gräsinen: Elisabeth (geb. 8. August
1862), vermalt (im Jänner 1880) mit
Heinrich Grafen von Schaesberg;
Maria Theresia (geb. 15. August
1863); Marie Sophie (geb. 24. Iän«
ner 1869) und Graf Rudolfth Joseph
(geb. 2. April 1872).
Thürheim (Andreas Graf). Gedenkblätter
aus der Kriegsgeschichte der k. k. österreichi»
schen Armee (Wien und Teschen 1880. Pro-
chaska. gr. s".) Bd. I I , S. 133. Jahr 1864.
Holzschnitt ohne Angabe des Zeichners und
Xylographen: Vier Männer in den Watten
stehend, zwei rufon den im Hintergründe des
Meeres sichtbaren Schiffen zu. einer (Graf
Wald bürg) pflanzt ein Banner auf den Grund der Watten, der vierte blickt durch ein
Fernrohr. Unlen stehen d!e Namen: Fregatten'
capitän Lind ner. MercantilcapitHn Ander»
sen, Rittmeister Graf Wald bürg, Haupt'
mann Wies er (gr, 4".).
Fnr Genealogie des reichsgrästichen Geschlechtes
Waldburg. Die Waldburg sind ein uraltes
reichsgräfliches Geschlecht aus Schwaben, sie
breiteten sich in der Folge in Preußen und
Vayern aus und führen ihre Stammregister
bis in die Mitte des vierten Jahrhunderts
zurück. Doch beginnen die nachweisbaren
Stammesreihen erst im zwölften Jahrhundert
mit Gebhard, der sich N23 der Erste von
Wald bürg schreibt und mit Clla Grästn
von Ravensburg als Stammvater des Ge<
schlechtes erscheint, das sich allmälig in mehrere
Aeste und Zwe'ge scheidet. Wir übergehen
die älteren zum Theile bereits erloschenen
Linien und bemerken nur: daß zur Zeit zwei
Hauptlinien bestehen: ^.. die Linie Wolf '
egg «Wallsee und V. die Linie Zeil.
welch letztere sich noch in die Nebenlinien:
2) Zei l -Zei l oder Zei l und Trauch'
durg. o) Waldburg' Ie i l -Lustenau-
Hohenems und c) Zei l 'Wurzach theilt.
Wir können hier im Kurzen nur auf jenc
Sprossen des Geschlechtes Rücksicht nehmen,
welche, wie der k. k. General Ludwig
Bernhard Richard Graf Wald bürg«
Zeil» Trauchburg, dessen Lebensskizze
S. 166 mitgetheilt word«n. zu Oesterreich in
Beziehung stehen. So seien denn genannt.-
1. Otto, der 1386 in der denkwürdigen
Scklacht bei Sempach mit so vielen anderen
österreichischen Rittern erschlagen wurde. —
2. Johann (gest. 1304), Stammvater der
heutigen Truchsesse von Waldburg, der
in erster Ehe mit Elisabeth, einer Tochter
Hohanns Grafen von Hnbsburg, vermalt war.
— 3. Ein anderer Johann (gest. 28. De<
cember 1507) von der Walburg «Scheer'-
schen Linie, welcher die Landoogtei von
Schwaben an den Erzherzog Sieg mund
von Oesterreich verkaufte,- er war es, der
1437 den Venetianer Mar ia di San S e<
oerino zu Noueredo zum Kampf heraus-
forderte. Der Sieger sollte tausend Ducaten,
Roß und Harnisch von dem Besiegten er«
halten. Nach langem hartnäckigen Kampfe,
der. nachdem Waldburg's Pferd gestürzt
zu Fuß ausgefochten werden mußte, stach
Johann dem Watschen den Dolch in den
Leib und ward Sieger. — 4. Jacob,
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vrčevic-Wallner, Volume 52
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Vrčevic-Wallner
- Volume
- 52
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1885
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 342
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon