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Walderode, Johann Paul 179 Maldhauser, Johann Evang.
Schlesiens Geschichte so hochverdienten
Forschers Hofrath d'Elue rt gibt darüber
keine Auskunft. Wir erfahren darin, daß
die Walderode „511 den nicht weni-
gen Familien Oesterreichs gehören, welche
in Folge der großen Umwälzungen, die
aus der Nebellion, dem dreißigjährigen
und den nachgefolgten fast fortwährenden
Kriegen hervorgingen, im Civil- und
Militärdienst zu Reichthum, hohem
Stande und Ansehen gelangten". Jo-
hann Freiherr von Walderode und
seine Gemalin Katharina Barbara
geborene Hroch von Meschlesitz errich-
teten am 22. Mai 1670 ein ansehnliches
Fideicommiß, welches Kaiser Leopold
am 28. Inni d. I . bestätigte. Im Neb-
rigen war dieser Freiherr Johann,
wenngleich Reichshofrath, nichts weniger
d^:in ein humaner Herr. — Ein Johann
Paul Graf Walderode schenkte dem
Znaimer Clarisfinenkloster 6000 fl., wes-
halb er dessen Confundator hieß, und
stiftete 1694 noch 6000 fl. auf heilige
Muffen, nebst Silber für einen Kelch, und
fand in der Gruft des Franciscaner-
klofters zu Znaim seine Ruhestätte. Wie
nach dem Aussterben der einen Linie mit
dem am 26. August 1746 erfolgten Hin-
scheiden des Grafen Johann Franz
Leopold das Fideicommiß an den Erst«
geborenen der Zweiten Linie F r a n z
Grafen Walderode überging, und wie
mit dessen Tode am 23. December 1797
auch diese Linie im Mannesstamme er»
losch und Fideicommiß, Namen und
Wappen an die Grafenfamilie Des'
fours kam, berichtet ausführlich d'El»
vert in dem unten angegebenen „No-
tizenblatt". Was die Würden des Hauses
betrifft, so erlangte Johann Walde-
rode 1662 den böhmischen Frei-
Herrnstand, ein Johann Georg
und dessen Vetter Johann Paul Leo» pold 1694 den Grafen stand, docb soll
dieser bereits 1386 an einen Freiherrn
Franz Leopold verliehen worden sein.
Die Grafen Des fours scbreiben sich
aber heute noch Desfours-Walde'
rode zu Mont und Athienvil le
Freiherren von Eckha u se n.
Geusau (Anton Reichsritter). Geschichte der
Ttiftun^en, Erziehung- und Unterrichts'
anstalten in Wien von den ältesten Zeiten...
Aus echten Urkunden und Nachrichten (Wien
i8»3, tl. t>".) Seite 463. — Notizen-
blatt der historisch-statistischen Settion der
t. k. mährisch-schlesischen Gesellschaft zur Ve<
förderung des Ackerbaues, der Namr' und
Landeskunde. Redigiri von Christian Ritter
d'Eloert (Brunn, 4".) Iadrg. 1860, T. :»:>
im Artikel: „Die Fideicommisse in Mädren
und Tchlesien". — Iadrgana 1882, Nr. 8:
„Zur mährisch - schlesischcn Adelögeschichte:
(.'III. Die Grafen Walderode von Vclt'ausen".
Von d'Elvert. — Zedler'ü Universal
Lerikon, 32. Bd., Lp. 1^4?. — Wolnn.
kirchliche Topographie von Älädren (Brunn,
gr. 8".), Brünner Diöcese, Po, IV, 3. 123.
WaldhlNlser, Johann Evangelist
(Homilet, geb. zu Linz 3. December
1762, gest. daselbst 14. December
1829). Ein Sohn mittelloser Bauers-
leute, suchte er um Aufnahme im Stifte
Waldhausen im Mühlkreise nach, als
aber vor seinem Eintritte an dasselbe die
Weisung erging, keine Candidaten mehr
aufzunehmen, beschloß er,
sich dem Welt-
priesterstande zu widmen, und trat in
das Wiener Generalseminar ein, in
welchem er die theologischen Studien
beendete. Am 17. December 4783 erhielt
er die Weihe und wirkte nun als Aus-
hilfspriester zu Reichenau im Mühlkreise,
dann als Cooperator und endlich als
Pfarrprovisor. 1787 wurde er Stadt«
caplan in Linz. I n dieser Stellung hatte
er hinsichtlich des Predigtamtes einen
schweren Stand, da dasselbe bis dahin
von den wohlgeübten Rednern aus der
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vrčevic-Wallner, Volume 52
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Vrčevic-Wallner
- Volume
- 52
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1885
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 342
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon