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, Ludwig , Paul
nischen Staate Tennessee im Jahre 1862).
Das Gymnasium, den philosophischen Curs
und die medizinischen Studien beendete er in
Prag, wo er aus letzteren auch die Doctor»
wĂĽrde erlangte und unter dem Namen
Hütten in der Burschenschaft „Markoman«
nia" sein Andenken sich erhalten hat. Sein
Antheil an den Präger Mai«Ereignissen 4848
genügte bei den damals herrschenden Aus»
nahmsgesrlzen, daĂź er wegen Hochvenathes
in den Anklagestand versetzt und, da er sich
der unausbleiblichen Verurtheiluna durch die
Flucht ei't^o^. unterm 23. September 1849
steckbrieflich verfolgt wurde. Er wendete sich
schlieĂźlich nach der neuen Welt. wo er seine
medizinische Praris auszuĂĽben begann, beim
Ausbruch des amerikanischen Krieges als
Feldarzt Dienste nahm und zuletzt die Stelle
eines Chefarztes in der Unionsarmee erlangte.
Nach hergestelltem Frieden von Sehnsucht
nach seiner Heimat ergriffen, suchte er 186t
um Bewilligung zur straffreien RĂĽckkehr an.
und da die über ihn eingeholten Consulats«
berichte günstig lauteten, sah seine zu Kam«
nitz in Böhmen lebende Familie bereits
seiner Heimkehr entgegen, erhielt aber bald
die Nachricht von seinem in der Zwischenzeit
erfolgten Tode. ^Vohemia (Präger polit.
und Nnterhalrungsblatt. 4".) Nr, 228. Bei«
läge. S. 723/> — 6. Gustav Wenzel von
Kronfeld (gefallen bei Magenta am 4. Juni
1839). FrĂĽhzeitig trat er in die kaiserliche
Armee und befand sich 1843 als Cadet im
14. Militärgrenz'InfaiUerie'Regimente. Stu<
fenweise vorgerückt, kämpfte er als Major des
10. Huszaren-Regiments Friedrich Wilhelm IV.
von PreuĂźen im italienischen Feldzuge 1839.
in welchem er bei Magenta den Heldentod
starb. l^ T h ĂĽ r h e i m (Andreas Graf).
Die Reiterregimenter der k. k. österreichi«
schen Armee (Wien 1862. F. B. Geitler.
gr. 8".) Bd. I I : „Huszaren", S. 283.) —
7. Ludwig Wenz l (geb. zu Knin in Dal<
nilltien am 10. Februar 1835, seinen bei
Skalitz in Böhmen am 28. Juni 1866 em-
pfangenen Wunden am 20. Juli d. I . erle«
gen). Er trat im September 1846 zur mili-
tärischen Ausbildung in die Wiener»Neu»
städter Akademie, aus welcher er im Sep«
tember 1833 als Lieutenant minderer GebĂĽhr
zu Mazzuchelli.Infanterie Nr. 40 eingetheilt
winde. Im October 1838 zum Lieutenant
höherer Gebühr befördert, kam er in gleicher
Eigenschaft noch im November desselben
Jahres zu Großfürst Michael - Infanterie Nr. 26 und rückte im April 1859 zum Haupt«
mann zweiter blaffe im Generalquarlier«
meisterstabe und im Juni dieses Icchres zum
Hauptmann erster blasse daselbst vor Wenzl
machte die FeldzĂĽge 1839 in Italien. 1864
gegen Dänemark und 1866 gegen Preußen
mit und trug in letzterem die tödtliche Wunde
davon, welcher er auch ein paar Wochen
später erlag, Tckon für sein Veralten im
Feldzuge gegen die Dänen hatte er am
1!>. December 1864 die ah, Anerkennung er«
halten, fĂĽr seine Leistungen im Feldzuge
gegen die PreuĂźen 1866 wurde ihm eine '
gleiche noch nach seinem Tode mit ad. Gnt»
schließung ääo. 3. October 1866 zutheil. —
8. Nicolaus Franz Wenzel oder nach
der damaligen Sittr, die Familiennamen zu
latinisiren. Wenzelius. lebte in der zweiten
Hälfte des 17. und zu Beginn des 18. Jahr«
Hunderts, war aus Vöhmett gebürtig und ein
tĂĽchtiger Musiker. 1684 dirigirte er zu Prag das
Chor an der Lorettokirche auf dem Hradschin
und dann durch viele Jahre in der Kreuz«
Herrenkirche an der Prager BrĂĽcke, Zuletzt
fungirte er als CapeUmcister an der Dom»
kirche zu Prag, an welcher er in dieser Eigen«
schuft noch im Iabre 1701 wirkte, Ăźr war
auch als Comvonist thätig und gab „V'Ior^L
vei-nns oder Kirchenmusik in fĂĽnf Messen"
1699 im Druck heraus, ferner ein NeguiLln
und ein salve Ne^ina. mit 4 Hing stimmen,
2 Violinen und 3 Posaunen, ^«/anowi-a
inHMks artiL muLieas eto. (Vetsi-. I»i-KF2o
1701, t?pi2 ^ iHuhkn, 8".) V. 57. — Wal«
ther (Ioh. Gottfr.). Musicalisches Lexikon
oder musicalische Bibliothek u. s. w. (Leipzig
1732. Wolfg. Deer. 8".) S. 648. — Rieg.
ger. Statistik von Böhmen. Heft X I I ,
S. 293.) — 9. Paul Wenzl (auch lati«
nisirt: Wenzelius) von Bochov (gest.
1663). Ein bedeutender öechischer Rechts»
gelehrter seiner Zeit (1623—1663), der so viel
wie Rath an dem Appellationsgerichte auf
dem Prager Schlosse war. Im Jahre 1638
erlangte der Prager Erzbischof, welcher als
Abgesandter des Kaisers nach Rom gegangen,
eine päpstliche Bulle, durch die das erz«
bischöfliche Seminar mit großen Freiheiten
ausgestattet und unter Anderem dem Kirchen»
fĂĽrsten das Recht zugesprochen wurde, an
diesem Institut in der Theologie und.Philo«
sophie akademische Grade zu ertheilen. Durch
die kriegerischen Ereignisse, welche Böhmen
heimsuchten, verzögerte sich die Bekannt»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Weninger-Wied, Volume 55
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Weninger-Wied
- Volume
- 55
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1887
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 340
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon