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Weingartner von Wüwberg 38 Weingartner von
Im Jahre 1833 wurde er daselbst De>
ä'ant und Sckuldistrictsaufseher, in wel-
ker Stellung er im Alter von 39 Jahren
Mrb. Er schrieb: „iArkrrblick der Nekchrnng
E'r.rosill5 ntlrr knr;e (Hrschichte der Eintühmng
dlö ChriötrathumZ liri den nirllp'äiZchen Dölkrrn
llllm 1. bi5 ins ^3. Illhrhnntiert" (Linz 4824,
acad. Buchhandlung, 8<).), ferner außer
einigen theologischen Abhandlungen auch
mehrere Aufsatze für das oberösterrei-
chiscbe Musealblatt, welche in demselben
1840 und 184l erschienen, und zwar:
„Ueber die Zunahme der Zandescultur
in Oberösterreich" (1840, Nr. 1 und 3);
— „Christoph von Haim, Herr zu Rei-
cdenstein, in der Sage; nebst lithogr. Bei»
läge Nr. 1" (1840, Nr. 3, 6 und 7); —
„Aus der Chronik von Baumgartenberg"
(1841, Nr. 33 und 36) und „Bilder aus
dein Kammergute Qberösterreichs" (!841,
Nr. 30 und 3l). Weingarten war
eine in den weitesten Kreisen geachtete
und beliebte Persönlichkeit, ein würdiger
Priester im Josephinischen Geiste, welche
Sorte, wenn nicht schon ausgestorben,
doch im Aussterben begriffen ist.
Weingartncr von Münzbcrg, Johann
Michael Edler von (k. k. Haupt münz-
meifter, geb. zu Krems in Nieder-
österreich am 28. September 1762, gest.
zu Graß am 21. November 1843).
Nackdem er die montanistischen Studien
zurückgelegt hatte, trat er 1783 bei der
k. k. Bergwerksproductenverschleiß'Direc«
tion zu Wien in den Staatsdienst und
rückte stufenweise vor bis zum Wardeins'
adjuncten bei dem k. k. Hauptmünzainte
in Wien. Er wurde dann zum Münz»
wardein in Prag und 1810 zum wirk«
lichen Münzmeister daselbst mit dem
Charakter eines k. k. Bergrathes beför-
dert. Schon als subalterner Münz-
beamter hatte er sich in hervorragender ! W^is' bemerkbar gemacht und sich be<
! soidors bei der Goldeinlösung im Jahre
^ 1786 und bei der Kupferausmünzung
! 1801—1803 durch Sachkenntniß, beharr
^ lichen Eifer und Verläßlichkeit hervor-
gethan. Als er dann zu höheren Stel-
lungen gelangte, leistete er bei dem Ein»
! lösungs-, Punzirungs- und Ausmün-
zungsgeschäfte in Prag dem Staate die
ersprießlichsten Dienste. Als Münzwar»
dein zu Prag leitete er wegen eingetre-
tener Gebrechlichkeit des damaligen
Münzmeisters mehrere Jahre hindurch
mit bestem Erfolge die Geschäfte des-
selben. Seine Tüchtigkeit im Amte ver-
anlaßte, daß er wiederholt mit außer
ordentlichen Sendungen und mit der
Ausführung ganz besonderer Aufträge
betraut wurde, welche er in verdienst«
lichster Weise bewerkstelligte, wie z. B.
18i3—1816 anläßlich seiner Mission in
das Küstenland und in das lombardisch-
venetianische Königreich in Sachen der
Regelung des Münzwesens in jenen Pro-
vinzen. So erfolgte denn schon mit
ah. Diplom ääo. 20. November 1820
seine Erhebung in den österreichischen
Adelstand mit dem Prädicate von M ü nz»
berg und wenige Jahre danach seine
Ernennung zum niederöster. Regierungs-
rath und Hauptmünzmeister in Wien. I n
dieser Stellung nahm er hervorragenden
Antheil an den Reformen des österreichi»
schen Münzwesens, und insbesondere ver-
dankt ihm das k. k. Hauptmünzamt zu
Wien den namhaften Aufschwung in
technischer und künstlerischer Richtung,
welcher sich in den Erzeugnissen dieser
Anstalt seit jener Zeit bemerkbar macht.
Ueberhaupt hat sich Weingartner
durch gründliche Berufskenntnifse, durch
umfassende Erfahrungen in der Münz«
Verfassung auswärtiger Staaten und im
commerciellen Fache in Verbindung mit
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Weil-Weninger, Volume 54
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Weil-Weninger
- Volume
- 54
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1886
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 346
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon