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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich - Weil-Weninger, Volume 54
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Meinberger, Michael > berger, der von früher Jugend Nei- gung für den Schulstand trug, beschloß, sick demselben zu widmen,, betrieb- mit besonderem Eifer das Schönschreiben und Zeichnen, zu welchen Lehrgegenständen er überhaupt sehr veranlagt war und in denen er solche Proben seines Talentes gab, daß er auch auf diese in Wege sich emporgearbeitet haben würde, wenn er nicht für den Beruf des Lehramtes sich entschieden hätte. Gelegenheit zur Aus» bildung dafür war ihm aber an der trefflichen Schule bei St. Anna in Wien reichlich geboten. Da van Swieten, die Wichtigkeit des Schulamtes erken» nend, die Verfügung getroffen hatte, daß jeder Lehrer der deutschen Schulen seinen Dienst bei der untersten Stelle, nämlich der eines Gehilfen (Unterlehrers) in einer Trivialschule anfangen und von da nach seinen Fähigkeiten und seiner Verwend» barkeit, aber immer nur allmälig vorrücken solle, so trat Weinberg er auch vorerst als Gehilfe in einer Vorstadtschule ein und verrichtete mit geringem Gehalte einen nicht unbeschwerlichen Dienst, wel« cher aber für ihn eine gute Schulung war und ihn vornehmlich für die spatere Stellung, zrl welcher er berufen wurde, tüchtig vorbereitete. Als er nach einiger Zeit in Erfahrung brachte, daß im Wiener Taubstummeninstitute ein Lehramt erle» digt sei, bewarb er sich um dasselbe und fand bei dem damaligen Director dieser Anstalt, dem späteren Capitular-Dom» Herrn von St. Stephan, Friedrich Stork (nach Anderen heißt er Stark), Unterstützung in seiner Bewerbung, so daß er 179l zum Schreib» und Zeichen» lehrer im Institute ernannt wurde. Als Zeichenlehrer und bei dem Umstände, daß er sich stets zur Kunst hingezogen fühlte, suchte er auch den Umgang mit Kunst» lern auf, so unter andern mit den 9° Weinberges Michael Kupferstechern Friedrich John ^Bd. X, S. 233^, Junker und mit dem Wei- marer Professor und Maler Iagemann. Als dann i793 Veränderungen im In- stitute eintraten, wurde er unter Director Johann May ^Bd. XVII , S. l70^j zum zweiten Lehrer in demselben beför- dert. Indessen arbeitete er an seiner Selbstbildung weiter, verlegte sich vor. nehmlich auf Erlernung mehrerer Spra- chen, deren Kenntniß ihm beim Unter« richte der Taubstummen nicht geringen Nutzen gewährte, und hörte philosophische Vortrage an der Wiener Hochschule. Die Ergebnisse seines Unterrichtes und die mit seinen Zöglingen gewonnenen Erfah> rungen veröffentlichte er in den folgenden zwei Schriften: „Der Cankztnmmr unb beZZen Nrünchbarinuchnng m bürgerlichen Handwerken und llnderrn bewerben" (Wien 4803, 4^.) und „Versnch übrr eine allgemein nnmendbule Mimik in Vrzng llnt die methlldisäM Gcbttdc- zeichen der FllnbZtnlnmen" (Wien 1806, 4".). Bald wurde Weinberge r's Tüchtigkeit in den betreffenden Kreisen erkannt und er infolge deffen zum Lehrer des Krön- Prinzen Erzherzog Ferdinand berufen. Aber bei dem Eifer, mit welchem er sich seinem ebenso schönen als anstrengenden Berufe hingab, schädigte er dermaßen seine Gesundheit, daß er sich ein Brust- leiden zuzog, welches ihn im vollen Mannesalter von 37 Jahren dahinraffte. Sein Ruf als Taubstummenlehcer war bis ins ferne Ausland gedrungen, und widerfuhr ihm die nicht geringe Ehre, daß im Prüfungssaale des Taubstummen- institutes zu Kopenhagen seine Büste auf» gestellt wurde. O e st err ei ch i sch e N a t i o n a l < E n c y- klopädie uon Grässer und Czikann, Bd. VI , S. 53. — Oesterreichisches Archiv. Herausgegeben von R i e d l e r (Nim. 4".) i83l. S. 36U. im Aufsätze über das Taubstummen-Institut. — Annalen 2*
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Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich Weil-Weninger, Volume 54
Title
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Subtitle
Weil-Weninger
Volume
54
Author
Constant von Wurzbach
Publisher
Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
Location
Wien
Date
1886
Language
German
License
PD
Size
13.41 x 21.45 cm
Pages
346
Keywords
Biographien, Lebensskizzen
Categories
Lexika Wurzbach-Lexikon
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