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Meidinger, Anton 288 Weidinger, Anton
belme sich erheben. Die Krone deS rechten
trägt einen goldgekrönten silbernen Adler, der
mit seinem linksgekehrten Tchnabel einen
innen roth gefütterten aus dünnen blauen
Nucken geflochtenen kleinen runden Korb am
Henkel erfaßt l'ält. Aus der Krone des linken
Helmes wallen drei Straußfedern, eine goldene
zw'schen blauen, hervor. Die Helm decken
des rechten wie oeö linken Helms sind dlau,
die des erstem mit Tilbrr. jene des letzteren
mit Gold unterlegt. 3 ch il dhalter: zwei gol
dene Hreife auf einein unter dem Schilde
sich verbreitenden blauen Bande, auf welchem
in Lapidarschrift die Deoise: i>ro ä<-o et
;<Qtria. Tas Wappen des jüngeren freiherr-
lichen Hauses ist dem oorbeschriebenen gleich,
nur fehlt das Band mit der Devise, und die
Greife stehen auf einer unter dem Tchilde
sich verbreitenden silbernen Arabeskenver«
Weidenmayer, siehe den Folgenden:
Weidinger, Anton ^im Textes.
Neidinger, Anton (Erf inder der
Klappentrompete, geb. in Wien 9. Juni
1766, Todesjahr unbekannt). Neber
seinen früheren Lebens- und Bildungs-
gang wissen wir nur, daß er als kaiser-
licher Hoftrompeter sein Instrument in
virtuoser Weise spielte. Vom Jahre 1800
bildete er eine stehende Person im Wiener
Concerl leben und gab ähnlich wie Frau-
lein Auerhammer, spätere Bösen--
Honig s^Bd. I l , S. 2-3^, und die Harfen»
spielerin M ülle r alljährlich sein Concert
im Burgtheater. Er ist Erfinder der
Klappentrompete, welche zu ihrer Zeit
als eine namhafte Verbesserung der
Trompete galt, bis sie durch das diesen
Instrumenten angemessene Ve n ti lsystem
verdrängt wurde-, später erfand er auch
ein Klappenwaldhorn, auf welchem man
wie auf der Klappentrompete in ^ A
und ^'ä Solo blasen kann, und dessen
Klappentöne eben so laut sind, wie jene
der letzteren; überhaupt machte er in
dieser Gattung Instrumente mehrere ! namhafte Erfindungen und Verbeise-
l rungen. Im Herbste 1802 ließ er sich
auf seiner neu erfundenen Trompete in
Leipzig hören und trug Concertstücke
darauf so meisterhaft vor, daß er allge»
meine Bewunderung erregte. Gerber
^ in seinem „Neuen historisch-biographi-
schen Lexikon der Tonkünstler" führt
(Bd. IV, Sp. 330) einen kaiserlichen
Hoftrompeter Weidenmayer als den-
jenigen an, „der 1802 eine Trompete
mit Klappen erfunden, auf welcher man.
durch zwei Octauen alle halben Töne
ganz rein und sicher angeben kann", und
citirt als Quelle die Leipziger „Musica-
lische Zeitung", Jahrg. V, S. 138, ver-
muthet aber in dem darauf folgenden
Artikel Weidinger selbst, daßWeide n-
mayer ein falscher Name sei, wie er es
in der That auch ist. — Auch Weid in»
ger's Sohn Joseph (gest. 1830) spielte
virtuos die Klappentrompete und löste
in den Zwanziger Jahren seinen Vater
ab, um, wie Hanslick schreibt: „gleich»
falls durch ein alljährliches Concert für
die künstlerische Aufrechthaltung der
Klappentrompete und des Namens Wei-
dinger zu sorgen. — Es ist uns aber
auch noch ein Fagotvirtuos Emmerich
Weidinger bekannt, dem gemeinschaft-
lich mit dem Flötenvirtuosen Prosper
Amtmann die Bewohner Fünfkirchens
in Ungarn ein Monument gesetzt, welches
am 4. November 1866 feierlich enthüllt
wurde. Emmerich Weidinger war
aus Ungarn, und zwar entweder aus
Fünfkirchen selbst oder doch aus dessen
Umgebung gebürtig und starb im Jahre
1839. Mit seinem Collegen, dem Flöten-
virtuosen Prosper Amtmann vereint
durchzog er einst Europa und gab viel-
besuchte Concerte. Als Virtuos auf dem
Fagot stand er in so großem Rufe, daß ^
sogar die 1834 erscbienene Ausgabe des
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wallnöfer-Weigelsperg, Volume 53
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wallnöfer-Weigelsperg
- Volume
- 53
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1886
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 332
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon