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Mauer. Johann 263 Maller, Johann
Beispiele an; —ferner eine „Abhandlung
über alte Maße, Gewichte und Münzen
nack dem Codex von Seitenstetten", eine
antiquarische Arbeit, welche durch die
Kürze und unbehilfliche Schreibart des
benutzten Codex sehr erschwert wurde, aber
doch durch Waller 's genaue Forschung
Licht in manches Dunkel brachte; —
endlich ein „Tagebuch seiner Reise nach
Italien im Jahre 1818" in zwei starken
Quartbänden, mit vielen Abbildungen,
Städteplänen und Handzeichnungen zur
Veranschaulichung der beschriebenen Ob-
jecte; dieses Tagebuch enthalt neben man»
chem minder Bedeutenden doch sehr inter»
effante Einzelheiten und bekundet Wal-
ler's Empfänglichkeit für Reize der Kunst
und Natur und die großen Erinnerungen
der Geschichte und Religon. Im Jahre
1813 legte er das beschwerliche Lehramt
nieder und wurde für sein verdienstvolles
Wirken am 11. November 18 l 3 von
Kaiser Franz I. mit der großen golde»
nen Verdienstmedaille sammt Kette aus»
gezeichnet. Im Stifte wirkte er dann
zunächst als Archivar und später als Vor»
steher der Stiftskämmerei.
Geschichte der Sternwarte der Benedictiner«
Abtei Kremsmünster uon P. Siegmund Fel»
löcker (Linz 1864, I . Feichtinger gr. 4".)
S. 147—155; — Hagn (Tbeodonch). Das
Wirken der Benedictiner-Abtei Kremsmünster
für Wissenschaft, Kunst und Iu^rndbildung
(Linz 1848. Qu:r!n Hasl inger i><>.) S. 84.
96. 129. 213, 222, 229, 230. 279. 28U. 288.
302 und 303.— Neue theologische Zeit«
schrifr. Herausgegeben oon Joseph Pletz,
1836. Bd. I, S. 273, — Nia/ima^ ^Hs^l'an F^.
1777, r, 839 ?u1.)
I>. 859.
Waller, Johann (Arzt, geb. zu
Flöhau ^Blsanr^ in Böhmen am
12. October 1811). Nachdem er im
Jahre 183! das Gymnasium zu Saaz beendet hatte, studirte er an der Prager
Hochschule Philosophie, dann Medicin,
in welcher er 1838 die Doctorwürde er»
langte. Er wurde zunächst Secundar»
arzt im Irrenhause und nach einem
halben Jahre Assistent an der wundärzt»
lichen Klinik des allgemeinen Kranken»
Hauses zu Prag. 1843 erfolgte seine Er>
nennung zum Primararzt an der zweiten
Abtheilung für innere Krankheiten, 1847
zum Primararzt an der Abtheilung für
syphilitische Krankheiten. Zu gleicher Zeit
erhielt er die Docentur, 1832 aber die
außerordentliche Professur für Syphilitis
an der Prager Universität. 1831 und
1832 versah er die Stelle eines Direc-
tors sämmtlicher Spitaler und Heil'
anstalten Prags, 1838 wurde er zum
ordentlichen Professor der allgemeinen
Pathologie und Pharmakologie an ge<
nannter Hochschule ernannt, 1836 traf
ihn die Wahl zum Dekan des Doctoren»
collegiums und danach zum Prodekan
des Profefsorencollegiums der medicini»
schen Facultät. 1860 trat er als Mit-
glied in die Gesundheitscommission,
1870 als solches in den Schulrath für
das Königreich Böhmen. Als praktischer
Arzt gelangte er zu großer Berühmtheit,
namentlich in Behandlung syphilitischer
Krankheiten, in welcher er, die Unzuläng»
lichkeit der bisherigen Methode, unter
welcher der Ruf der syphilitischen Klinik
an der Prager Hochschule litt, erkennend
und auf die Erfahrungen der Neuzeit ge-
stützt, einen neuen Weg betrat, auf
welchem fortschreitend er die günstigsten
Resultate erzielte. Für große Wissenschaft-
liche Arbeiten in seinem Fache ließen ihm
sein lehramtlicher Beruf und die aus»
gebreitete Praxis nur wenig Zeit, daher
beschränkt sich denn auch seine schrift»
stellerische Thätigkeit nur auf einige Ab-
handlungen in der „Prager medicinischen
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Vrčevic-Wallner, Volume 52
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Vrčevic-Wallner
- Volume
- 52
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1885
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 342
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon