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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Vrčevic-Wallner, Volume 52
Page - 225 -
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Page - 225 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Vrčevic-Wallner, Volume 52

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w) Johann Friedrich 225 Waldstem, Johann Joseph lire, diese vor ererutioem Einschreiten dcr Kirche gehörige Einsicht in die Sachlage zu nehmen habe. Als 1691 der Erzbischof das alte Kirchengesetz, welches das Zusammen« wohnen der Juden mit Christen untersagte, in Anwendung brachte und es zur Ausquar« tierung der Juden kam, welche in dem zum St. Georgskloster gehörigen Iurisoictions« sprenget zum h. Geiste wohnten, da hoben die Statthalter ohne Weiteres die Verfügung des Erzbischofs auf, und als dieler mit kirch- lichen Censuren drohte, erfolgte zum ersten Male die königliche Erklärung vom 11. März 1691: „Es sei ein Privilegium des Hauses Oesterreich, daß in seinen Ländern die E).'- communication nur mit Erlaubniß des Landesfürsten erequirt werden dürfte". Während nun das „oberste königliche Pa- tronat" die ausgedehntesten Nechte gewährte, suchten sich auch die Grundherren für ihren verlorenen Einfluß in der Landesregierung durch ein absolutes Regiment nach unten zu entschädigen, und da sie ja größtentheils auf eigene Hand die Gegenreformation durch» geführt hatten, wollten sie nun auch unbe- schränkte Herren ihrer Kuchen und Pfarren sein und mußten dann nicht selten nur mit Hilfe deZ „weltlichen Armes" zur Anecken« nung her Anordnungen des Erzbischofü ver- halten werden. Dadurch aber wurden auch die Nnterthansuerhältnisse nicht besser. Die übermüthigen Amtsleute der Herren häuften auf die armen Leibeigenen eine immer uner» träglicher werdende Nodotlast. und selbst im Besitze der vollen Gerichtsbarkeit, bestraften sie jede Klage mit d.esto größerem Drucke. Da brachen denn in etlichen Kreisen — Zeit» meritz. Saaz. Elbogen, Königgrätz, Csäölau — offene Bauernaufstände auü. welche mit schwerer Bestrafung dcr zum äußersten getriebenen Vauern und mit großem Blut« vergießen endeten. Al-5 dann 1681 im Lande die große Pesth über 100 000 Menschenleben dahinraffte, da zeigte sich der Opfermuth dec Geistlichreit. Man hatte dein Tode dadurch Schranken zu setzen gesucht, daß man die Pestorte strengstens abschloß und sich selbst überließ. Die Priester der Erzdiöcese verließen aber ihre Posten und drängten sich häufig zu der Ehre, in den eines eigenen Seelsorgers entbehrenden Pestorten internirt zu werden. Und dies Alles bewirkte der heilige Eif/r des oberen Seelenhirten. Graf Johann Fried- rich war der letzte Erzbischof, welcher zugleich die Würde des Generalgroßmeisters v. Würzbach, biogr. Lexikon. I.II. lGedr. 13. der Kreuzherren beneidete. Nach seinem Tode hatten dieselben w'.eder freie Wahl. ^Porträts. 1) I . Borcking lee. (klFol.). - 2) H. Bari) 2L. Im Costume der Kreuzherren vom rothen Stern. Kniestück (Zol.).) — 25. Johann Heinrich ist jener Wald stein, von welchem die Familienüberlieferung berichtet: daß cr seine vierundzwanzig wehrhaften Söhne dem Könige Ottokar, als dieser 1254 ein Anf» gebot zum Kreuzzuge gegen die heidnischen Preußen erlassen hatte, kampfgerüstet zur Vcr» fügung stellte, ein Stoff, den die Poesie nicht unbenutzt gelassen, wie es eine gelun» gene Ballade beweist, welche Ludwig Tost» man in dem von !^ . W. Krause herausge» gebmen Berl iner Figaro, X. Jahrgang 1840. Nr. 240 veröffentlicht hat. Auch wurde dieser Vorfall der Vergessenheit entrissen durch eine Silbermedaille, welche Graf Johann Joseph 1716 prägen Ueß. Die Meda'lle stellt auf der Aoer^seite die Scene vor. wie Wald stein in Helm und Rüstung seine gewappneten vierundzwanzig Söhne hoch zu Roß dem Könige Otokar vorstellt. Unter den Füßen Waldstein's liest man: .^. D. «l^NV^ü.IO-?. Im Abschnitte: HTÜOIO.^. ^OLOVXOI'I'^.s. Auf der Neversseite: XXIV 511.11 I .^ . I'.VI'It.ll 0: HVI.-^ VIO'I'OKNö Oll RNO V088 I N'I' 8NCVI.0 ^ Schnörkelverzierung. Um den Rand: 3: 0 : NI' 0 : M: RL I ^ I I ' ^ I ^ 1716. Die Medaille wiegt ?'/2 Loth. — 26. Johann Joseph (geb. 26. Juni 1684. gest. 22. April 1?3l). von der Lomnitzer Haupt l in ie. Der älteste Sohn des Grafen Ernst Joseph aus dessen Ehe mit Mar ia Anna gebore» nen von K o k o r z o w a , Witwe M a r Josephs Grafen Fürstenberg, wurde er kaiserlicher geheimer Rath, Statthalter, Oberst« Erbland'Vorschneider. welcheWürde der Fam:« lie W ald stein oon Kaiser Ferdinand I I I . nach dem Ausstcrben der Familie Sezyma verliehen worden war, am 20. Februar 1720 Oberstlandluarschall und 1728 erster LardtagS- Sept. 1883.) 13
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Vrčevic-Wallner, Volume 52
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Vrčevic-Wallner
Volume
52
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1885
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
342
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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