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Mllttmann-Maelcamp-Seaulieu Mattmann-Maelcamp-Keaulieu
schaften sowohl als anerkannter Fach»
schriftsteller, als auch in der praktischen
Anwendung seiner Kenntnisse auf diesem
Gebiete erworben hatte, in den Adels»
stand mit dem Ehrenworte Edler von
erhoben wurde. Am 20. October 1829
erlangte er in Wien den Doctorgrad der
Chirurgie und wurde am 12. November
dieses Iahrös in die medicinische Fa-
cultät aufgenommen. 1839 schrieb die
königliche Societat der Wissenschaften
zu Göttingen die Preisfrage aus: „Os
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novas ^uando litnotorciiatz
63t? Nun hatte Wattmann bis
dahin selbst schon 62mal den Blasenschnitt
und an 11 Kranken Lithotonuen in 129
Sitzungen mit 340 Bohrungen ausgeführt.
Er betheiligte sich also mit allem Fug
und Recht an der Beantwortung der
Preisfrage, welche er in lateinischer
Sprache verfaßte. Bei Gelegenheit der
79. Jahresfeier der Göttinger Societat
ward nun dem französischen Arzte
F. G. Boisseau der Preis, der Aus-
arbeitung W a t t m a n n's aber das
Accessit zuerkannt. Durch volle vier Jahre
wurde über den Inhalt beider Preis«
schriften nichts bekannt, aber der Litho.
tonne von Seite der praktischen Aerzte
ein besonderes Interesse zugewendet.
Jedoch erst als I . N. R u st in einem die
Litt>otritie behandelnden Artikel öffent-
lich aussprach, daß es wünschenswerth
wäre, gerade von deutschen Aerzten diesen
so wichtigen Gegenstand wissenschaftlich er-
örtert zu sehen, um über den therapeuti- , schen Werth und das Gebiet der Anwend-
barkeit der Operation zu einem sicheren
'Resultate zu gelangen, sah sich Watt-
mann veranlaßt, 1833 seine mit dem
Accessit ausgezeichnete Arbeit über die
Steinzerbohrung, ihr Verhältniß zum
Blasenschnitt durch den Druck zu ver»
öffentlichen. Dabei war er fortwährend
bemüht, in der Praris neue und sichere
zum Ziele führende Operationsmethoden
durchzuführen, so daß infolge dessen
I>5. Hebra im Jahre 1842 eine „Ge<
schicktliche Darstellung der größeren
chirurgischen Operationen mit Rücksicht
auf Edlen von Wattmann's Opera
tionsmethoden" herausgab. Früher aber
schon, am 3i. Jänner 1834, wurde
Watt mann zum Leibchirurgen Seiner
Majestät des Kaisers und im December
1838 zum Regierungsrath ernannt. Vom
19. Juni bis 23. October 1847 beklei-
dete er provisorisch die Stelle eines Vice-
directors des medicinischen Studiums bis
zur Ernennung des Freiherrn von
Feuchtersleben M . VI, S. 210^.
Am 3. October 1848 wurde er plötzlich
und gleichzeitig mit Professor Czermak
M . I I I , S. 99^, Pleischl M.X.XI I ,
S. 4l3^> und Töltgnyi IM . XI.V,
S. 23^ in den Ruhestand verfetzt. Als
er dann Mitte Jänner 1849 eine Ein»
gäbe überreicht hatte, in welcher er. die
ibm widerfahrene Kränkung beklagend,
um Reactivirung und Verleihung einer
öffentlichen Anerkennung seiner bisher
geleisteten Verdienste bat, erhielt er am
13. Februar 1849 in Rücksicht der im
Lehrfache erworbenen Verdienste das
Ritterkreuz des österreichischen Leopold«
ordens. Im Decrete stand aber noch der
Beisatz: daß Seine Majestät sich seine
erbetene Reactivirung vorbehalten habe.
Während seines vieljährigen Wirkens an
der Wiener chirurgischen Klinik glaubte
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wallnöfer-Weigelsperg, Volume 53
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wallnöfer-Weigelsperg
- Volume
- 53
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1886
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 332
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon