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Meist, Bernhard 92 Meiß, Bernhard
denn j l Geschwister — TV. Weiß, war
auch Blumenmaler und übte nach 183l
seine plinst in Amsterdam ans. Nagler
zählt beide Brüder zur holländistben
Scdule.
N a g l e r <G. K. I>r>). Neues allgemeines
.Künstler - Triton (München i«^!>, 6. A.
,>lcischmclnn. 8".) Bd. XXI, 2. 2^<». —
T i c K ü li st l e r al ler Zeiten und Vö l <
kcr u. s. w. Begonnen von Pi,of. Fr. M ülle r,
fort^esekt und beendet durch Dr. Karl Klun-
zinger und A. Seubert (Stuttgart l8?0.
Ebner und Seubert. gr. 8°.) Bo. I?I, Nach-
t'.age seit l8^i?. T. 8^8 l.nack oi^'en wäre
der bereits l8^>1 uerstolbene Künstlcr im
Iakre l864 noch am Leben gewese:^.
Weiß, Bernhard (k. , k. Haupt
mann und Rit ter des Maria The^
resien-Ordens, geb. zu Sobiesuk in
Böhmen 1?t)l, gest. zu Brunn l). Fe-
bruar 182l). Vr trat j?80, damals
l!> Jahre alt, als Gemeiner in das In»
fanterie Regiment Ulrich Graf Kinsky
Nr. .^ ti> nnd wurde nack zehnjähriger
Dienstleisrnng zuin Fähnrich bei Neisky»
Infanterie Nr. 10 befördert. Mit diesem
Regiments machte er. diä Feldzüge l79(l
und 1799 in Italien mit und erlangte
nach dem Frieden uon Luneville (9. Fe-
bruar 180l) eine Hauptmanusstelle.
Diese bekleidete er noch 18l3, und am
Tage der Schlacht bei Hanau (30. Oc>
tober dieses Jahres), welcher sein Ehren»
tag wurde, befehligte er die Grenadier»
division des Regiments. Als in der
Schlacht der linke Flügel der vereinigten
österreichischen und bayrischen Armee
seine Stellung dahin verändern mußte, ^
daß er, während er Hanau vor der Front
besetzt hielt, hinter der Kinzig die Straße
von Aschaffenburg deckte, wurden zwei
Compagnien des Greuadierbataillons
Hromada zur Besetzung und Vertheidi-
gung der Kinzigbrücke vor dem Frank-
furter Thore beordert, der aus drei (5om- pagnien — die sechste befand sich auf
Generalwache — bestehende Rest stand
auf dem Neustädter Markte als Reserve
zur Unterstützung mehrerer Posten, weil
der Feind sich mit der Absicht trug, der
Stadt mit Gewalt sich zu bemächtigen.
Nm halb zehn Uhr Abends kam der
Eigenthümer der sogenannten Herren-
inühle in größter Eile und machte dem
Hauptmann Weiß die Anzeige, daß die
Franzosen daselbst über den Mühlsteg
und noch an mehreren Stellen über die
Kinzig gedrungen seien und die Mühle,
sowie die nahe daran gelegene alte Mühl-
schanze stark besetzt hätten. Von diesem
durch Natur und Kunst gebildeten Ver-
theidignngävosten konnte nun der Feind
nach der Stadt debouchiren, die vor» nnd
seitwärts und in der Stadt selbst auf-
gestellten Truppen abschneiden und sogar
den linken Flügel unserer Armee über-
fallen. Hauptmann Weiß überblickte
rasch die ganze Sachlage, erkannte die
Wichtigkeit dieses Punktes und erbat sich
von seinem Balaillonscommandanten
sofort die Erlaubniß, die Mühle nebst
der Schanze mit Sturm zu nehmen.
Nachdem ihm die Bitte gewährt worden,
rückte er mit seiner Division ungesäumt
gegen die Mühle vor, über deren Lage
und Zugänge er ueost der Beschaffenheit
der Mühlschanze zuvor bei dem Müller
sich genau erkundigt hatte. Alsdann N'af
er seine Anordnungen zum Angriffe. An
der Spitze einer halben Compagnie, der
die andere Hälfte als Unterstützung
folgte, während die zweite Compagnie
als Reserve aufgestellt blieb, gelang es
ihm, beim Anmärsche jedes Geräuscb ver-
meidend, sich dem feindlichen Piquet un-
entdeckt zu nähern, es zu überfallen und
einen Theil der Mannschaft niederzu-
hauen, den anderen gefangen zu nehmen.
Nun drang er im Sturmschritt auf
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Weil-Weninger, Volume 54
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Weil-Weninger
- Volume
- 54
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1886
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 346
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon