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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Volume 53
Page - 175 -
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Page - 175 - in Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Wallnöfer-Weigelsperg, Volume 53

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Weder, Beda (6) 173 ^ Veda staunend fragen: wie er Akademiker ge« worden? Die Antwort daraufist leicht. Er war bei der Stiftung dieses gelehrten Körpers ernannt worden; ob er je von demselben gewählt worden wäre, steht dahin. I. Wolsgang Mensel und Heinrich Kur) über Zeda Weber den Dichter. Mit einer Vewun« derung. ja mit einem Entzücken, welchem wir bei Menzel in Beurtheilung poetischer Werke nicht Zu oft begegnen, begrüßt dieser im Lotta'schen „Normenblatt" Weber's Ge- dichte. Die poetischen Werke desselben be< schranken nch im Ganzen auf eine 'Samm» lung seiner Gedichte, die unter dem Titel: „Lieder aus Tirol" l842 erschienen sind. und auf eine zweite, betitelt: „Vormärzliche Lieder aus Tirol" (Jena 1830). welche Heinrich Kurz ausdrücklich alö Beda Weber's Wer" bezeichnete, obwohl der Dichter sie später verleugnete, was mit seinem osten- tatioen Priesterthum nicht ganz in Einklang zu bringen ist. Von den „Liedern aus Tirol" schreibt Menzel : daß „diese Klänge aus den Bergen wunderbar das Herz erfreuen. Es ist etwas Niegehörtes, Fremdartiges. Neues in ihnen, und doch sind sie wieder so deutsch heimatlich, daß sie uns ahnen lassen, wie viel Musik noch im deutschen Volke schlummert... Seit Oswald von Wolkenstein erblindet! auf dem hohkn Bergschloß seiner Väter sein letztes Lied gesungen, war Tirol der deutschen Dichtkunst entfremdet. Nun rücken die Hoch« gebirge plötzlich in das Flachland der Poesie ein und behaupten ihre Nechte... Es handelt sich hier in der That nicht von einem Dichter mehr zu Tausenden, die wir schon haben, sondern von einem ganzen deutschen Lande, und zwar von einem der schönsten, als dessen erster poetischer Vertreter Beda Weber in den Kreis der Sänger tritt. Tirol war seit dem großen Jahre l809 oft der Gegenstand dichterischer Bewunderung und Begeisterung für die Norddeutschen. Land und Leute wur« den immer mehr erkannt und geliebt. Aber der poetische Genius des Landes lag gleich einem Endymion regungslos schlummernd in seiner Schönheit da und ließ sich nur von Anderen liebend betrachten, anreden und an» singen. Jetzt auf einmal schlägt er das Auge auf und redet selbst und imt so schöner Stimme, daß keine Ueberraschung lieblicher gedacht werden kann... Die meisten Lieder sind in der Stimmung eines Einsiedlers niedergeschrieben, eines frommen Beters, der ' von den schneeigen Alpen emporblickt zum dort näheren Himmel, der von hoher EmpfiN' düng wie von Adlerschwingen des Io-- hanneischen Geistes getragen den Segen spricht über das schöne Verband unter ihm. der aber auch hinabsteigt zum wackeren Volke, aus deni er hervorgegangen, der Leid und Freude und vor Allem die patriotischen Ge- , fühle und die Wärme der Erinnerung an große Heldentage nut idm theilt, und der endlich berührt vom Geisteshauch der gebil» deten Außenwelt und gelockt durch die süße Stimme der Weltlust, nicht Blicke des sana- tischen Zornes gegen sie schleudert, sondern lächelnd mit abwehrender Hand sie nur be< grüßt, um von ihr zu scheiden, und in der dunklen Pforte deS kleinen Klosters ver« schwindet. Gew'.ß oine seltene, großartige und zugleich höchst liebenswürdige Erscheinung und ganz außergewöhnlich in der Geschichte der neuesten Poesie"» — Und nun bringt Menzel eine ganz stattliche Folge von Aus- zügen, theils in ganzen Gedickten, theils in Bruchstücken, die wirkliche Verlen der Dich' tung sind und bei denen uns nur Befremden erfüllt, daß solche Liederblüten in allen An« thologien fehlen, denn Beda Weber finden wir sonderbarer Weise nirgends vertreten: die Literaturgeschichien von Gott schall. Laube und Anderen schweigen über ihn. Nur Heinrich Kurz bebandelt ihn. aber be« deutend kühler als Menzel, i.:dem er von ihm schreibt, „eä ist in Beda Neber'ü Liedern eine reiche Phantasie und Gestal« tungskrafc nicht zu verkennen, und seine Naturbilder sind kräftig gezeichnet; allein meistens verschwimmen seine Gedanken in mystischer Aebersckwenglichkeit, d^e an Ele» mens Brentano erinnert. I I . Heinrich Faube über Beda Weber, den Frankfurter Parlamentarier. Laube be« richtet über die Debatte, die Ausnahmestel- lung Oesterreichs zu Deutschland betreffend: „Am dritten Tage der Debatte, am 26. Oo tober (l848), sprachen vorzugsweise Oester» reicher. Beda Weber aus Meran. ein stark gebauter gelber Geistlicher, ganz mit der süd» lichen Physiognomie deä katholischen Welt» geistlichen, sprach im Style von Abraham a Santa Clara gegen die revolutionären Widersacher Oesterreichs und erregte schallen« des Gelächter namentlich durch folgende
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Wallnöfer-Weigelsperg, Volume 53
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Wallnöfer-Weigelsperg
Volume
53
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1886
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
332
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
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