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Weingarten. Leopold
Oesterreich" (Prag 4673. Fol.), an welchem
die historische Kritik munche Unrichtigkeiten
bemängelt; — „8? s o u i u m ^uä icn in
oder Rickterspie>;el" (Prag 1582, 4<>.)-. —
^Z^eculum eivium oder BĂĽrgerspiegel"
(Prag 1690. 4°.) und ^Oaclex I 'e fä i -
na,nc!.o o » I.e oxo I ä iun 8" (Prag 1?l)l.
Fol.). welkes wichtigst? Werk W eingab
ten's nach dessen Tode fortgesetzt und i?20
unter deni Titel: „Ooätzx I'srÄinÄiKiea-
I^ll0^o16ino .Iosspiiino-0a,i'o1inu2" 6to. 6te.
(Prag 17 2<». Fol.), die Privilegien. Bestäti-
gungen, Begnadigungen. LanotionsL i>r2g-
inaticas, DĂĽci^rationsL, I^o5criVtl>. und Oe-
ci-eta, Böhmens uoni Jahre l847 bis 1719
enthaltend, neuerdings herausgegeben wurde.
Die ini oben erwähnten „Fürstenspiegel" be»
findlichen Bildnisse hat Weingarten auf
seine Kosten von Johann Becker stechen
lassen. ^Pelzet (Franz Martin). Abbildun-
gen böhmischer und mährischer Gelehrten
u. s. w. (Prag 1777, I . K. Hraba. 8".)
Bd. I I I , T. 123 u. f. — Zedler'ä Uni-
versal'Lerit'on. 34. Bd.. S. 746. — Oester-
reich i sch e Nat ional - Encyklopädie
von G raff er und Czikann (Wien 1832.
8".) Bd. VI, S. 33. - d'Elvert (Chri«
stian). Historische Literatuiaeschichte von
Mähren und Oesterreichisch«Schlesien (Brunn
1830. Rohrer'ä Wwe.. 8°.) S. 176. 177 und
178. — Auersperg. Geschichte des böhmi-
schen Avpellationsgerichtks. Theil I I , S^ 137
bis 183.— Porträts. 1) Unterschrift: ,,^o2.n-
us5 .lacoduL cle ^Voin^arton". B a l z er
bc. (8".) — 2) Ein in Kupfer gestochenes
BildniĂź Weingarten's (4",) befindet sich
auch als Titelbild zu seinem Werke: „Hoäo-
l'porioon 8LU, inäex ^Lneraliä aller k. k. Ne»
scripten, Patenten u, s. w." (Prag 169tt,
4".)^. — 2. In einem wenig beneidens'
- werthen Andenken steht Baron ĂĽeopoid von
Weingarten, welcher von I73l—1736 die
Stelle eines Legationösecretärs der kaiserlich
österreichischen Negierung am Berliner Hofe
versah. Er ist be'.nzichtigt. im vorigen Jahr»
hundert Oesterreich gegenĂĽber zu Gunsten
PreuĂźens eine Rolle, wie in der Gegenwart
Kapitän Sarauw Preußen gegenüber zu
Gunsten Frankreichs gespielt und vor Aus-
bruch des Krieges dein großen Könige Fri ed»
rich I I . , der nebenbei auch Kleines ent»
gegennahm, wenn er es brauchen konnte,
geKeime Mittheilungen zu Schaden Oester-
reichs gemacht zu haben. Diese Verratherei
dauerte drei Jahre, bevor sie entdeckt ward,
37 " Meing artner, Johann
und als dies, geschehen, begehrte die Kaiserin
Weingarten's Auslieferung, welche aber
der König verweigerte. Dieser Leopold
von Weingarten ist vielleicht ein Sohn
des Ortwein von Weingarten, der
zuerst die Stelle eines Kriegäsecretärs bei der
Negierung in den Niederlanden und seit
22. April <73ö die eines kaiserlichen wirk'
lichen Hofkriegsrathes bekleidete. Im Jahre
1736 wurde ihm das Referat der italienischen
Staaten übertragen. ^Geschichte des öfter'
reichischen Hofes und Adels und der österrei-
chischen Diplomatie. Von vi'. Eduard V ehse
(Hamburg 1852, Hoffmann und Campe,
kl. 8".) VI I I . Theil, T. 86 ^auch unter dem
Titel: Geschichte der deutschen Höfe seit der
Reformation, Bd. XIV).
Weingartner, Johann (Geschichts-
forscher, geb. zu Gmunden im
Traunkreise Oberösterreichs 1784, gest.
zu Wartberg am 8. Juni 1843). Von
1796 bis 1803 besuchte er das Gymna-
sium zu KremsmĂĽnster, machte daselbst
auch die philosophischen Jahrgänge durch
und studirte dann im bischöflichen Alum-
nate zu Linz Theologie, Katechetik und
und Pädagogik. Am 8. September 1807
zum Priester geweiht, kam er zunächst
als Cooperator nach Atzbach, 1809 nach
Leonding bei Linz und 18li an die
Stadtpfarre zu Enns, wo er sich während
der 1813 herrschenden Epidemie so her-
vorthat, daĂź ihm von seinen geistlichen
Oberen eine besondere Anerkennung zu'
theil wurde. 1814 als Supplent der
Kirchengeschichte nach Linz berufen, ward
er daselbst 1816 Professor der Pastoral-
theologie, 1819 Professor des Kirchen-
rechtes. 1823 verlor er wegen eines der
k. k. Censur vorgelegten Manuscriptes,
welches dieselbe beanständete, sein Lehr»
amt und lebte nun ein Jahr lang in
peinlicher Unthätigkeit. Er kam 1824 um
die erledigte gräflich Starhemb erg'sche
Patronatspfarre Wartberg bei SchloĂź-
haus im unteren MĂĽhlviertel ein und
erhielt dieselbe am 15. Jänner 1823.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Weil-Weninger, Volume 54
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Weil-Weninger
- Volume
- 54
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1886
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 346
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon