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Waldeck, Christian 172 Maldeck. Georg
Diplom 6äo. 27. Juni 1682 den Reichs'
fürstenstand. jedoch erlosch dlese fürstliche
Linie mit ihm selbst im Jahre 1692. Dann
wurde dem Grafen Friedrich Anton
Ulrich von W a l d e
ck
« E i senb'e r g,
anläßlich der Krönung Kaiser Karls VI .
17li, neuerlich der Reichs fürstenstand
verlieben. Der Fürst Christian August
sS. 169) erhielt 1784 das Indigenat in
Böhmen. 1790 in Ungarn. 1790 aber
verkaufte er die 1784 von ihm erworbenen
herzoglich Zweibrücken'schen böhmischen
Herrschaften Reichstadt. Politz. Pleschkowitz,
Swolunowis. Buschtiehrad, Tachlowiß, Po»
ritschan und Kaczow. — Was die Heiraten
dieses Hauses anbelangt, so schlössen die Mit-
glieder desselben ihre Ehen meist mit den
Sprossen der ansehnlicheren deutschen Fürsten-
häuser, in neuererZeit mit ersten Höfen des Con<
tinentes. so mit den Fürstenhäusern Schwarz»
bürg »Sonders hausen. Pfalz-Zwei«
brücken. Anhalt .Bernburg. Curland.
Nassau. Schaumburg > 3 ippe, Hessen»
Phil ippsthal, mit dem Königs hause der
Niederlande, dann mit den alten reichs«
gräflichen und fürstlichen Geschlechtern 3 ö<
wenstein » Wertheim, Isenburg < B ü«
dingen, Aldenburg.Bentinck, Bent«
heim - Beniheim. Sayn » Wittgen-
stein; auch fehlt es nicht an ein paar mor<
ganatischen Ehen; von österreichisch«ungari«
schen Familien können wir aber nur eine
nennen, nämlich ein Bruder des oberwähnten
in Siena uelstmbenen WolraV, Fürst Her-
mann (geb. 12. October 1809. gest. 6. Oc«
tober 1878), anfangs Officier in der preußi-
schen Armee, später Oberst der Waldect'schen
Truppen und zuletzt preußischer Generallieu«
tenant 5 Is, suite, vermalte sich 1833 mit
Agnes Gräfin AleKi-5zek, welche Ehe jedoch
kinderlos blieb. Der fürstliche Geheimrath
und Kanzler von Klettenberg hat ein
großes mit Urkunden. Stammtafeln und
Kupfern ausgestattetes Werk. betitelt: „Wal«
deckische Historik Vip1oui2.tic2 und Regenten«
saal" geschrieben, welches sich wohl — als
Manuscript — in den Archiven des Fürsten»
Hauses aufbewahrt finden dürfte.
I. - Denkwürdige Sprossen des Furftengeschlech»
tes Waldeck, welche zu Oesterreich in näherer
Beziehung stehen, i. Christian Graf Wal»
deck (geb. 27. December 1385. gest. 1638).
der ältere Sohn des -Iosias Grafen von
Wald eck (geb. 1535. gest. 1588) aus dessen Ehe mit Mar ia geborenen Gräfin Barby
und Stifter der Linie Waldeck-Eisen»
berg. aus welcher die heutigen Fürsten
Wald eck stammen. Seine beiden Söhne
Vol l rath und Christian stifteten, der
Aeltere die 3inie zu Wildungen, der
Jüngere die zu Eisenberg. Erstere erlosch
mit dem am 27. Jänner 1682 in den Reichs«
fürstenstand erhobenen Georg Friedrich
(geb. 8. März 1620. gest. 19. November 1692). da
seine mit Elisabeth Charlotte geborenen
Gräsin Nassau-Siegen erzeugten Söhne
vor ihm starben. Dagegen blühte die von
Christian gestiftete Lmie Waldeck'Eisen»
berg fort. Christian vertrat bei Kaiser
Ferdinand I I . die Stelle eines Kammer-
Herrn und war auch Mitglied der frucht«
bringenden Gesellschaft. Aus seiner Ehe mit
Elisabeth geborenen Gräfin Rassau»5iegen hatte
er eilf Töchter und uier Söhne, von welch
letzteren Phi l ipp ^s. d. S. 174. Nr. 9) das
Geschlecht fortpflanzte. — 2. Christian Au-
gust Fürst Wald eck ^s. d. besondere Bio»
graphie S. 169^. — 3. Christian Ludwig
Graf Waldeck (geb. zuArolsen 29. Juli 1633,
gest. 12. December 1706) von der Linie
Wald eck « Eisenberg. Der erstgeborene
Sohn Phi l ipps ss. d. S. 174. Nr. 9) aus
dessen Ehe mitAnna Katharina geborenen
Gräfin Sayn, wurde er 1683 zum kaiserlichen
Feldmarschall erhoben. Seiner ersten im Jahr?
1638 mit Anna Elisabeth geborenen Gräfin
Nappollstein geschlossenen Ehe entsprossen
acht Töchter und sieben Söhne, von denen
keines für dieses Werk eine Bedeutung hat;
seine zweite Gemalin Johanna geborene Gräfin
Nassau-Idstem. welche er 1678 ehelichte,
schenkte ihm uier Töchter und sechs Söhne,
von welch letzteren: Kar l Christian,
Ludwig ^ und Iosias s^5) weirer unten
ausführlicher erwähnt werden. — 4. Georg
Friedrick, erster Fürst oon Wald eck« Wil>
düngen (geb. 8. März 1620, gest. zu Arol«
sen 19. November 1692). Ein Sohn Voll«
raths Grafen von Waldeck-Wildungen
aus dessen Ehe mit Anna geborenen Mark.
gräsin von Baden'Durlach, diente er
anfänglich als Oberst bei den fränkischen
Kreistruppen, wurde dann Generalmajor
unter Kar l Gustav von Schweden und
that sich in der Schlacht bei Warschau her»
vor. 1664. im Treffen bei St, Gotthart,
zeichnete er sich ganz besonders aus, so daß
ihn der Kaiser in einem eigenhändigen
Schreiben beglückwünschte und seiner Gnade
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vrčevic-Wallner, Volume 52
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Vrčevic-Wallner
- Volume
- 52
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1885
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 342
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon