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M»file«2ki, Edmund 131 Masilewski, Edmund
im Kaiserstaate den Ruf eines ausgezeich»
neten und rationellen Landwirthes. Er
ist Besitzer der ehemals Herb er stein'»
schen, später Galle r'schen Herrschaft
Pöls in der Nähe von Gratz. Anfänglich
Vicepräsident, seit 1877 Präsident der
steierischen Landwirthschaftsgesellschaft,
hat er für die Förderung der Landwirth-
schaft in Steiermark Vieles gethan und
auch in seiner Stellung als Abgeordneter
des steierischen Landtages, in den er von
Seite des Großgrundbesitzes gewählt
wurde, nach dieser Richtung auf das
verdienstlichste gewirkt. Auch wählte ihn
der steierische Landtag als Mitglied in die
k. k. Grundsteuerregelungs'Landescom»
mission in Gratz. Schon im Jahre
1866 ward der Freiherr von Seiner
Majestät mit dem Orden der eisernen
Krone zweiter Classe ausgezeichnet und
im Jahre 1879 als Mitglied auf Lebens-
dauer in das Herrenhaus des österreichi»
schen Reichsrathes berufen. Freiherr von
Washington ist seit 43. August
1333 mit Elisabeth Maria Friede-
rike, geborenen Herzogin von Olden«
bürg lgeb. 8. Juni 1820), Halb-
schwester des regierenden Großherzogs
Peter von Oldenburg, vermalt, und
stammen aus dieser Ehe: Peter Elimar
Otto 5k arl Georg (geb. auf Herrschaft
Pöls 3t. Juli 4836) und Stephan
Louis (geb. ebenda 17. Juni 1838).
Wappen der Freiherren Washington. In
Silber zwei rothe Querbalken, über welchen im
Schldeshaupte nebeneinander drei rothe Sterne
schweben. Auf dem Helme erscheint ein rechts-
gewendeter schwarzer Adlerkopf mit grauem
> Halse, im Schnabel eine weiße Rose tragend.
Die Helmdecken sind roth mit Silber
unterlegt. Sch i l dha l te r : Zwei schwarze
Greife. Devise: NxitUL keta probat.
Wasilewski, Edmund (polnischer
Dichter, geb. zu Rogoznia im 3ut>
liner Kreise am 16. November 1814, gest. ^ in Krakau am 14. November 1846).
Er kam in jungen Jahren mit seinen
Eltern, mittellosen Bauern, nach Krakau,
wo ihm der erste Unterricht zutheil
wurde. Nach beendeten Schulen erhielt
er die Stelle eines Bibliothekars bei dem
Grafen Wielopolski im Königreich
Polen, verließ aber schon nach einem
Jahre diesen Posten und kehrte nack
Krakau zurück, wo ihm das Schicksal hart
urld schwer mitspielte. Um sich und die
Seinigen vor dem Hungertode zu retten,
war er genöthigt, eine Schreiberstelle in
der Krakauer Stadtlotterie anzunehmen.
Im Jahre 1844 vermalte er sick mit
dem Mädchen seines Herzens, mit der
in seinen „Krakowiaken" gefeierten
Halka. Aber damit verbesserte er nicht
seine Lage, und als ihm ein Sohn ge-
boren wurde, gestaltete sich dieselbe noch
drückender, da er für Weib und Kind
zugleich zu sorgen hatte. Nicht nur die
eigenen Entbehrungen, vielmehr die,
denen er Weib und Kind ausgesetzt sah,
zehrten an seiner ohnehin durch jähre»
lange Entbehrungen geschwächten Ge>
sundheit; wiederholte Krankheitsanfälle
hatte er unter der sorglichen Pflege seiner
Frau glücklich überstanden, aber einem
dritten Anfall desselben Uebels konnte
der gebrochene Körper nicht Widerstand
leisten, und so ward der Dichter, erst
32 Jahre alt, durch den Tod den Sei-
nigen entrissen. Zu schreiben sing Wasi-
lewski früh an; er hatte kaum
die Schulen beendet, so schrieb er für die
Zandleute und die Frauen allerliebste
Geschichten von der Allmacht Gottes,
von Krakau, vom Königsschloffe auf dem
Wawel, vom Polenlande, vom Weichsel-
fluffe u. d. m. Ob diese Geschichten im
Drucke erschienen, berichtet die Quelle,
welcher wir diese Notiz entnehmen, nicht.
Auch zu dichten hatte Wasilewski in
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wallnöfer-Weigelsperg, Volume 53
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wallnöfer-Weigelsperg
- Volume
- 53
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1886
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 332
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon