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Wald stein. Johann 223 Maldftein, Johann F'iedrich
Werkes, der Prager Prokurator Wenzel
Magerle von SobiZek, ward zur Verant>
wortung gezogen. Doch dieser entschuldigte
sich damit, daß er sein Werk dem Herrn von
Wald st ein nur zur Durchsicht mitgetheilt,
nicht aber zum Drucke übergeben habe. Ma-
gerle wurde 1617 gänzlich begnadigt. In
den böhmischen Unruhen stand Waldstein
auf Seite der Aufständischen. Nach der
Schlacht am weißen Berge fielen seine Gü-
ter Doubravic und Kunstberg, so wie die
seiner Gemalin Naria von tobkowitz, Oujez-
dec und Bratronic dem Fiscus anheim und
gelangten durch Kauf an den Friedländer,
Henik von Wald st ein aber floh mit seiner
Gattin nach Meißen, wo Beide im Monat
Mai 1623 starben. Auf Henik wurden zwei
Medaillen geprägt, deren Veranlassung aber
nicht bekannt ist. Die eine zeigt im Avers
das Wappen mit der Umschrift:
2 ^v^ 1.1) 831'^^ x ^ - ^. X
02X ^NI'^1'13 - 8V.^T: XXXII I , 16»)1;
im Revers Waldstein's Brustbild en kace,
mit der Umschrift: Hl.ttv X.V
I 8VV 5IXN (d. i. Betrachte mich.
kenne dich, findest du dich ohne Fehler, richte
mich). Vergoldete, ein Loih schwere S'.lber»
Medaille. Die andere Medaille zeigt im Avers
das Brustbild mit der Umschrift: l!5X-
151. (eng) I.. (idoi-) N^IiO DI^ ^ V ^ D -
31'^IX; im Neuers das Wappen mit der Um»
schrift: ^0IiII.I'I '^1'-VII^I'V8-i614; es ist
eine Silbermedaille. ^ Lotk, kommt auch in
Gold vor. ^Tvetozor (Präger illustrirte
äechische Zeitschrift) 1867. Nr. 12 u. f. «U^nok
2 V^I<l-,toina"^. — 20. Johann von
Waldstein war im Jahre 1363 Oberst«
kämmerer des Königreiches Böhmen. Wir
wissen nicht, welcher Linie dieses Hauses kr an»
gehört, da um die gleiche Zeit in den verschie«
denen Linien mehrere Träger dieses Namens
vorkommen. Sein Andenken hat sich durch eine
gegossene und ciselirte (auch in Gold uorhan«
dcne) bronzene Medaille erhalten, welche im
Avers das Brustbild zwischen den Zahlen
13 und 65 zeigt. Die Umschrift lautet: I^X
2 ^ V ^ O i s i ^ ' ^ ^ N^ Hl^ I . icV; auf
dem Revers sieht man das Wappen mit der
Umschrift im äußeren Kreis: N.VV 8.
VI, im innern Kreise: 021-
(13)63. — 21. Johann
(gest. zu Prag am 16. Juni 1376), der
älteste Sohn Wilhelms, des Stifters der Lomnitzer Linie. Er war zuerst Ober«
landrichter, dann Oberst-Landkämmerec und
wurde 1374 von Kaiser Maximi l ian I I .
zum Statthalter in Böhmen ernannt und
zu vielen wichtigen Sendungen verwendet.
Er vermalte sich zweimal, zuerst mit EMaNlli
von Anu'k. welche ii>63 starb, dann m't
Nanbalmll von Warlenberg. Der Sohn aus
zweiter Ehe Adam pflanzte die Lomnitzer
Hauptlinie fort. aus welcher sich in der fünf'
ten Generation die beiden Linien: Wald-
ste in «Müncl) en g ratz und Wald stein«
Dur bildeten. — 22. Johann Anton
Albrecht (geb, 30. Jänner I?l4. gest. I78l),
von drr Arnauer Linie. Ein Sohn des
Grafen Johann Anton Joachim aus
dessen Ehe mit Johanna Katharina
Gräsin Wald stein, widmete er stch der
militärischen Laufbada in einem österreichi-
schen Reiter-Regimente. Den siebenjährigen
Krieg machte er als Oberstlieutenant in dem
damaligen 3. (1801 reducirten) Kürassvr>
Regimente Karger von Stampach mit und
that sich in der Schlacht bei Lobosil; (1. O'^
tober 1736) so hervor, daß er zuqle ch mit
seinem Obersten Joseph Printen Lobko-
Witz wc.ien ausgezeichneten Verhaltens in
der Relation besonders aligerühmt wurde.
Er starb. 67 Jahre alt, als Felomarschalllieute'
nant, unvermält.— 23. Johann Friedrich,
Graf, F ürst b i sch o f von Seckau (siehe die
besondere Biographie S.236). — 24.Johann
Friedrich (Erzbischof von Prag, geb. in
Wien 1644. gest. auf'dem Schlosse Dur am
3. Juni 1694). Ein Sohn des Grafen Mu>
r i ln i l ian aus dessen zweiter Ehe mit
Mar ia Polyrena Gräfin Talmberg,
machte er seine Studien zumeist in Nom, wo
er noch vor seiner Priesterweihe Kämmerer
und Hausprälat des Papstes A lerand erVII.
wurde. Damals schon wählten idn das Dom-
capitel zu Olmütz zum Canonicus. das (5ol.
legiatstift Bt. Johann in Breslau zum De«
chanien und später auch das Collegiatcüpitel
zum h. Kreuze daselbst zum (sanonicus-
Üantor. 1668 ernannte Kaiser Leopold I.
den erst 24 Iadre alten Priester zum Bischof
von Königgräl; und gestattete auch. daß die
Kreuzderren in Prag denselben zu ihrem Ge-
"nrralgroßmeister wählten. Doch fand die
päpstliche Konfirmation erst am 27. Novem<
ber 167.'! statt, worauf dann am 4. März 1674
die bischöfliche (5onsecration im Doin zu Prig
vor sich ging. Am 6 Mai 1673 erbat sich
das Prager Domcapitel von Seiner Majestät
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vrčevic-Wallner, Volume 52
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Vrčevic-Wallner
- Volume
- 52
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1885
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 342
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon