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Mepler 38 Werklein
Ungarn 1849 sich von Oesterreich losriĂź,
diente Wepler im ungarischen Heere
fort und nahm an den nun folgenden
Kämpfen mit den österreichischen und rus-
sischen Truppen Theil. Allmälig rückte er
im 42. ungarischen Huszaren-Regimente
bis zum Commandeur vor und focht
mit demselben unter den Befehlen der
Generale Perczel, Dembinski, Gör»
gei, Klapka und Bem in mehr als
zwanzig Schlachten und Gefechten gegen
die österreichischen und russischen Trup-
pen. Nach dem Verluste der Schlacht
vo« Temesvär am 9. August 1849 deckte
er mit drei Schwadronen seines Regi»
ments — etwa 300 Huszaren — Helden-
haft den RĂĽckzug des Generals Bem
nach der TĂĽrkei. Unter den Ofsicieren,
welche demselben in dieses Reich folgten,
befand sich auch Wepler. Längere Zeit
hielt er sich in Constantinopel auf, eine
Anstellung erwartend, erlangte aber eine
solche erst bei Ausbruch des orientalischen
Krieges, indem er als Oberst in die tĂĽr-
kische Reiterei trat. Durch seine Geschick-
lichkeit in der Ausbildung der Reiter und
in der Abrichtung der Pferde leistete er
der Pforte treffliche Dienste. Im Jänner
1834 erhielt er den Auftrag, eine unga-
rische Legion zu bilden, deren Commando
er ĂĽbernehmen sollte. Doch infolge der
sich rasch drangenden Ereignisse kam es
nicht mehr dazu, dagegen bildete er im
FrĂĽhjahr 1833 am schwarzen Meere
tscherkessische Reitercorps aus. Nun kam
er als Befehlshaber der Reiterei in das
tĂĽrkische Armeecorps, welches unter den
Befehlen der Paschas Sel im und Mu-
stapha Anfangs in Batum und in der
Umgegend am schwarzen Meere (in
TĂĽrkisch-Georgien an der Grenze der den
Russen unterworfenen kaukasischen Pro»
vinz Guriel) stand, und nahm an allen
Vorgängen daselbst rühmlichsten Antheil, so daß ihn der Sultan mit dem Med»
schidie - Orden auszeichnete. Im Mai
1862 wurde er zum Befehlshaber der in
Mesopotamien stehenden Reiterei des
sechsten türkischen Armeecorpö ernannt,
dessen Generalstab damals in Bagdad
lag. Dort von einem hitzigen Fieber be-
fallen, erlag er demselben in der Voll»
kraft des Lebens, im Alter von erst
41 Jahren. Wepler hatte sich in Con»
stantinopel mit einer Wienerin vermalt,
welche ihm zwei Kinder gebar.
Bohemia (Pragcr politisches und Unter»
haltungsblatt. 4".) 1863. Nr. 41 in der
Rubrik „Mosaik". — Kertbeny (K. M.).
Dic Ungarn im Auslande I. Nammöliste
ungarischer Emigration seit 1849. 2U00 Namcn
mit biographischem Signalement (BrĂĽssel
und Leipzig 18N4. KieĂźling und Comp., 12<>.)
S. 73. Nr. 1884.
Werhow2.ö, siehe: Verhodacz zu Ra-
kitoveo, Maximilian Md. I., S.
Werkleill, Joseph Freiherr (k. k.
Oberst, geb. zu St. Michael im
Ziccaner Grenz - Regimentobezirke am
1. März 1777, gest. zu Wien nach
Swoboda bereits am 4. März 1829,
nach dem „Taschenbuch freiherrlicher
Häuser" erst 1849). Der Sproß einer
angesehenen sĂĽdslavischen Familie, ĂĽber
welche die Quellen nähere Nachricht
geben. Ein Soldatenkind, trat er im
Juli 1784 zur militärischen Ausbildung
in die Wiener-Neustädter Akademie, aus
welcher er im August 1794 zu Erzherzog
Ferdinand-Infanterie Nr. 1 als Fähnrich
ausgemustert wurde. Aus diesem Regi»
mente kam er, stufenweise vorrĂĽckend,
im September 1893 als Hauptmann in
den General - Quartiermeisterstab und
nach wiederholten Versetzungen in In-
fanterie-Regimenter 1809 wieder als
Hauptmann in denselben zurück, in wel«
chem er noch im nämlichen Jahre zum
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Weninger-Wied, Volume 55
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Weninger-Wied
- Volume
- 55
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1887
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 340
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon