Web-Books
in the Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Lexika
Wurzbach-Lexikon
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Volume 53
Page - 62 -
  • User
  • Version
    • full version
    • text only version
  • Language
    • Deutsch - German
    • English

Page - 62 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Volume 53

Image of the Page - 62 -

Image of the Page - 62 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Volume 53

Text of the Page - 62 -

Manhal «2 Wllnhal. Vorliebe für kirchliche Komposition bliebeli ihm noch als Spur seines Leidens, er lebte nach wie vor ganz seinem musicali» schen Berufe, componirte, da seine dem damaligen Geschmacke huldigenden Wei- sen sich großer Beliebtheit erfreuten und die Bestellungen der Musikverleger sich immer mehrten, mit großem Fleiße darauf los und schrieb vielleicht in dieser Hast mehr als gut war. Er hatte sich indessen auch verheiratet und eine glückliche Häuslichkeit begründet. Als er älter ge- worden und die schaffende Kraft nachzu« lassen begann, widmete er sich vorzugs' weise dem Unterrichte, den er vornehm- lich in höheren Kreisen, in denen er ge« sucht war, ertheilte. Ueber ein halbes Jahrhundert hatte er in der Kaiserstadt gelebt und den Ruhm eines großen Musi- kers genossen. Seine Kompositionen, deren Zahl sich über mehrere Hundert Nummern erstreckte und so groß ist, daß er sie selbst nicht anzugeben vermochte, umfaßten alle Gebiete der Tonkunst, von der Tanzmusik bis zur großen Sym- phonie und zur Oper. Vieles davon ist im Stich erschienen, doch mußte ich in Ermangelung eines guten Musikverzeich» niffes auf die Zusammenstellung der ge- druckten (Kompositionen verzichten. Un» gleich größer mag die Menge seiner u n- ged ruckten Arbeiten sein, um so mehr, als er in gereifteren Jahren ganz besow ders auf Bestellung größere und kleinere Arbeiten für die Kirche lieferte, welche sich nun wohl in den Archiven der ver» schiedenen Kirchenchöre Nieder' Oester- reichs vorfinden mögen. Doch lasse ich hier eine summarische Uebersicht seiner Werke, so weit solche bekannt geworden, und einzelne seiner wichtigeren Composi- tionen folgen. Man zählt außer den 2 bereits genannten Opern 100 Sym» phonien, ebenso viele Quartette, 26 große und kleinere Messen, 2 Requiem für seine Eltern, 30 Salvs k^ins., 36 Offerto- rien, 4 stadat mater, als eines seiner schönsten Werke bezeichnet, 1 Oratorium für die Warasdiner Ursulinerinen, dessen Aufführung er selbst dirigirte; über 30 Divertissements, „Cranergesang bei dem Caue Jusephs II. t'iir eine Singstimmr mit Neglritung dez Giauiers; eine grasse Oantate" (Wien, Artaria); — „Acht deutsche Nruder- lirdrr für das flanier"; — „Nie Nrimhnng und Nekreinng derAcsidenzstadtMirn. Kantate"; — „Marsch der Amier akademischen Künstler"; — „Marsch des ^iirps der Wiener Uniuersi- Ms-Stndrnten" ; — „Nie «Schlacht bei Vürz- bnrg, den 3. September N96. milltärisch-hrrui' 5che5 Musikstück für das Glauier"; — „Nie Seeschlacht bei Tralalgar mib <3'nd des Admirals Nelslln. Für das Pianufurte" — und dann eine große Menge Duette, Sonaten, So- natinen, Symphonien, Variationen, Con» certe für verschiedene Instrumente, eng» lische, deutsche Tänze, Ländler, Menuette, Märsche, im Ganzen mehrere Hundert Nummern. Es ist eine eigenthümliche Er» scheinung, daß dieser Musiker, der bei aller seiner Fruchtbarkeit in seinen Com« Positionen nie abgetretene Wege ging und die Gesetze der Compositionen nie breit schlug, sondern den Kontrapunkt mit einer großen Gewissenhaftigkeit beob» achtete — er selbst hatte „Anfangsgründe des Generalbasses" geschrieben — und einer Beliebtheit sich erfreute, wie wenige seiner musiktreibenden Zeitgenossen, daß dieser von Kennern als bedeutend angesehene Künstler so völlig vergessen ist, daß man heute in Musikkreisen kaum mehr seinen Namen, geschweige ein und das andere seiner zahlreichen Werke kennt. Dla« bacz, selbst Musikkenner, der ihn wäh' rend seiner Anwesenheit in Wien im Jahre 1793 besuchte, schreibt über ihn: „Ich selbst überzeugte mich von seinem
back to the  book Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Volume 53"
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wallnöfer-Weigelsperg, Volume 53
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Wallnöfer-Weigelsperg
Volume
53
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1886
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
332
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
Web-Books
Library
Privacy
Imprint
Austria-Forum
Austria-Forum
Web-Books
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich