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, Ioh. Weinmeister
Solkcrino <^l. Juni ldl^il»). Die 7. l5om-
p.^ qnie dtt' Regiments Vrinz Wasa hielt den
Auegang dic'cs Dorfes beseht und verthei-
digte denselben mit Heldenmuth, selbst dam
noci^ als sich in den beiden Zlanken feindlich
Abtheilungen zeigten und die Möglichkeit eine«
Rückzuges in Frage stellten. Sie hielt in
dieser verzweifelten Grfechtslage im ungleichen
Kampfe gegen einen überlegenen Oegne'
ungebeugt Stand, bis endlich der Befehl zu'
unverzüglichen Räumung des Dorfes eintraf.
Aber jetzt sah sie sich auch von der Leite,
nach welcher sie abrücken sollte, vom Feinde
umzingelt und hart bedrängt. Feldwebe
Weinmann erkannte sofort die verzweifelt«
Lage der Compagnie, die bereits alle ihre
Tfsiciere verloren hatte. Ein Theil der Truppe
mußte sich opfern, wenn der andere gerettet
werden sollte. Aus freien 3tücken bot sich
Weinmann zur Ausführung dieses Helden»
ovfertz an. Er wollte mit einer kleinen Ab»
iheilung die Wucht des nachdrängenden F^w
des auf sich lenken und diese durch entschie-
denen Widerstand momentan brechen, um da»
durch dem Neste der Compagnie die Mög-
lichkeit des Nüctzu^es durch die Reihen des
Feindes zn verschaffen. Mit Zöwenmuih warf
rr sich mit seiner kleinen Heldenschaar dem
überlegenen Feinde entgegen. Pardon wurde
nichi gefordert, aber auch nicht gegeben.
Jeder fühlce in sich die Kraft von Dreien,
und Dreicn hielt Jeder Stand. Bald lichtete
der ungleiche Kampf die Reihen der kleinen
Schaar; einer um den andern sank unter
den erhaltenen Wunden, und endlich brach
auch der bravste der Braven. Feldwebel
Wein mann. verwundet zusammen. Leider
berichtet die officielle Quelle nichts über das
weitere Tchicksal Weinmann's, ob er todt
geblieben oder in Gefangenschaft gerathen
und seinen Wunden erlegen, oder, ob es ihm
vergönnt gewesen, frei zu werden und den
Lohn seiner Waffenthat zu empfangen. sLor»
bern, gesammelt von den Soldaten des
kaiserlich österreichischen Heeres im Feldzuge
1859. Nach officiellen Quellen (Wien l863.
Seidel und Sohn, 8",) Heft 3. S. 46.) —
2. Der Olmützer Magijw'israth I o h .
Wein mann (gest. 3. September l?t9)
schrieb: ^,^oig,6 iu 8r,lbäo'Vilk>-^lerenlinui",
welcke in Manuscript in der gegenwärtig im
mährisch-ständischen Archiv zu Brunn auf»
bewahrten (Terroni'schen Sammlung sich be»
finden; ferner ^Kotarg, a,Na.ug. 6s ZkeeiL^,
wclcho in ?. Veda Dudik's Geschichts- aucllcn Bd. I, 2. i37 vorkommen. —
:,', Professor Joseph Hürsch ner's „Deutscher
Literatur-Kalender" für das Iakr 1884 führt
im „Adressenverzeichniß deutscher Schriftsteller
und Schriftstellerinen" S. 288 einen Armin
Neinmann als „Redacteur der Presse
in Wien" an, womit die Notiz über den«
selben erschöpft ist. — 4. Schließlich ist uns
ein Lithograph Namens Wein mann br«
kannt. von dem die Porträts der Botaniker
Fr. A. A. von Braune und Mielichhofe r,
lith. Wein mann, gedr. Stießoergcr
(8".), vorhanden sind. Nun besteht aber ein
bei demselben S t i e ß b e r g e r gedrucktes
Bildniß des Botanikers vr. Hoppe, dessen
Lithograph sick Weimann schreibt. Dic
beiden Lithographen Weimann und Wein«
mann sind aber offenbar ein und derselbe
Künstler, es bleibt nur die Richtigkeit d<?6
Namens festzustellen.
Weinmeister, Christoph (Indu-
strieller, geb. zu Spi ta l am Pyhrn
m Oberösterreich am 10. Mai 1800,
gest. 4871). Ueber seine Vorbildung
wissen wir nichts, wahrscheinlich wurde
er im Hause der Eltern, die zu Mühl'
dorf in Oberösterreich ein altes Sensen»
werk besaßen, fur dessen Betrieb vor»
gebildet, welchen er auch 1828, also im
Alter von 18 Jahren, übernahm und
bis 1844 ununterbrochen selbst leitete.
Im letztgenannten Jahre starb sein
Oheim, der ihn zum Erben seines um«
fangreichen Besitzthums eingesetzt hatte,
unter welchem sich auch ein zu Wasser»
leith in Steiermark gelegenes Sensenwerk
befand, das, schon im vierzehnten Jahr»
Hunderte wegen der Vortrefflichkeit seiner
Erzeugnisse und des umfangreichen Be>
triebes durch kaiserliche Schirmbriefe und
Privilegien geschützt und ausgezeichnet,
im Laufe der folgenden Jahrhunderte
ununterbrochen im Gange war. Kaum
>atte Weinmeifter sein großes Erbe
angetreten, als er auch den Entschluß
faßte, die Leistungsfähigkeit des Ge-
werkes auf das Doppelte zu steigern.
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Weil-Weninger, Volume 54
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Weil-Weninger
- Volume
- 54
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1886
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 346
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon