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Mertheim, Zacharins 121 Mertheimer, Eduard
Werth ei m nicht »dneweitcrs über siä) rr<
qehen lassen, und so veröffentlichte er denn
folgende Schrift: „Daä Röhreunetz der Hoch-
quellen «Wasserleitung. Eine Denkschrift zur
Abwehr der geaen dasselbe erhobenen Be°
schuldiaungen" (Leipzig i8?2. Felir. gr. 8".
VI und 202 S.). — 7. Iacharias Wert'
heim (geb. in Wien 1780. gest. daselbst am
^ l , December i852). Er widmete sich aus
eigener Neiaung dem Studium d-r Arzenei«
Wissenschaft, bei welchem er manche äußeren
Hindernisse, die in den Verhalmisseu der da-
maligen Zeit gegründet waren, zu überwinden
hatte. Unter Lehrern, wie P r o l> aök a. V e e r.
Iacauin, I . Peter Frank beendete er die
Studien an der Wiener Hochschule und er»
langte, 22 Jahre alt, den medicinischen
Doctorgrad. Nun begab er sich ins Ausland,
besuchte mehrere deutsche Hochschulen, dar«
unter jene zu Göctingen. an welcher V l u-
mcnbach. der ältere Langend eck uno
(5onradi lehrten. Dann kehrte er heui, wo
er bald Gelegenheit zu lminenter piakcischer
Thätigkeit fand. Nach der französischen Java»
sion 1809 war an der Grenze Ungarns eine
Typhuüepidemie ausgedrochen. und Wert«,
heim bot seine arztlichen Dienste dem
Staate unentgeltlich an. Im folgenden Jahre
gab er daü Werk heraus, betitelt: „Versuch
einer medic mischen Topographie von Wien.
M't ö Tabellen'" (Wien l8l<>, Singer und
Oöriu.), gr, 8".j, Daüselde. auf Grundlage
authentischer Daten auögefüdrt, fand in
Fachkreisen die beifälligste Aufnahme. Die
Tüchtigkeit dieses Werkes veranlaßte vier
Jahrzehnte spater sachverständige Männer,
sich mit dem ursprünglichen Verfasser zu einer
neuen Herausgabe ;u vereinigen. Dieselbe in
den Bücherkatalogen zu finden, gelang mir
nicht. !8l6 wurde Weriheim Pbysicus im
Spitale der Isiaeliien zu Nien, wo sich it^iu
ein ausgebreiteter Wirkungskreis darbot, da
es galt, die bis dahin nur wenig benutzte
Anstalt zu heben. Als er seine Stelle an'
trat. fand er. daß während eines Jahres nur
67 Vatieni°n zur Behandlung gekommen
waren-, im folgenden Jahre bereits stieg
die Zahl derselben auf l48, und da den
Hilfesuchenden auch Hilfe und liebreiche Ve«
dandlung zutheil ward, wuchs sie allmälig
bis auf 700 im Jahre. Die Protokolle der
Mstalt weisen wahrend der 36 Jahre, welche
er an derselben wirkte, i l.400 Kranke, welche
im Spirale selbst bebandelt wurden, und
28.500 ambulirendc Patienten, somit im I Ganten :;!'.»>.»<» H'lf^b'dürfcigc nach. wrlcke
i er alle mit seinen Ässistenten bebandelt batte.
Am 2<>, Juli l852 be,,sng rr seine Horror'
Jubiläumsfeier. b?i welcher Gelegenheit im
^perationösaale sein Bild luden dem des Grün-
der? (R otbsch il d) aufgedänat wurde, Aber
nicht lange sollte er diese F.'ier überleben.
Als der 72jährige Greis am :tl. l ecember
l832 in Gesellschaft scineö Sohnes Gustav
das Vurgtdeater besuchte, in roelckrm eben
V a u e r n f e l d's Stück „Krisen" gegeben
wurde, sank cr, als der Vorhang fiel. entseelt
auf seinem Sitze h'u. Von seinen eilf Söhnen
nehmen Oustao. Tbcudor und Wil»
Helm ehrenvolle Stellen in der Gelehrten»
welt ein. l^Wölfler (^embard Or.) Das
alte und das neue Wiener I,'raeliten>Spital
nach authentischen Quellen dargestellt (Wien
<873. Gerolo. 80.) 3. 23—44. — Wiener
Viertetjahrsschrift. ^rgan für Wissen»
schaft und Kunst u, s. w mit besonderer Ve«
rücksichtigung israelitischer Zustände (Wien,
3«.) I. Jahrgang (i833). 2. Heft. 3. 47
u f.; daselbst auch 2 . 32: „Am Grade des
Herrn ZIeä. Dr. Zacharias Wertheiin". Ge-
dicht von F. sra nkl)^
Wertheimer, Eduard l^eschichts-
forscher, geb. zu Budapesth
2. Juni l848). Das Gymnasium be«
suchte er in seiner Vaterstadt, die Uni-
versltätsstudieu betrieb er in Wien und
Berlin. Nach seiner Rückkehr aus letzterer
Stadt trat er in das Wiener Institut
für österreichische Geschichtsforschung,
welches Theodor Sickel leitet, und
dessen diplomirteä Mitglied er ist. Dem
Lehrfache sich widmend, wurde er 1876
Docent für neuere Geschichte an der
Klausenburger Universität und schon im
folgenden Jahre wirklicher Professor der
Geschichte an der Hermannstädter Rechts-
akademie. Während dieser Zeit unter«
nahm er Reisen nach Budapesth, Wien,
Berlin, Paris und London, um in den
Archiven dieser Städte Studien zur
neueren Geschichte zu machen. Als dann
die Hermannstädter Nechtsakademie auf«
gelöst wurde, kam er 1886 an die Klau»
Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
Weninger-Wied, Volume 55
- Title
- Biographisches Lexikon des Kaiserthums Oesterreich
- Subtitle
- Weninger-Wied
- Volume
- 55
- Author
- Constant von Wurzbach
- Publisher
- Verlag der Universitäts-Buchdruckerei von L. C. Zamarski
- Location
- Wien
- Date
- 1887
- Language
- German
- License
- PD
- Size
- 13.41 x 21.45 cm
- Pages
- 340
- Keywords
- Biographien, Lebensskizzen
- Categories
- Lexika Wurzbach-Lexikon