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Waltei F, P. 23
rung der Verwundeten nach Altenbuch.möglich
wurde. Der tapfere Feldwebel Walter
erhielt die silberne Tapferkeitsmedaille. ^H
fing er (Ioh. Ritter von). Lorbern und
(Zypressen von 1866. Nordarmee (Wien 1868,
Augu>'t Prandel kl. 8".) S. 36.). — 3. Franz
Walter (geb. zu Glatz 4734. gest. zu
Wien 30. Juli 1804). Maler seines Zei-
chens, übte er im vorigen Jahrhundert zu
Wien seine Kunst aus und machte sich durch
seine gelungenen Miniaturdildnisse bekannt.
Christian von Mech eln in seincm „Ver;eich>
niß der Gemälde der k, k. Bildergalerie in
Wien" (178^) givt Nachricht von zwei auf Per«
ganu'nt von 1 Fuß 4 Zoll Breite und i l Zoll
Höhe im Iahrc l?7^ ^cmalcen B^lonißgrup«
pen, von denen die eine die königlich neapolita»
nische. die andere die herzoglich pannesanische
Familie darstellt. Beide Vilder wurden dann
aus der Galerie entfernt und in den kaiser«
lichen Privatgemächern untergebracht. Füßl y
gedenkt eines Franz Xaver Nolter, von
dem er eine j754 aufgeführte Federzeichnung
in Folio, die „heilige Elisabeth" vorstellend,
gesehen; und Nagt er meint: daß dieser und
der obige Walter ein und dieselbe Person
seien. — 6. Franz Christoph Walter,
ein Tonkünstler, aus Böhmisch>Leipa ge<
bürtig. Ein Schüler des berühmten Joseph
Star ; er sBd. XXXVII , 3. 23^. war er
j783 erster Tenorsängcr des Graf Nostiz«
schen Theaters in Prag und sang j788 auf
der Bukne zu Riga. Er wird kier und da,
auch von ^ labacz in dessen „Bühni'.scb'lnäk-
rischein ^ünstler'Lcrikon", und nach diesem von
„Ziovnilc nau^uv" imt dl,'ni Sänger und
Operncompositcur Ignaz Walter verwech-
selt, de>M auf S. !6 des ^taderen gedacht
wurde. — 7. Freimund Walter. Cin
Pseudonym, unter welchem sich der Wiener
Schriftsteller Johann Karl Wützel birgt, der
unter demselben das „Handbuch einer Nniuer»
salhiftorie oder einer wirklich pragmatischen
Geschichte der Menschheit" (Wien 1820.
Grösser und Schmidt, gr. 8",) herausgab,
von welchem Werk? jedoch nur der erste
Band das Licht der Welt erblickte. Nach des
Verfassers selbstgewädltem Vornamen Frei«
mund, der Verhüllung unter einem Pscudo»
nym und dem Zeitpunkte zu schließen, da
eben die Reaction nach den Befreiungskriegen
und der unseligen Ermordung >ü o
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durch Sand in volle Blüten schoß, ist das
Werk in ganz freisinniger Nichtung. gehalten.
— 8 F. P. Walter ist der Biograph d'?s Malter, Ignaz
um Oesterreichs Musikwesen durch Gründung
des Wiener Musikvere,ines so vielverdienten
Joseph Sonnlei thner »Vand XXXVI,
S. 9^ j. Von ihm erschien die Monographie:
«Joseph Ferdinand Sonnleitbner. Eine bio«
graphische Würdigung" (Wien i826. Ignaz
Klang. gr. 8".) — 9. Hans Walter, ein
zeitgenössischer Dichter, welchen uns das von
dem Ersten allgemeinen Beamten»Verein der
österreichisü>ungarischen Monarchie heraus»
gegebene literarische Jahrbuch „Dioskuren"
im VI. Jahrgange zum ersten Male anonym,
nur unter Bezeichnung dreier Sterne * , *,
mit einigen lyrischen Gedichten vorführt. Im
folgenden VII . Jahrgange lüftet die Nedac«
tion selbst die Maske und berichtet: daß der
Verfasser der mit großem Beifall im vorigen
Jahrgang? aufgenommenen mit drei Sternen
bezeichneten Voesim: „Spharenleden" Hans
Walter heiße. Im IX. Jahrgange bringt
dann derselbe drei Libliner Tagen. Liblin ist
ein im Pilsener Kreise gelegenes Dorf mit
den Ruinen des Schlosses 3iebenft?:n, des
Stammhauses der Grafen K olowra:« Zieb«
steinsky. Mit drei Sternen * . * sind auch im
I I . Jahrgang deö nämlichen Jahrbuches der
prosaische Beitrag: „Karl Egon Ebert. Bio-
graphisch »literansche Studie" und im VII.
der Cyclus: „Lieder einer Kranken" bezeichnet.
— lU. Ignaz Walter ist der eigentliche
Stammvater der sogenannten „böhmischen
Musikanten", welche noch zur Zeit alle
Länder und Städte deö (5.0!itinentZ durchziehen.
Daß die Musik im Bödmerlande. namentlich
im böhmischen Erzgebirge, einc Heimstätte
hat. wie kaum irgendwo anders, ist bekannt.
Sie wird in Böhmen zugleich mit dem Va«
terunser und den zehn OebotlN erlernt. Der
Schulmeister ist in der Negel auch der Musik'
meister. Die vortrefflichen Mufikoanden der
österreichischen Regimenter recrutiren sich
grötztmtbeils aus Böhmen. Die Bergstadt
Pre5nitz aber im böhmischen Erzgebirge ist
die eigentliche Hochschule aller böhmischen
Musikanten. Im letzten Viertel de5 achtzehn«
ten Jahrhunderts war Ignaz Walter Bür<
germeisier zu Vresnch, einem im Saazer
Kreise unweir der sächsischen Grenze gelege«
nen Städtchen uon etwa viert^albtausend
Seelen, üdcr welches Professor W. F. War«
hanek in seinem N«5e „Das Kaiserthum
Oesterreich" geographisch, statistisch, topogra«
phisä) (Wien 1837. Zamarski 8".) S, 301
bemerkt: „Von hicr kommen viele herumzie«
hende Musikanten und Harfcnmäd'lu'n". Der
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wallnöfer-Weigelsperg, Volume 53
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wallnöfer-Weigelsperg
- Volume
- 53
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1886
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 332
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon