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"78 Ccslans
5. April 17^6 in die Familie, Diese bietet
nur geringes geschichtliches Interesse, und wer
sich des Näheren über sie unierrichien und
den Wechsel dcö beweglichen Besitzes, der
durch Heiraten. Nauf und Verkauf stctt«
gefunden, kennen lernen will. findec dies
gan; auüfüdrlch oargcstellt im genealogischen
Artikel des ^älovul'k, uau^nv", nämlich des
von Rieger-Malv derau^aegebenen rechi«
scken ^onversations'Lciikonö Vd IX, S. 801
11. f. Ter letzte männliche Sproß dieses
Hauses war Joseph Ioachin» (grb. t i Iu l i
176i;,. ein Tohn Anton Kar l Waw
; u r a's auf R okolauö und Raduni tz in
Vöhmcn und dcr Anna Aaria Freiin hildpralldt
von VllenljlNl^l!. Er war k. k. Kämmerer,
Major des (^hevaurlegers'Regiments Latour,
wulde uon Johann Paul Zebo Ritter
von Brachfeld, dem Oheim seiner ersten
Gemalin, laut Testaments üäo. 2?. Sep>
tember 180^ zum Elben der Güter Chotie«
borz. Nvmajow und Dobww im ^'blauer
Kreise Böhmens eingesetzt und erhielt infolge
nd. Entschließung vom 7 April (Diplom«
ausfertigung 16. April) 1810 die Bewilligung,
mit seinem Namm und Wappen des Erb--
lasselö Nan:?n und Wappen zu verbinden.
Freiherr I o s e p h I o a c h i m starb am
2A. März i82?. Er war zweimal orrmält:
querst 1804 mit Ioljcmim Aepomllscllll Zcöo
von Vracijftld <geb. !). Februar i?8?, z,iest.
12. October 18(19); zum andern Male 48ll
mit Naria FriederiKe Freiin Lamolle von Frin,
Iropp (^eb. 12. Fl-druar 178^. gest. 18. Arril
1838). Aus keiner Ehe wurden ihm männ«
liche Nachkommen; die zweite Frau ^ebar
ihm drei Töchter: Mar ia Friederike
Wanzura, vermält I8lj7 mit Ic>hnnn Frei»
derrn Dobrzensk); uon ÄoLvzeuiz; Aloisia
Henriette (geb. 24. October 1816), uermält
am 24. April 1838 mit Heinrich Grafen
Atlems-Ehrnihausen, und Karolinc Sophie
(geb. 24. August i3l7). vermält tH^l mir
Victor von VjMs, k. k. Obersten.
Der schwitzende Grabstein der Familie Wan-
zura. So wie die Familie Kolowrat den
schwitzenden Grabstein des Klost?rstif:crs W
bert uon Kalorvrat ^Bo. XI I , S. 374.
Nr. 2^ in der Auaustinerkirche zu Ro6ow
unweit Laun besitzt, hat auch die Familie
Wanzura einen solchen aufzuweisen. Dieser
Stein, an d-n sich eine ganz unheimliche
Sage knüpft, befindet sich (oder befand sich
wenigstens noch im Jahre 1861) in der Pfarr« kirche St. Gwrg zu Unter-Krnskll unweit
Iungbunzlau. und zwar hinter dem Hoch»
altare derselben unter altem Geräch und war
einst im Pflaster der Sakristei angebracht.
Gan^ ausführlich gedenkt Bald in dieses
Grabsteines, der daö Andenken bewahrt an
den Erbauer oder doch Erneuerer der Kirche
zu Unter-Krnöko, Ritter Georg Wanzura
von Nzehnil;, Herrn auf Naleöon,
welcher 13153 starb. Das Denkmal, zeigt den
Ritter mit ruudgeschnittenem Vollbarte, bar»
Haupt in voller Rüstung, die Linke mit ihrem
Vlechhandschud auf die Hüfcc gestützt, die
Rechte auf d?m befiederten offenen Ritter«
Helme ruhend, der auf einem mit dem Wappen
drr Nanzura — einem mitten im Hirsch»
geweihe stehenden wilden Manne — gezierten
Sockel liegt. Von diesem Grabstein ging die
Sage: Jemand aus der Familie Wanzura
müsse sterben, wenn der steinerne Ahnherr in
der Kirche zu Unter-Krnsko zu ..schwitzen"
beginne, namentlich aber wenn sich in dem
offenen Helme deö Ritters Wasser ansammle.
Nnd die Famuie glaubte an diese Erschei-
nung. Sobald sich an dem Steine oder am
Helme die, erwähnten Todeszeichen bemerkbar
machten, wurden sofort an alle Glieder des
Hauses Vomi abgesendet. Lag ein Wan«
zura krank danieder, so ließ man das Denk-
mal des Ahnherrn Georg zu Krusko
untersuchen, od eS Zeit sei. oa5 der kranke
sein Haus bestelle! Der Pfarrer Thomas
Dole^al (gest. 1776) wurde uon dem
Sohne des Küniggräher Krei^dauptiuann^
Wenzel Ferdinand Wanzura dringend
um gefällige Beaufsichtigung des uerhaiigniß«
vollen Grabmals und um schleunige Berichte,
über d^e etwa daran sichtbar werdenden
Todcsanzeichen gebeten. Da waren die K o»
lowrat doch tlüger, schon in der ersten
Hälfte des uorigen Jahrhunderts verbaten sie
sich alle Berichte über den schwitzenden Stein
zu Noäow. der auch. wenn er schwitzte, jedes,
mal da5 Hinscheiden eines Sprossen der Ja«
milie Ho lowrat ankündigen sollte. Dieser
schwitzende Stein befindet sich heute noch in
der Klosterkirche zu Ro6ow.
Noch sind erwähnenswerth: i . Ceslaus W a n<
zura (auch Wanäura. Wanczura). Er
war Priester deä Minoritenordens, viele Jahre
hindurch (Shorregens an der Ordenäkirche zu
Ht. Jacob in Prag, wo er auch am ?. Jänner
1736 starb. Er hat sehr viel für Kirchen«
musik geschrieben, wovon auch Einiges im
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wallnöfer-Weigelsperg, Volume 53
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wallnöfer-Weigelsperg
- Volume
- 53
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1886
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 332
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon