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Wildstem (Genealogie) 208 Waldstein (Genealogie)
seine Versetzung in den Ruhestand. Nach z
langem schmerzlichen Leiden starb er im ^
47. Lebensjahre. Graf Wald stein hatte ^
sich am 3. Mär; 1832 mit der Siern» ^
kreuzordensdame K a r o l i n e Gräfin!
Khevenhüller-Metsch (geb. 8. Juli ^
l8l0, gest. 14. December 1867) vermalt. !
Der Familienstand ist ans der I. Stamm- ^
tafel ersichtlich. !
Tbürbeim (?^nd, Graf). Reminiscenzen, Frag«
mente eines Tagebuches (Wien 1864)S. 33 und
^i —Derselbe. Reiter-Regimenter. I I I . Bd.,
3. 203. — Derselbe. Geschichte des k. k.
«, Nhlanen'Rt^imcnts, S. l6<).
I. Zur Genealogie der Grafen Waldstein. Eine >
uralte böhmische Hcrrcnfamilie — nich: zu!
verwechseln mit dem gleicknamigen Geschlechte !
in Sreiermark, welches 1438 erlosch. Sie ge- !
hört zu dem Geschleckte der sogenannten >
Markvart ic i . ^on Markvart so ge« ^
nannt, dessen Nachkommen schon im zwölften!
und dreizehnten Jahrhundert unier den Ahnen i
der Familien Lemberg. Zv55etic, Mi« j
chalovic, Warten berg urkundlich vor»
kommen und sämmtlich einen Löwen im
Wappen füdrten. Gegm das Ende des fünf»
zrbnten Jahrhunderts nahmen die Herren ^
uon Wald stein stact dieses Löwen ein aua»
drirres Wappen mit vier rechls gewandten
Löwen an, i:no um die Mitte des sechzehnten
Jahrhunderts stellien sie diese Löwen gegen-
einander, mit dem Rücken nach außen. Ein
Idenek Wald stein, der um das Jahr
1283 vorkommt, gilt als der wahrscheinliche
(5'lbauer der Burg Waldstein. Von demselben
wird wol'l der Slammbaum forigeführt, aber
c.nc llettäßliche Aufeinanderfolge der Genera«
lionen ist bei der Verschiedenheit der Angaben
in den ;ur Benützung verfügbaren Quellen
nicht möglich. Unsere zwei 2tammbaume be-
ginnen mir den Brüdern Wilhelm und
Fdenko, den Löhnen Johanns von
Wald stein aus dessen Ehe mit Amm von
5wichow5liu, und von diesen Brüdern ist die
genaue Aufeinanderfolge der einzelnen Gene«
rationen urkundlich nachweisbar. Das Ge»
schlecht bildete bald mehrere Nebenlinien und
Zweige, so die Waldstein von Weliß,
von Ttiepanitz. C hoti essin, Chlum.
2ra l und Wranow, Sniirziez. Ro»
ticz Vradlecz. Nychmburg. Bi t . nic, Lomnitz. Arnau, Bydzew, Do-.
browicz. Hradek. Aul ip icz. Albrech»
ticz, Herz manicz Gietenicz. Mün»
chengräh, Trebicz, Roz dialowicz,
Policz u, s. w. Alle diese Seitenlinien er«
loschen entweder oder gingen in anderen auf,
und zur Htunde bestehen nur zwei Haupt«
linien: I. Waldst ei n-Wartenberg und
I I . Wald stein» Arnau, welch letzterer der
berühmte Friedländer angehört. Die Haupt»
linie Waldstein - Wartenberg scheidet
sich nunmehr in d.e Zweige a,) Waldstein-
Münchengrätz. b) W aldstein»Dur und
e) Naldstein'Leitomischl. Im Uebrigen
verweisen wir auf die zwei Stammtafeln,
welche ungeachtet der Lückenhaftigkeit aller
Quellen mit größter Sorgfalt zusammen«
gestellt wurden. Die meisten Schwierigkeiten
bot die Willkür einzelner Sprossen im Ge«
brauch ihrer Taufnainen, denn hier tritt ein
Ernst auf, dort derselbe als Joseph Ernst;
dann wieder C m a n u e l P h i l i p p als
Emanue l P h i l i b e r t , Chr is t ian
Vincenz einfach als V incen z. — Was
die Würden und Aemter dieses Ge«
schlechtes betrifft, so erscheinen die Wald»
stein lange einfach als das Dynastengeschlccht
der Herren von Wald st ein. Der Erste,
welcher die höchsten Rcichswürden in sich ver»
einigte, ist der berühmte Feldherr Albrecht
Walostein oder wie er gewöhnlich genannt
wird. Wallenstein, der im Tepiember
1623 noch den Titel Hochgeboren — dein
Grafenstande entsprechend — führte, dann
Negierer des Hauses Waldstein und Fri ed»
land, nu Februar 1624 schon Fürst von
Friedland und i«>25 Herz og von Fried«
land. des h. römischen Reiches Fürst, Oberster
;u Prag und General«Oberfter»Feldhauptmann
genannt wird. Adam von Wa ld stein
erhiel: dann mit Majestätsbrief 6äo. 23. Juni
1628 für seine Söhne Nudotph, Maximi-
l ian, Verchthold, Johann Victor in und
Kar l Ferdinand und alle ihre Nach-
kommen männlichen und weiblichen Ge«
schlechts des heiligen römischen Reichs un3
den böhmischen Grafenstand, was jedoch
seine eigene Verson betrifft, so verblieb er
auf seinm Wunsch in dem ehemals ersten
und höchsten Stande in Böhmen, dem alten
Herrenstande, mit dem durch den Titel Hoch'
geboren zustehenden Vorrang vor den übrigen
Herrengeschlechiern. Sein Sohn Maximi-
l ian wurde 1634 in das schwäbische Reichs-
grafencollegium aufgenommen; nach dein
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vrčevic-Wallner, Volume 52
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Vrčevic-Wallner
- Volume
- 52
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1885
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 342
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon