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Wenrich Wenrich
schäftigte sich mit der Beantwortung
zweier von der k. Societät der Wissen»
schaften in Göttingen und der Akademie
der Inschriften und schönen Wissenschaft
ten in Paris ausgeschriebenen in die
orientalische Literatur einschlägigen Fra-
gen, von welchen beiden Instituten ihm
auch der Preis zuerkannt wurde. Die
Titel seiner Werke folgen weiter unten.
Durch diese Arbeiten wuchs sein Ruf als
Orientalist in solchem Grade, daĂź be>
rühmte Fachgenossen sich ihm näherten
und er mit den ersten zeitgenössischen
Orientalisten, so mit Renaud, Sacy
und Anderen in literarischen Briefwechsel
trat. Als dann 1846 die Londoner Bibel-
gesellschaft die Herausgabe einer hebräi-
schen Bibel zur Veitheilung unter be-
dĂĽrftige Juden beschlossen hatte, betraute
sie Wenrich mit der Aufsicht ĂĽber den
Druck des Werkes. Und als im Jahre
184? mit ah. Patente vom 14. Mai die
längst ersehnte Stiftung einer kaiser-
lichen Akademie der Wissenschaften in
Oesterreich in ErfĂĽllung ging, befand
sich unter den ersten vierzig der in die»
selbe Berufenen auch unser Orientalist.
Aber diese ehrenvolle Ernennung traf
ihn nicht mehr am Leben. Noch hatte er
am 14. Mai seinen gewöhnlichen Abend
spaziergang gemacht, war ganz wohl in
den Kreis seiner Familie zurĂĽckgekehrt
und dann zu Bette gegangen, aber um
ein Uhr Nachts klagte er ĂĽber Unwohl-
sein, starke Beklemmungen und nach
kaum viertelstĂĽndigem Kampfe, ehe noch
der sofort gerufene Arzt erschien, hauchte
der sechzigjährige Gelehrte seine Seele
aus. Die Titel der von Wenrich durch
den Druck veröffentlichten Werke sind: 40.) Miener literarischer Anzeiger 1822,
Nr. 77 und 78^' —
1824); dieses am 12. Februar
1824 als dem Geburtsfeste des Kaisers
Franz I. vertheilte Programm ĂĽber die
Rhapsodien der Griechen ist wahrschein-
lich Wenrich's Sckuldissertation, welche
unter dem Titel: „K5X4I003 sivs äs
Hk«is)5näii5 Di?s6i-t<rtio... " mit dem
Horazischen Motto: Vos exempia in
o^scn nOlltlii'NI. V6l'8ll.t6 m^nu, ver-
La.be «liurnn. und der Zueignung: Divis
in Handschrift ausgegeben wurde; die
Urschrift besaĂź seinerzeit der Hamersdorfer
Pfarrer Mickael Ackner sBd. I , S. 4^'.
? l827); — „IlllMnnWüch-
trr n'.5 3Urii5ch. lll3 Nirner tiez Ztüllte«, nnd drr
Nichr darg^trllt..." (Wien 1831, Heub«
ner, kl. 8"., X.I.IV und 209 S.) ^1.11
und 3i) S.^', — „Zlll^ clli Glat;. ^ine bill-
graphische SKijze. Mit ĂĽrm Niltlni52 i>i:5 Vlr-
rmigten" (Wien 1884, gr. l2".. VI I I und
328 S.) sV und 207 S.^ — „^s
(I.ipLi^ l842, V0F61,80., X.
306 S ) ; dieser Abhandlung wurde,
lange bevor sie gedruckt worden, bereits
1832, von der Göttinger gelehrten So-
cietät der Preis von 30 Ducaten zuer«
kannt ', -^ 7- „As ^oeseos
i^T'" I^rs I et II (VIn-
1822 et 1824, 20 und 19 S., . ." (I^ip8iil.6 1843,
VI I I und 276 S., 80.)'. die Pariser
Akademie der Inschriften und schönen
Wissenschaften erkannte diesem Werke im
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Weninger-Wied, Volume 55
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Weninger-Wied
- Volume
- 55
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1887
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 340
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon