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Weber, Ioyann Vapt. (24) 192 Weder, Johann Büpt. (24)
falle, über die traurigen Folgen der Reli>
gionslosigkeit, bei (Einsegnung der kaiser-
lichen Waffen, über die Nothwendigkeit
göttlicher Hilfe zum Gedeihen unserer
Arbeiten u. s. w. Weber bezeichnet in
einem seiner Predigtwerke den Stand-
punkt, auf welchen er als Kanzelredner
sich stellt. „Immer", schreibt er, „lag mir
das Seelenheil meiner Zuhörer recht sehr
am Harzen; immer war mein ernstliches
Bestreben, sie nach den evangelischen
Grundsätzen zu bilden und von Tugend
zu Tugend, von Vollkommenheit zu Voll-
kommenheit zu führen. Eben darum trug
ich kein Bedenken, fremde Arbeit mit der
meinigen zu vermengen und feurige
Stellen anderer Redner in meine Pre-
digten einzuschalten, so oft ich glaubte,
daß meine Beredtsamkeit weniger Eindruck
als die ihrige machen würde. Mich däucht,
daß einen geistlichen Redner, der nicht
ganz besondere und außerordentliche
Gaben von Gott empfangen hat, nicht
heller als alle seine Brüder sieht, nicht
körnlgter als sie spricht, nur Stolz und
Eitelkeit abhalten könne, ebenso zu han»
deln. Originelle Köpfe schaffen nicht
immer den größten Nutzen, und diesen
muß man ja wohl bei dem Predigtamte
vornehmlich in Acht nehmen und berech'
nen, wie die Arbeit Gott angenehm und
gefällig sein soll. Wahrlich, es ist immer
besser, mit fremden Gedanken und Stellen
die Herzen seiner Zuhörer zu erwärmen,
als mit seinen eigenen einzuschläfern
oder gähnen zu machen." Kehrein in
seiner „Geschichte der katholischen Kanzel-
beredtsamkeit der Deutschen von der
ältesten bis zur neuesten Zeit" Bd. I,
S. 114 bemerkt mehr als hart zu diesem
offenen Geständniß Weber's: „Wenn
wir den Verfasser nicht tadeln wollen
über die hier geäußerten Gedanken in
Bezug auf seinen Vortrag auf der j Kanzel, so möchte die Antwort doch
etwas anders ausfallen auf die Frage:
mußten denn aber diese Predigten auch
gedruckt werden?" Werden nicht auch
lyrische Anthologien die Hülle und Fülle
gedruckt? — Kehrein verzeichnet in
seinem „Biographisch-literarischen Lexikon
der katholischen deutschen Dichter, Volks-
und Jugendschriftsteller im 19. Jahr-
hundert" Bd. I I . S. 238 das Werk:
„Acht Erzählungen für die blühende
Jugend" (Salzburg 1837) auch als ein
Werk Johann B. Weber's, was aber
mit der Zeit des Erscheinens derselben
— 22 Jahre nach Weber's Tode —
nicht ganz stimmen will ^siehe den Fol>
genden^. Auch mit dem Pfarrer zu
St. Leopold in Wien Johann Baptist
Weber, der bei der furchtbaren Ueber»
schwemmung der Donau im Jahre 1830
im „Ehrentempel der katholischen Geist-
lichen" (Wien 1843, 8".) S. 61 unter
jenen Priestern genannt wird, „welche
sich bei dieser unglücklichen Katastrophe
auf die ruhmvollste Weise benommen",
ist unser damals schon 13 Jahre todte
Homilet gleichen Namens nicht zu ver»
wechseln.
illNiLdoin^ 4833, Manz, sckm. 4".) l>. 39l. —
( I . Schwa ldopler). Geschichte des neun«
zehnten Jahrhunderts. Mit besondrer Hin»
sicht auf die österreichischen Staaten ^auch
unter dem Titel: „Historisches TasäMbuch.
Mit besonderer Hinsicht u. s. w,") (Wien 1808.
Anton Doll, t>".) IV. Jahrg.: „Geschichte
deü Jahres 1804" S. 174 ^nennt ihn „der
berühmte Nedner an der Ilnlversitätskuche zu
24. Weber, Johann Bapt. (katho-
lischer Theolog, geb. zu Griesbach
am 27. Mai 1787, gest. am 19. October
1823). Dieses Priesters gedenkt H. F.
Wagner in seinen „Biographien salz«
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wallnöfer-Weigelsperg, Volume 53
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wallnöfer-Weigelsperg
- Volume
- 53
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1886
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 332
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon