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Maldhutterer l83 Maldinger
ten zu vernichten. Waldhüt ter wurde
zum Hauptmann, Feldwebel Haiba
znm Nnterlieutenant befördert. Ersterer
erhielt in der s. Promotion vom 21.
October 1762 das Ritterkreuz des Maria
Theresien-Ordens, und demselben folgte
die Erhebung in den Freiherrnstand mit
dem Prädicate von Minenb u r g. Aber
die vielen Wunden gestatteten es dem
tapferen Ofsicier nicht lange mehr, in der
Armee ;u dienen. I m April 1774 schied
er als Hauptmann aus dem activen
Dienste, M aria There si a aber, einge-
denk der Römerthat des Helden, von
welcher geschrieben wird, daß „die Ge-
schichte ihres Gleichen vergebens suche",
verlieh ihm denOberftlieutenants-Charak-
ter. Fortan lebte Wald Hütter in Preß-
bürg, wo er aber nicht lange nachher im
Alter von 63 Jahren starb.
Oleichfalls einer nebenbürgischen Familie ent-
stamm: Ttephan Waldhütterv. Adlers«
hausen, an dessen Namen sich die minder
freudige Erinnerung on ein verletztes Ver-
fassimasrecht knüpfr. Nach dem Tode des
sächsischen Nationöarafen 3 i m on Baußner
im Jahre l?42 baien dicHermannstädcer. ihnen
die Vornahnie der Wahl eines neuen Nacions«
grasen zu gestatten. ^Vergleiche zum Verständ-
niß der Wichtigkeit dieseü Annes die Biogra«
phie.' Johann Wachs mann. S. 42 dieses
Bandes.^ Das Hofreftript vom 9. November
1742 erklärte nun, es liege gar nicht in drr
Absicht, die Freiheiten und Rechte der Tachsen
zu beschränken, und es sei die Wahl anstands-
los vorzunehmen. Diese erfolgte, aber —
o Ironie des Geschickes! — erst nach zwei
Jahren ward nicht der erwählte, am ersten
Platz ^nannte M ichael von Nosenfeld
lVd. XXVII . 2. 26, Nr. 13). sondern der
zur römischen Kirche übergetretene Stephan
Waldhüttcr von Adleröbausen —
ein Tchaßburaer — ;um Königsrichier. l^ omeö
und Gubrrnialrach ernannt, welche Würde
dieser Letztere bis zu seinem am iH. Novem-
ber 1761 erfolgten Tode bekleidete.
Mldhutterer, Matthäus (Bi ld-
Hauer, geb. zu Wals , einer kleinen Ortschaft im Salzburgischen, l?39, Todes»
jähr unbekannt). I n Ulrichähögel, einem
in dem königlich bayrischen Landgerichte
Laufen gelegenen Dorfe, erlernte er das
Steinmetzgewerbe und brachte öä darin
zu nicht gemeiner Geschicklichkeit, wie es
seine verschiedenen Grabdenkmäler aller
Art und Gestalt und andere Ornament»
arbeiten in Braunau, Obernberg, Ried,
Haag, Linz, Laufen, Neichenhall, Salz.
bürg und sogar in München bekunden.
Auch errichtete er viele Grenzsäulen aus
weißem Marmor mit doppelten und drei»
fachen Wappen, nämlich denen von
Oesterreich, Tirol und Bayern. Als sehr
gelungen bezeichnet man eine von ihm
aus Nntersberger Marmor gemeißelte
Statue des h. Leopold, Markgrafen von
Oesterreich, mit allen seinen Attributen
und dem kaiserlichen Wappen, nach einer
zu Wien in Gyps ausgeführten Form.
Weitere Nachrichten über diesen Künstler
fehlen.
Pi l lwe in (Vcnedici). Biographische Schilde»
uungen oder Lerikon salzburgischer ckeils uei>
storbener, theils lebender Künstler u. s. w.
(Salzburg 182l. 8".) 2. 254.
WaliMlger, Hieronymus (Arzt und
P rofessor am Thierarzenei'Institute in
Wien, geb. zu T e p l in Böhmen
. September j?33, gest. zu Wien
28. November l82l). Der Sohn eines
Bindermeisters, besuchte er die lateini-
schen Schulen in Tepl und Komotau;
dann ging er nach Prag, wo er den phi-
losophischen und nach diesen den medici»
Nischen Studien oblag. Erst 48 Jahre
alt, wurdä er Magister der Philosophie.
Aber um die medicinischen Studien zu
beendigen, fehlte es ihm an Mitteln, und
so wurde er Pharmaceut. Dana trat er in
den Orden der Prä'monstratenser, den er
jedoch wegen anhaltender Kränklichkeit
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vrčevic-Wallner, Volume 52
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Vrčevic-Wallner
- Volume
- 52
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1885
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 342
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon