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Weidlich, Iguaz Joseph 261 Meidlich, Joseph
ein Carton für ein Altarbild in der
Kunstausstellung de« Gesellschaft patrio-
tischer Kunstfreunde 1837, der den
„h. Joseph" darstellt und für die Kirche
in Sonnberg bestimmt war. Ueber sein
ferneres Schaffen und ob der Künstler
noch lebt, den wir in neueren Werken
über Kunst und Künstler in Oesterreich
völlig vermissen, ist uns nichts bekannt.
Nagler (G. K. Dr.). Neues allgemeines
Künstler-Lerikon (München 1839. E.A. Fleisch-
mann. 8".) Bd. XXI , S. 222.
Weidlich, Ignaz Joseph (Maler,
geb. zu Groß-Meseritsch in Mähren
4733, gest. zu Brünn 1813). Schon im
Alter von 17 Jahren kam er nach Rom,
um sich daselbst in der Malerkunst aus-
zubilden. Seine Zehrer in der ewigen
Stadt, in welcher er sechzehn Jahre
blieb, waren I>. Battoni und Raphael
Mengs. Seine Gönnerin war die Ge-
malin des Feldmarschalls Karl Fürsten
Liechtenstein, M. Eleonore gebo«
rene Fürstin Oettingen-Spielberg,
welche ihm durch vier Jahre eine Pension
von hundert Ducaten jährlich zukommen
ließ. Als dann die Kaiserin Maria
Theresia mehrere Naturforscher auf
Reisen schickte, schloß er sich ihnen an
und begleitete sie über Rhodus nach
Sicilien und kehrte von da wieder nach
Rom zurück. Nachdem er einige Zeit noch
daselbst verweilt hatte, begab er sich
nach Wien, wo er mehrere Bildnisse
machte. Nun suchte er seine Heimat
Mähren wieder auf und nahm in Brünn
seinen ständigen Aufenthalt, wo er sich
vornehmlich mit Bildnissen und Kirchen-
stücken beschäftigte, welch letztere in zahl-
reichen Kochen dieses Landes noch heute
sich befinden, so im Brünner Kreise in
der Pfarrkirche zu Wischau das Hoch-
altarblatt, im Znaimer Kreise zu Brzeznik die Altäre in der Maria Himmelfahrt-
kirche; zu Grusbach in der St. Stephan»
kirche das Altarblatt, im Iglauer Kreise
zu Groß-Meseritfch das Altarblat: „Zie
h. Anna", zu Nettin zwei Seitenaltar»
bilder, zu Ober-Bobrau gleichfalls zwei
Seitenaltarbilder und zu Neu»Wessely
drei Seitenaltarblätter. Als Bildnis
maler befaß Weidlich Ruf wegen
seiner glücklichen Charakterauffaffung der
gemalten Personen; an seinen Kirchen-
bildern, besonders an denen aus späteren
Jahren, stellt man die trockene und
schmutzige Färbung aus. Er zeigte auch
viel Geschick in Federzeichnungen, welche
er mit Wasserfarben ausmalte. Von
seinen Schülern erlangten Armani!
sBd. I, S. 9^ und Rektorzik ^Band
XXV, S. 270 j^ Ruf. Der Künstler starb
62 Jahre alt.
Nagler (G. K. Dr.). Neues allgemeines
Künstler' Lexikon (München 1839, (5. A.
Fleischmann. 8«.) Bd. XXI, S. 221. —
Dlabacz (Gottfried Johann). Allgemeines
historisches Künstler-Lerikon für Böhmen und
zum Theile auch für Mähren und Schlesien
(Prag 1815. Gottl. Haase. 4".) Bd. I I I ,
Sp. 338. — Tschischka (Franz). Kunst
und Alterthum im österreichischen Kaiferstaate
geographisch dargestellt (Wien 1836. Fr. Beck.
gr. 8".) S. 4<)ü. — Wolny (Georg). Kirch»
liche Topographie von Mähren (Brünn 1846,
gr. 8«.) Bd. I, S. 267; Bd. I I , S. 142.
422; Vd. I I I , S. 33. 66. 18Ü. 196. 381
und 4l8.
Noch sind anzuführen: 1) Franz Weidlich
(geb. zu Steinschönau in Böhmen 1735), ein
Steinschneider, der längere Zeit in Rom
und Neapel 'thätig war und daselbst noch
1793 arbeitete. In dem unten (Nr. 3) er-
wähnten Steinschneider Joseph vermuthet
Nagler dessen Vater. — 2. Heinrich
Weidlich (geb. 1792. gest. in Wien 1833)
war als Architect in Wien thätig, wo er
Plane zu verschiedenen Privatbauten und
andere architectonische Zeichnungen ausführte.
— 3. Joseph Weidlich, aus Steinschönau
in Böhmen gebürtig, lebte gegen das Ende
des achtzehnten Jahrhunderts., um 1793. im
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wallnöfer-Weigelsperg, Volume 53
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wallnöfer-Weigelsperg
- Volume
- 53
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1886
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 332
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon