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Malther, Johann Roman 19 Malter^ Joseph
vater Johann Peter von Walther
war fürsterzbischoflich Brixenscher Hof»
kanzler, sein Vater Johann fürsterz-
bischöflich Brixenscher Hofrath und Richter
in Salern. Unser Johann Roman
widmete sich der wissenschaftlichen Lauf-
bahn, unterbrach aber seine Studien, als
im Jahre 1809 die Feuerzeichen der Er-
hebung gegen die Fremdherrschaft auf«
loderten, in welchem Kampfe das tapfere
Bergvolk jene gloreichen Siege erfocht,
die sozusagen den ersten Ring gebildetzu
der Kette, welche den gewaltigen Vorsen
an die Felseninsel von St. Helena schmie-
dete. Wal t her war als Schi'chenhaupt-
mann gegen den Feind ausgezogen, und
als dann im nämlichen Jahre seine
Vaterstadt Brixen von den Franzosen
hart bedrängt wurde, leistete er derselben
die ersprießlichsten Dienste, und war er
es, dessen Muth und Entschlossenheit
dem französischen General Severol i
derart imponirten, daß dieser von seinem
Vorhaben, die Stadt mit einer großen
Contribution zu belasten, abstand. Nach
Beendigung seiner Studien trat Wal-
ther in den Staatsdienst, in welchem
er durch seine Kenntnisse nnd seinen
Diensteifer sich hervorthat. Dieser Eigen»
schaften wegen, rnit denen er seltene
Umsicht und geschäftlichen Tact ohne
Gleichen verband, wurde er auch nach
dem Wiedereintritte der bayrischen Re-
gierung in Tirol mit einer Mission an
König Max I. betraut, welcher er sich
mit vielem Geschick unterzog. Die Muße»
stunden seines amtlichen Berufes widmete
er der Wissenschaft, Literatur und Kunst.
Besonders war es die Mineralogie, der
er mit allem Eifer sich hingab, er sam-
melte fleißig und beschenkte die Gymna-
sien in Brixen und Bozen und das Mu-
seum zu Innsbruck mit seinen Funden
werthvoller Mineralien. Zugleich war er ein großer Kenner der Werke der Kunst«
maleret und Plastik. So zählte er zu
jenen Männern Tirols, deren Hingang
die allgemeine Theilnahme und die Er-
innerung an die glorreichste Periode der
Geschichte Tirols weckte, in welcher er
selbst die Rolle eines wahren Patrioten
! gespielt.
Bonner Zeitung l86.;, Nr. l l l : „Vriron
13. Mai".
Walter, Joseph (Schulmann, geb.
zu Tluöna im Pilsener Kreise Böhmens
am 27. März 4813). Dein pädagogischen
Berufe sich widmend, unterzog er sicd
1836 der Lehramtsprüfung für Normal-
Hauptschulen, 1837 der Prüfung für
technische Lehrgegenstande. Noch in
letzterem Jahre zum Lehrer an der Haupt»
! schule in Kolin ernannt, erhielt er 1848
^ eine Lehrerstelle an der neuerrichteten
öechischen Hauptschule und am Lehramts»
institute in Prag. An demselben wurde
ihm 1834 der ausschließliche Unterricht
der Lehramtskandidaten übertragen,
welchem er bis 1868 oblag. Mit Beginn
des Schuljahres 1869 ernannte ihn das
Unterrichtsministerium zum Director dieser
Anstalt und das Jahr danach zum
Prüfungscommissär der Lehramtskan-
didaten an Gemeinde- und Stadtschulen
und zum Schulaufseher des Karlfteiner
Bezirkes. Nebstbei lehrte er von 1836 bis
1839 an der «echischen Gewerbeschule in
Prag. I n seinem Fache schriftstellerisch
thätig, veröffentlichte er nicht nur in '
Fachblattern, wie im ?0ZeI 2
d. i. Der Bote aus Budec, und
2ivot, d. i. Schule und Leben, zahlreiche
pädagogische und didaktische Artikel, son-
dern gab auch mehrere pädagogische
Handbücher heraus, wie:
"', d. i. Erläuterung der Fibel und
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wallnöfer-Weigelsperg, Volume 53
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wallnöfer-Weigelsperg
- Volume
- 53
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1886
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 332
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon