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Mcinkopf) Franz Seraphin 49 Meinlich Iosephine
Tode fort. Von ihm ist auch eine „Ve-
zchrribnng der K. k. Akademie der bildenden
Künste" (Wien 1783, Ios. Edler von
Kurzbeck, 8^.) vorhanden, von welcher
dieses Institut 1873 im Selbstverläge
eine neue Ausgabe in zwei Theilen ver-
anstaltete. Noch hinterließ er eine Na-
dirung in Folio, darstellend: „N'önnsche
Aninrn. in der Ferne rechtZ FeLtnngLgrbiiuüe".
in Panni's Geschmackradirt, bezeichnet:
.Vnt0ninu8 ^V6inlcopt' 56«. ac^ ug. t'orti,
anläßlich welcher Nagler die Behaup»
tung ausspricht, daß Radirer und Secre-
tar der Akademie nicht eine Person
sein können. Alexander Patuzzi führt
ihn in seiner in Wenedikt's Verlag zu
Wien herausgegebenen „Geschichte Oester-
reichs" in den dem Schlüsse des Werkes
angehängten Künstler- und Schriftsteller'
Verzeichnissen unter den Architecten
gleichfalls an, und zwar als Anton Edlen
von Wein köpf, k. k. Hof- und Haus-
architecten, und läßt ihn erst 1733 ge-
boren und am 24. Februar 1808 in
Wien gestorben sein.
Vaterländische Blät ter für den österrei-
chischen Kaiserstaat (Wien, 4".) 1808. 2. t?4.
— Nagler (G. K. Dr.). Neues allgemeines
Künstler-Lenkon (München l83ö u. f., G. A.
Fleischmann, 8".) Bd. XXI, T. 237.
Noch ist erwähnenswert!): l. Ein Franz Se-
raph Weinkopf (geb. lkl .) gest. zu Salz-
bürg am 6. September i884). Er wirkte als
Chordirectur der Hofoper in Wien und zog
sich. nachdem er in den Ruhestand getreten,
nach Salzburg zurück, wo er noch mehrere
Iadre, bis an seinen Tod, lebte. Er hat auch
componirt und unter Anderem mehrere Lieder
aus meiner Gedichtsammlung „Cyclamen" in
Musik aeseht. ^Neue Freie Presse (Wien,
Fol.) 1884. Nr. 7i97. Morgenblatt). —
2. Joseph W e i n k 0 pf, in den Fünf»
ziger« und Sechziger« Jahren Pfarrer zu
Hütleldorf bei Wien, wo sein Andenken als
das eines würdigen Priesters noch heute fort«
lebt. Er war zugleich Dechant. C^nsistorial«
rath und Schuldiftrictsaufseher; die Lehrer
des Decanats ließen als dauerndes Zeichen
v. Wurzbach, dioar. Lerikon. I^IV. lGedr. lyrer Vcrcbrung sein Pornä: anfertigen
welches auch. von Robert Tkeer nach der
N.itur auf Ttein gezeichnet, in W'en b,i
Hal l er mit dem Tatum Hütteldorf am
t^. Tepiember l86l (Folio) ausgegeben
wurde.
Weilllich, Iosephine (Viol invir-
^tuosin, geb. in Wien mn 1840j. Die
Violine war bis um die Mitte der
Dreißiger-Iahre das Instrument, welches
ausschließlich zur Domäne des niänn<
lichen Geschlechtes gehörte; dies änderte
^ sich. sobald Therese Mi lanol lo l836
, ihren ersten Kunstausflug als Violin-
^ virtuosin unternahm, auf welchem sich
ihr später ihre früh verstorbene Schwester
, Mar ia gesellte. Aber noch lange blieb
! das Instrument auf diese zwei Damen
! beschränkt. Wohl zogen aus dem be>
> rühmten Musikantenlande Böhmen neben
! Harfenmädchen vereinzelt auch violin-
l spielende Mädchen in der Welt umher
^ und ließen sich in Wirthshäusern oder
! wenn die Noth es heischte, auch auf
^ offener Straße hören, aber dies waren
nur immer Ausnahmen. Einige Jahre
nach dem Auftreten der Geschwister Mi»
lanol lo bemächtigte sich aber auch das
weibliche Geschlecht des Streichinstru-
mentes, und Damen, welche Violine
und Violoncell mit Fertigkeit, öfter mit
! nahezu künstlerischer Vollendung spielen,
sind nicht mehr selten, kurz, die Violine
ist kein ausschließliches Männerinstrument
! mehr. Endlich thaten sich auch die Damen
zu einem Streichorchester zusammen, aber
ein solches künstlerisch zusammengestelltes'
Orchester von Violinspielenden Damen,
welches sich in Concerten öffentlich hören
ließ, reicht erst in das Jahr 1868 zurück,
in welchem Iosephine Weinlich in>
Wien das erste Damenquartett gründete,
das vorerst nur im engen Freundinen-
kreise wirkte. Als dann später noch zwei
26. Juli 4886,) 4
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Weil-Weninger, Volume 54
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Weil-Weninger
- Volume
- 54
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1886
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 346
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon