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innnUcr^ Karl Friedrich Clemens ZH Weinmiller, Karl Friedrich Clemens
nieister's Witwe Iosepbine mit! minar ein Stipendium verschafft, wofĂĽr
ihrem ftit l:li)0 bestehenden Gewerk zu
Micheldorf; I ran 5 und Gott l ieb
W einmeister mit ihrem seit 400 Jahren
blĂĽhenden Gewerk zu Spital am Pyhrn; er neben seinen Studien auch auf dem
Kirchenchor in der Universitätskirche und
in der Kirche am Hof im Gesänge mit-
wirken mußte. Als jedoch 4782 — er
Mickael Weinmeister mit seinem zählte damals 18 Jahre — das Seminar
j.100 errichteten Gewerk zu Micheldorf
und Mar ia Weinmeister mit ihrer
1838 gegrĂĽndeten Sensenfabrik zu aufgehoben wurde, dem Stiefvater aber
der groĂźen Familie wegen, welche oel>
selbe zu versorgen hatte, die Mittel
Leonstein. fehlten, ihn zu unterstĂĽtzen, sah er sicb
mit
einem Male auf sich selbst gestellt und
versuchte es, sich mit seiner Stimme fort-
zuhelfen. Ein hoffnungsreiches Engage-
bericht ĂĽber die allgelneine Agrikultur-
Industrie'Ausstellung zu Paris im Jahre
lk35. Herausgegeben unier Redaction von
Qr. Cberbard A. Ionäk^Wien i83?/.>8. ^ ^^ am Kärntnerthor^Theater in Wien
Uch^V^ichr " ^ Welt^u^ellu^g^u ! währte nicht lange, da der Unternehmer
London l862 und zu Wien l«73 ! bald darauf zu Grunde ging, und so
! kam er Mitte December l783 bei un-
Veinmiller, Karl Friedrich Clemens ^ gewöhnlich strenger Kälte in Wiener-
lf. k. Hofkammersänger, geb. in ^ Neustadt an, wo er eine Stelle am
Dil l ingen am 8. November 1764, gest. ^ Theater suchte. Ein Mädchen der dor-
zu Oberdöbling nächst Wien am ^ tigen Truppe — es wurde in der Folge
l6. März l828>. Unser Künstler wird j seine Frau — nahm sich des Verlassenen
öfter auch Weinmüller geschrieben, ! an und bemühte sick um Aufnahme des-
und selbst auf seinem Bildnisse finden ^ selben in die Gesellschaft, wobei Wein»
wir diese irrige Schreibung. Beim Hin- ! mil ler's schöne Stimme wohl den Aus-
scheiden seines Vaters, welcher Hofrath ', schlag gab. Nach einigen Tagen schon
in Diensten des damaligen FĂĽrstbischofs ^ trat er in der Rolle des Vaters in
von Trier war. stand er noch im zartesten „Zemira und Azor" zum ersten Male
Alter, worauf er unter die Leitung eines ' auf und erzielte mit seinem herrlichen
Stiefvaters kam. Bald machte er sich ^ Gesänge allgemeinen Beifall. Nun begab
durch besonderen Fleiß in seinen Studien ^ er sich mit der Gesellschaft nach St. Pöl-
und durch Neigung und Talent zum Ge- ^ ten, wo er'auch sehr gefiel; von da ging
sänge, vornehmlich durch seine scköne ^ es nach Hainburg an der Donau, der
Stimme auf dem Kirchenchor so bemerk- ' Sommerfrische des Grafen Philipp
bar, daß er die Liebe des Fürsten immer «Batthyany. Fünf Sommer brachte er
mehr und mehr gewann und von dem- ^ daselbst zu, am Ende des fünften ver»
selben das Versprechen erhielt, daĂź, ^ malte er sich mit seiner Helferin in der
wenn er so fleiĂźig bleibe wie bisher und ! Noth. Nun zog er mit ihr, wie es da-
die erforderlichen Kenntnisse sich an- ! mals Sitte war, unstet von Stadt zu
geeignet habe, er die Stelle seines ver» ! Stadt, und so kamen sie mit noch einigen
storbenen Vaters erhalten werde. Zu ' Mitgliedern der Gesellschaft nach Ofen
seiner weiteren Ausbildung in Kennt- und Pesth, wo ein Graf von Unwerth
niffen und im Gesänge wurde er nach ^ das Theater für drei Jahre übernommen
Wien geschickt, ihm dort in einem Se-,5 hatte. Hier versah Weinmil ler die
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Weil-Weninger, Volume 54
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Weil-Weninger
- Volume
- 54
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1886
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 346
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon