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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Volume 53
Page - 118 -
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Page - 118 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Volume 53

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Martinger 118 Martinger seiner Iubilirung trotz seines bereits hohen Alters bereitwillig den Wunsch der Stände, die Verwaltung des Cabinets am Ioanneum noch bis zur Ernennung seines Nachfolgers fortzusetzen. Mit 3t. Jänner 183l wurde er endlich seiner ständischen Dienstleistung gänzlich ent- hoben und war fortan nur noch einige Zeit als Mitglied der Staatsprüfungs- commistton im öffentlichen Leben be- schaftigt. Nachdem er hierauf noch durch ein Iahrzehent in der stUen Zurückgezo» genheir einesWeisen verlebt hatte, verschied er, über 88 Jahre alt, sanft an Alters- schwacbe. Seine irdischen Reste wurden auf dem Friedhofe bei St. Peter bestattet, und ein ihm von seinen Verwandten ge- widmeter einfacher Grabstein aus weißem Marmor bezeichnet jetzt ihre letzte Ruhe- stätte, welche seither der historische Verein in seine Obhut genommen hat. Dies ist der kurze Umriß des einfachen Lebens-- laufes eines der würdigsten und verdienst- vollsten Ehrenmanner Oesterreichs und seines Stammlandes Steiermark. Nun bleibt nur noch übrig, übersichtlich zusam- luenzusiellen, was Wart mg er inSteier» mark zur Förderung der Bildung über« Haupt und zumal der Kenntniß der vaterländischen Geschichte gewirkt hat. Als er im Jahre 4806 zur Supplirung der neuerrichteten Lehrkanzel der Welt» geschichte berufen wurde, war für den Vortrag derselben noch kein geeignetes Lehrbuch vorhanden, und so fand er sich zunächst genöthigt, für seine Vor- lesungen an beiden philosophischen Jahrgängen erst brauchbare Hefte aus« zuarbeiten. Er verstand es, seinen Zuhörern diesen wichtigen Gegenstand auch anziehend zu machen. Er trat erst ab, als der neuernannte Professor Julius Franz Schneller seinen Posten über» nahm. Im nämlichen Jahre erging an einige Präfecten und Professoren der Gymnasien die Aufforderung, ein kurz- gefaßtes Lehrbuch der Landesgeschichte zum Gebrauche für die vierte Gramma- ticalclasse zu verfassen. Wart inger, welcher insbesondere eine gleiche Ein- ladung erhalten hatte, machte sich unver- züglich an die Arbeit, wozu ihm auch seine mittlerweile erfolgte Aufnahme in den ständischen Archlvsdienst förderlich war' obwohl er nun darin durch seine Amtsgeschäfte vielfach unterbrochen wurde, so gelangte er doch im Jahre 1814 damit glücklich zum Abschlüsse und zu der Genugthuung, daß seine „Kurz- gefaßte Geschichte der Steiermark" schon im nämlichen Jahre am Gymnasium der Landeshauptstadt zuerst provisorisch zum Vortrage benutzt und dann 1816 endgiltig an allen steiermärkischen Lehr» anstalten dieser Art als ordentliches Lehrbuch eingeführt wurde. Bei dieser Gelegenheit möge zur Charakterifirung der damaligen Censurzustände folgende Thatsache erwähnt werden. I n der ersten Auflage dieses Buches trug eine Abthei- lung desselben die Ueberschrift: „Vor« und Nachtheile für die Steiermark aus deren Vereinigung mit Oesterreich." Als die Handschrift der zweiten Auflage von der Censurbehörde zurückgelangte, fand sich aber, daß der Censor, ohne übrigens den Text zu andern, die beiden Sylben der Ueberschrift „und Nach'" weggestrichen hatte. „Nun, mich freut es", sagte War< tinger lächelnd, „wenn unser Heimat« land bei dieser Vereinigung nurV o r theile erlangt hat." Die von der Regierung für diese schriftstellerische Leistung verheißene Belohnung blieb seltsamer Weise aus; um so edler benahm sich, dieser Außer« achtlassung gegenüber, der Verfasser. Er widmete nämlich das ihm vom Verleger Ferstl (Greiner) dafür erfolgte H
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wallnöfer-Weigelsperg, Volume 53
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Wallnöfer-Weigelsperg
Volume
53
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1886
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
332
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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