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Wndner, Joseph 275 Meigand
Jahre schon den Ruf eines geschickten
Kunstlers besaß. 1826 begegnen wir ihm
zum ersten Male auf der Iahresaus-
stellung in der k. k. Akademie der bilden»
den Künste bei St. Anna in Wien mit
zwei Bildnissen, deren eines das des
Hofschauspielers Korntheuer war;
dann folgten 1828 die des Generals
Ignaz Grafen Gyulay und der beiden
Bühnenkünstlerinen Betti und Wilhel'
mine Koberwein. Von dieser Zeit ab
bis August 1868 erschienen in den ge»
nannten Jahres-, wie später in den Mo-
natsausstellungen des neu gegründeten
österreichischen Kunstvereines zeitweise und
abwechselnd Bildnisse und Genrestücke
seines Pinsels. Von den Bildnissen
machte auf der Iahresausstellung 1846
das Familiengemalde, den Grafen
L. Podstatzky - Liechtenstein mit
Gemalin und Kindern darstellend, durch
künstlerische Ausführung und treffende
Aehnlichkeit der gemalten Personen Auf-
sehen. Von seinen Genrebildern seien
erwähnt auf den Iahresausstellungen
bei St. Anna 1832: „Ner Abend"; —
„Nn MüMn"; 1834: „Milchmädchen au5
Peking"; — „Tiroler GemZrnsägrr"; —
„Rnabr, Vögel verkantend" ; — „GiroIrr
<Henl5ensügrr im Moment t>r2 Zchirsäenz"; —
„Giroler Oemsrnjäger beim NlargeninckisZ";
1837: „Ner AlnillSrnZammler in der Zt. Ste-
phanskirche"; in der August>Ausstellung
1868 des österreichischen Kunstvereines:
„Gem5ensägrr 2U5 dem Oantun Nern". Im
Mai 1841 veranstaltete der Künstler im
Salon des gymnastischen Circus der Ma-
dame de Bach im Wiener Prater eine
Ausstellung von Porträts und Genre»
bildern, sämmtlich Werken seiner Hand;
von letzteren find zu nennen: „Ne2 Uiin2t-
krZ Atelier"; — „(5in SeeZtnrm", Copie
nach Rebell', -^ „Gin Glas mit Aasen";
— „Nie 5chllltendr Mutter mit ihrem Fang»! ling"; — „Niener<db5tmllbchen"; — „Gin
Nachtbilk", ein lebensgroßes Madchen mit
dem Licht in der Hand vorstellend. Vom
Jahre 1868 ab begegnen wir den Ar-
beiten des damals 63jährigen Künstlers
nicht mehr. Derselbe lebt wohl kaum
noch. Sein Todesjahr ist uns nicht be-
kannt.
Nagler (G. K. Dr.). Neues aUgemeines
Künstler - Lexikon (München 1839, C. A.
Fleischmann. 5".) Bd. XXI, S. 222. —
Ausstel lungs'Kataloge der Iahresaus»
stellungen bei St. Anna 1826. 1828, 1830.
1832. 1834. l837. 184i, i84«. 1847; der
Monatsausstel lungcn des österreichi-
schen Kunstvereines Mai 185?. Jänner und
Februar 1838. A-pril 1860. Mai 1863,
August 1868.
Noch gedenken wir eines berühmten Conver»
titen. des Arztes Paul Weidnez. welcher
im 1»'. Jahrhunderte lebte. Aus Kärnten ge<
bürtig und jüdischen Bekenntnisses, übte er
zu Udine die Arzeneikunst aus. Von dort
wurde er in seine Heimat zurückberufen, um
in derselben zu prakticiren. Während eines
sechsjährigen Aufenthaltes daselbst, kam er
nach sorgfältigen Studien über seine und die
christliche Religion zu dem Entschlüsse, (ihrist
zu werden. Da er die Gefahr erkannte, die
ihm von Seite seiner Glaubensgenossen
drohte, wenn er diesen Schritt ausführe, so
hielt er seine Abficht ein Jahr lang geheim,
und da sein Entschluß fest stand, verließ er
Kärnten und ging nach Wien, wo er am
21. August 1338 in der St. Stephanskirche
feierlich zur katholischen Kirche übertrat. In
Wien wurde er Professor der hebräischen
Sprache und schrieb das Buch: «Os locis
xraeeixuiZ Käei Cki-i5ti2Ukb" (Nien 1539.
4".), Welches besonders gegen die Juden ge-
richtet ist. Dieses Wert. in dessen Vorrede
er Nachricht von seinem Leben und seiner Be«
kehrung gibt, widmete er dem Kaiser Ferdi'
nand. s^Nayle. Historisch-kritisches Wörter»
buch. Theil IV, S. 500 u. f. — ^eni'cü.
u. f. — I ö ch e r's Gelehrten »Lerikon.
Bd. IV, Sp. 1856.)
Weigand, Friedrich (Holz schnei-
der, geb. in Wien am H. November
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Wallnöfer-Weigelsperg, Volume 53
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Wallnöfer-Weigelsperg
- Volume
- 53
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1886
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 332
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon