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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Volume 53
Page - 148 -
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Page - 148 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Volume 53

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Mafter 148 er wer ist Albert I lg? I n welchem Winkel der Literatur steckt Albert I l g? Woher seine Berechtigung. Alles, was nicht in seinen Kram paßt. schlecht zu machen? Cs ist uns über ihn von glaubwürdiger Quelle erzählt worden, daß er der Entdecker zweier Künstler fein soll. von dcnen die Kunstgeschichte bis heute auch nicht eine Ahnung hatte. Die Na« men dieser zwei Künstler sind Adam Laps und August Vindel. Mit beiden hat es fol« gende Bewandtniß. Albert I l g war mit dem Beschreiben von Kupferstichen beschäftigt. Da fand er eines Tages ein Blatt, an dessen unterem Rande ^ux. Vwäel. eingeätzt zu lesen war. Er forschte mit E.fer in allen lerckalischen Werken und Handbüchern, vergebens! Ein Aug. V indel fand sich nicht. Sofort pro» clamirte Dr. I l g den neugefundenen Künstler August Vindel . der sich später zum Druck» ort des Kupferstiches ^.uxusta Vincielicoi-llm metamorphosiren lassen mußte. Ein anderes Mal soll er wieder einen Kupferstich beschrieben haben, den er. da unten am Rande ^ä. I^ps. zu lesen war. einem Maler Namens Adam Laps zuschrieb, welchen er, da er nirgends eine Notiz über ihn vorfand, gleichfalls für die Kunstgeschichte entdeckt zu haben ver« meinte. Bei genauerer Nachforschung eines Kenners in dergleichen Dingen stellte es sich heraus, daß I)r. I l g die Abkürzung ^cl. 1,2,^?,, welche ^.äkwi I^^sus (Adams Sündenfall) bedeut^, den der Kupferstich darstellte, für einen neuen Künstler angesehen habe. Verschwunden war der Künstler, ge» blieben ist der — LapS. Man erzahlt uns von glaubwürdiger Seite noch mehrere solche Entdeckungen des gelehrten Doctors. dem in einer seiner künstlerischen Monstrositäten mein Sohn Alfred von Wurzdach ein Licht auf« gesteckt, das aller kritische Cynismus, mit dem I)i-. I l g in seinem Größenwahne vor« zugehen psiegt. nicht zu ersticken vermag. Auch den Verfasser dieses Lexikons siel er, wahrscheinlich um sich für die von vem Sohne ihm beigebrachte Niederlage zu rächen, in seiner gewohncen Weise an. die allen — wir .sagc-n nicht kritischen, sondern schriftstelleri» schen — Anstand außer Acht läßt. Es ver« zeichnet der Herausgeber dieses Lexikons für alle seine Angaben die Quellen, aus denen er schöpft und deren eingehende Prüfung bei einem lexikalischen Werke wie das vor« liegende, als geradezu unausführbar, ganz außerhalb seiner Aufgabe liegt. Fühlte D^' I l g schon daZ dringende Bedürfniß, sein kritisches Gewitter über irgend einem Haupte entladen zu lassen, so konnte er über die im Lerikon genau bezeichneten Quellen herfallen; aber auch dann dürfte er als Mann gesell» schafilichen Anstandes nie über die Stränge hauen. Ein hoher Gönner deS Herausgebers hat ihm. seinem ehemaligen Untergebenen, diese Verletzung des Anstandes gegen einen älteren (Zollegen vorgehalten und den Stand» punkt, auf dem er zu verbleiben habe. klar gemacht. — Nun, um nach diesem nöthig ge» wesenen Ercurse zu Wastler's Künstler Lerikon zurückzukehren, welches Dr. I l g auch schlecht gemacht, sei Folgendes erwähnt: Professor Wostler hatte genannten I lg , wie noch viele Andere, um eventuelle Bei« träge für sein Lerikon ersucht. Dr. I l g sagte dieselben zu, rückte aber später mit dem An« trage heraus: Wenn er Vieles beitrage, ob er nicht auf dem Titel des Buches als Mit« arbeiter genannt werden könne? Nach langer Correspondenz erhielt Professor Wast ler zwar wunderschöne Phrasen, aber immer keine Beiträge. Darauf erklärte er nun, daß er bezweifle, ob I l g in Wien über« Haupt über namhafte und ihm selbst un« bekannte Beiträge verfügen könne, da das Wenige, was über steierische Kunst geschrieben wurde, doch vorzüglch im Lande selbst ge« schah. Darauf verzichtete Di-. I l g plötzlich auf den Titel, eines Mitarbeiters und schickte auch nicht einen einzigen Beitrag. Daß cs nun Jemand gewagt, ohne ihn ein Werk über Kunst in Oesterreich herauszugeben, das war dem gefürchteten Kritiker wider den Strich, und als das Lexikon Wastler's herauskam, siel er mit Keulenschlägen darüber her. Wenn nicht andere Kritiken, und zwar von Fachgelehr» ten, so unter Anderen von Director Zahn. den Heir I l g denn dock gelten lassen muß. über Wastler's Werk erschienen wären, so würde man nach I lg's Diatribe an dem wirklichen Werthe dieses Buches zweifeln und an der ganzen Arbeit irre werden können. So aber beruhigt uns der mit sachlichen Gründen ' belegte Ausspruch des Herrn Director Zahn vollkommen darüber, indem derselbe gleich im Eingang seiner Besprechung bemerkt, daß dciS Wastler'sche Künstler « Leri ton eine für die Ste iermart neue und erfreuliche Erscheinung sei. Und Herr Director Zahn pflegt literarische Arbeiten nicht eben mit Glacehandschuhen, wenn gleich immer mit kritischem Anstande, anzu« fassen.
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wallnöfer-Weigelsperg, Volume 53
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Wallnöfer-Weigelsperg
Volume
53
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1886
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
332
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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