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) Adolf G. 82 Weiß, Adolf G.
liiloung der N '^serdcilkunde w Böhmen auf« schaften, der IM Gymnasium schon sich
geforocrt. daS Werk deiauS: .Theoric und ^ ^ eifriges'Studium am Mikroskope
Mundlage einer stellen Nasserheillehre" ^ und Fernrohre bethätigte, erhielt durch
(Wien 4847. NerolQ, i>"). ! den näheren Umgang, in welchen die
Weis, Weiß und Weisz. Die Träges beiden Brüder bald mit Unger, 3it-
diesesNamens, dessen verschiedene Schrei- ^ t row, Ett ingshausen, Grail ich,
bung aus der Aussprache kaum zu er-^Kunzek, Fenzl u. A. traten, neue
kennen ist, folgen mit Beibehalt der ^ Nahrung und entschied für ihre zukünf-
üblichen Sckreibart in der alphabeti-^tige Lebensrichtung. Edmund wurde
scben Folge ihrer Taufnamen. ! Astronom, Adolf Physiolog. Schon als
Weiß, Adolph, siehe: Weih Wilhelm ! Gymnasiast hatte Letzterer sich uterarisch
lin den Quellen S. 147, Nr. 1). ! "probt und in einem Buche: Studien
j aus der Natur", das 1836 m erster,
Wcisz, Adolph, siehe: Weiß Wilhelm ^
^in den Quellen S. 148, Nr. 2^.
Weiß, Adolph G. iBotaniker, geb. ^ kenntniß und klare Darstellungsgabe ver-
zu Frei waldau in Oesterreichisch'Schle'^ rathen. Von der richtigen Idee geleitet,
sien am 23. August 1837). Er ist ein daß Physiologie eben nur angewandte
Zwillingsbruder des dermaligen Direc» i Physik und Chemie sei, vertiefte sich
tors der Wiener Sternwarte, Professor ! Weiß zunächst in das Studium dieser
Dr. Edmund Weiß. Die Wohlhabenheit! Fächer und betheiligte sich auch durck
der hochgebildeten Eltern gestattete den ^ drei Jahre an den praktischen Arbeiten
Knaben die sorgfältigste Erziehung, und ^ im physikalischen Institute als einer der
fanden diese schon in den frühesten ! eifrigsten Zöglinge desselben. Die Frucht
Iugendzahren in den reichen naturwissen» ^ seiner Thätigkeit daselbst sind eine ganze
schaftlichen Sammlungen im Vatcrhause > Reihe von wissenschaftlichen Arbeiten,
eine weit über ihr Alter hinausreichende! von denen die Untersuchungen über die
Belehrung. Im Frühjahre 1843 über- ! Fluorescenz der Pstanzenfarbsloffe, die
siedelte der Vater mit der Familie nach ! Revision der vorhandenen Beobachtungen
England, wohin er unter glänzenden ! über die Krystallgestalten der Grund-
Bedingungen einen Ruf erhalten hatte, ! stoffe, die Untersuchungen der Spektren
und blieb bis Winter 1846 daselbst, zu ! des Chlorophylls, der Untersalpetersaure,
welcher Zeit eine Krankheit, die er sich in ! 2c., die Arbeiten über den Zusammenhang
Dichte und Brechungserponen-
die Rückkehr nach Europa forderte. Er! ten, Untersuchungen über die physicali-
erlag seinem Leiden am 19. März 1847, j schen Eigenschaften krystallistrter Körper
und die Mutter blieb mit den Zwillings»
brüdern zurück. Sich ganz der Erziehung
der Söhne widmend, begleitete sie die- die wichtigsten sind und den Verfasser
gleich durch seine Entdeckung der einseiti-
gen Absorption der Spectrallinien in
selben nach Troppau, wo sie 1847 ! directen Verkehr mit P 0 g g e n d 0 r f f,
bis 1833 das Gymnasium besuchten, und G l a d st 0 n e, F a r a d a y und An-
später nach Wien, wo die Brüder im
Wintersemester 1833 die Universität be> deren brachten. I n seinen Mußestunden
betrieb er astronomische Studien an
zogen. Der Sinn für Naturwiffen- l einem in seinem Besitze befindlichen vier-
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Weil-Weninger, Volume 54
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Weil-Weninger
- Volume
- 54
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1886
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 346
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon